Meine Videos haben eine recht schlechte Retentionrate...

  • Hi Zusammen,


    meine Videos haben in der Regel eine recht schlechte Retentionrate und ich verstehe leider nicht so richtig wieso.

    Ich versuche mich mit jedem Video zu verbessern, allerdings wird es in Sachen analytics leider nicht besser.


    Ich finde vor allem meine letzten Videos qualitativ recht gut... meiner Meinung nach nicht wirklich schlechter als so manch andere Sachen, die ich auf Youtube sehe... und doch performen die einfach nicht. Ich selbst bin mit meinem Latein leider langsam am Ende, deshalb wende ich mich an die Community um ein wenig (konstruktive) Kritik zu bekommen.


    Ist es meine Art? Sind die Videos inhaltlich schlecht? Ist die Qualität nicht so gut wie ich denke? Irgendwas muss es ja sein.

    Es geht mir primär um die neueren Videos...


    Die Videos sind teils ein wenig technischer, da es bei dem Themen oft um IT und Programmierung geht.


    Link zum Kanal: https://www.youtube.com/channel/UCG0TtnkdbMvN5OYQcgNFY1w


    Bin für jedes Feedback Dankbar.

    beste Grüße Jo

  • ZapZockt

    Hat das Thema freigeschaltet
  • Moin Johannes Frey


    erstmal

    Willkommen auf

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    Ich hab mir dann Dein neustes Video angeschaut. Ich schildere mal, was ich dabei so empfand. Bildqualität. Tonqualität, englische Aussprache, etc. sind soweit ganz okay. Sicher kann man da immer noch irgendwas verbessern, aber Du erfüllst die wichtigsten und grundlegendsten Anforderungen, damit ein Video überhaupt eine Chance hat, seinen Inhalt an den Zuschauer zu bringen. Also befassen wir uns mal mit dem tatsächlichen Inhalt.


    Zuerst, das Video ist 4:49 lang und nach der Wiederholung der Fragestellung, die etwa 12 Sek dauert, folgt ein Intro, das grob nochmal 8 Sekunden dauert. Damit sind bereits 20 Sekunden vergangen, ohne, dass ich wirklich was davon hätte. Technisch gesehen ist es gut, wenn Du zu Beginn eines Videos nochmal bestimmte Keywords einwebst, damit die KIs das Thema des Videos schnell bestätigt bekommen. Aber das Intro dazu ist dann bereits "Fluff", also Füllmaterial. 8 Sekunden fürs Intro ist nicht furchtbar, aber bereits an der Grenze dazu, Zuschauer zum Zweifeln zu bringen, ob das Video wirklich das bringt, was es verspricht. Langsam beginne ich als 0815 Zuschauer die Aufmerksamkeit zu verlieren, wann geht es denn nun endlich los? Wann erfahre ich denn endlich, wie ich alle meine Probleme rund um meine Probleme damit, Projekte zu beenden, lösen kann?


    Dann folgt nochmal 40 Sekunden Schilderung, wer Du bist, und wie das so ist, wenn man ein Projekt beenden sollte, es aber nicht tut. Aber mehr aus der Sicht eines Menschen, der das Problem hat, weiterhin keine Lösung. Da ich das Video angeklickt habe, kenne ich diese Probleme aber bereits, eine ausführliche Schilderung, wie sich das Problem anfühlt, ist also nicht wirklich eine Lösung. Aber Deine Definition des Problems wird für manche Zuschauer bereits klar machen, das Problem, um das es in diesem Video gehen wird, ist gar nicht Ihr Problem, eine gewisse Menge Zuschauer springt hier bereits ab. Probleme über Probleme mit zuvielen Problemen. Insgesamt eine sehr lange Passage, ohne richtige Relevanz für den User. Danach sagst Du dann, dass Du nun Deine Gedanken rund um dieses Problem teilen möchtest. Okay, diese Info ist dann völlig redundant, schließlich hast Du ein Video gemacht, dass im Titel andeutet, dass Du was dazu zu sagen hast. Der Hinweis, dass Du zu diesem Thema was sagen willst, ist also absolut unnötig. Langsam bekomme ich das Gefühl, ich werde hingehalten, das Bedürfnis auf Stop zu drücken, oder auf eines der anderen Videos rechts am Rand wird stetig größer.


    Und wenn ich darauf schaue, wie viel Video noch übrig ist, steigen Zweifel in mir auf, dass in den folgenden 3 Minuten tatsächlich noch etwas Hilfreiches kommen kann, die Zeit wird stetig weniger, in der Hilfe kommen könnte. Dann folgt dann auch noch der Hinweis, ich soll das Video liken und dass Du das gut finden wirst. Aber ich hab doch immer noch keine Lösung, und es bereits 1:12 im Video, also sind bereits 25 % des Videos vorbei und ich habe bisher nur gewartet, ohne den Hauch einer Lösung meines dringenden Problems. Und ist das von Dir geschilderte Problem auch wirklich exakt das, was ich mit meinem Projekt habe? Vielleicht ist mein Grund, ein Projekt nicht beenden zu können, etwas ganz anderes, als das, was Du schilderst?


    Am Rande fällt mir auf, wie Du mit Deinen Händen herum ruderst. Ich weiß, es wird immer empfohlen, mit etwas Körpersprache und Handgesten zu arbeiten, wenn man einen Vortrag hält. Das funktioniert wohl auch bei den meisten Menschen. In der Intensität und Häufigkeit, in der Du mit den Händen wedelst, und weil ich immer noch auf tatsächliche Infos warte, kommt mir im Hinterkopf der Gedanke, ob Du Dir Dein Studium eventuell auf einem Flugplatz als Einweiser verdient haben könntest. Ich kann mir Dich gut mit so zwei Winke-Fähnchen vorstellen, wie Du auf der Landebahn stehst und einen dicken Jet zum Parkplatz dirigierst.


    Das Video geht weiter. Nun kommst Du endlich zum Thema. Es folgt allerdings eine Präzisierung des Problems, es geht also nur um einen ganz bestimmten Aspekt, die Angst bewertet zu werden. Sicher eine wichtige Sache, beim Themenkomplex "Projekte nicht abschließen", aber nur einer von zahlreichen möglichen Gründen. Wenn mein Problem also gar nicht diese Angst ist, sondern etwas anderes, ist das Video eventuell für diesen Teil der Zuschauer endgültig gelaufen. Bei ca. 3:09 hast Du dann diesen Problemkomplex nochmals detailliert zusammengefasst. Ich identifiziere also Kritik am Produkt mit mir und als Kritik an meiner Person. Okay, das mag sein, aber was denn jetzt dagegen tun? Aha, anderen geht es auch so, ich bin also nicht bekloppt (zumindest nicht nur ich), aber das löst das Problem immer noch nicht. Das Video ist 2/3 herum, endlich weiß ich, was Du denkst, was mein Problem sein könnte. Aber eine Lösung oder die Aussicht, dass es eine Lösung geben wird, ist weiterhin nicht in Sicht. Und das Ende des Videos rückt immer näher, die Zweifel, dass es wirklich eine Lösung geben wird, steigen rapide. Vermutlich wirst Du am Ende nochmal 1 min lang über Likes, Subscribes und andere Videos von Dir reden. Der Platz für eine Lösung wird also knapp und knapper.


    Dann folgt die Aussage, ich soll also mein Projekt früher präsentieren. Okay, das mag den Druck etwas herausnehmen, sozusagen "Early Access - Beta Testing", das kann helfen, für manche. Der ganze Lösungsansatz ist also in 2 Sätzen gesagt, 10 Sekunden vom Video sind die Lösung, der Rest ist die Wiederholung der Fragestellung und einiges an Füllstoff. Das war jetzt alles? Diese kleine Lösung für einen kleinen Teilbereich des großen Themenkomplexes? Selbst Zuschauer mit tatsächlich exakt diesem Unter-Problem des umfangreichen Gesamt-Topics werden mit dieser Lösung nicht wirklich befriedigt sein. Ein weiterer Teil der Zuschauer wird hier abschalten, weil sie unzufrieden sind. Ein Teil mag die Lösung gefallen, aber sie merken, dass die eigentliche Aussage des Videos gefallen ist, und mehr Hilfe wird jetzt nicht mehr kommen, auch sie schalten teilweise bereits hier ab.


    Am Ende folgen, wie zu erwarten war, nochmal knapp 30 Sekunden, "go nuts on the likebutton" (wie oft soll ich den wohl drücken?) und vermutlich bricht hier die Retention des Videos auf unter 25% ein. Ein Outro schön und gut, aber im Endeffekt sind es 5-10% vom Video und jeder halbwegs intelligente Mensch wird merken, dass dies nur noch mehr Füllstoff-Abspann ist. Und Deine angesprochene Zuschauerschaft besteht aus hochintelligenten Projektleitern und Entwicklern, gehe also davon aus, dass sie sehr viele der "üblichen Vorschläge" für Zuschauer-Manipulation und -Steuerung sehr viel früher durchschauen können, als der Normalo-Zuschauer, den vielleicht der Kursleiter Deines "Werde erfolgreich mit YouTube"-Kurses, den Du vermutlich absolviert hast, mit seinen Inhalten angepeilt hatte.


    Aber abseits von diesem hypothetischen Zuschauer, den ich hier im Post vorgebe, ist das wirklich eine Lösung für alle "Niemals-Projekt-Beender"? Gibt es nicht noch dutzende andere mögliche Gründe für diese und ähnliche Probleme bei der Realisierung eines Projekts, wie zum Beispiel das Verheddern in tausend kleine Unterbereiche, übertriebener Perfektionismus, Impostersyndrom und andere? Für all jene, bietet dieses Video gar keinen befriedigenden Ansatz. Die Chance, dass also Zuschauer vom weitreichenden und allgemeinen Titel angelockt wurden, und das Video im Endeffekt gar nicht Ihr direktes Problem anspricht und am Ende keine Lösung bietet, ist also extrem groß. Und dies bietet eine enorm hohe Chance, die Zuschauer im Laufe des sowieso schon extrem kurzen, aber gleichzeitig auch noch stark gestreckten Videos zu verlieren. Dies senkt die Retention gewaltig.


    Als Lösung würde ich vorschlagen, den Titel enger zu fassen. Wenn Du nur über einen winzigen Teilaspekt eines großen Problems reden möchtest, dann definiere die Fragestellung des Videos auch entsprechend. Heische nicht nach Aufmerksamkeit einer großen Personengruppe, die weitreichende Problemkomplexe haben, und biete dann, umhüllt von allerlei Fluff, nur die eine kleine Lösung für einen Teilbereich des gesamten Komplexes an. Im Endeffekt ist das Problem dieses Videos, eine sehr verdeckte Form von Clickbait.


    Vielleicht ist Dir das selbst gar nicht bewusst. Aber Du nimmst ein großes Problem, das viele haben, sprichst damit eine größere Gruppe an. Aber das, was im Video kommt, ist tatsächlich nur eine sehr kurze, einfache Lösung für eine kleine Gruppe in der gesamten Zuschauermenge, die der Titel angelockt hat. Und sehr viele Zuschauer merken im Laufe des Videos, dass dieses Video ihnen nicht geben wird, was sie sich erhoffen, und schalten mittendrin ab. Ergebnis: Die Retention sinkt und sinkt. Mit einer klarer gefasst Problem-Definition bereits im Titel würdest Du gezielter Menschen anlocken, die exakt dieses Problem haben, für das Du eine Lösung anbietest, diese Teilmenge wird länger schauen und am Ende zufriedener mit Deinem Video sein.


    Insgesamt würde ich sagen, respektiere die Lebenszeit Deiner Zuschauer etwas mehr. Weniger Fluff, weniger drumherum Gerede. Deine Zielgruppe ist wie gesagt Entwickler, studierte Informatiker, Projektleiter, etc. Diese Menschen sind überdurchschnittlich intelligent, und als Projektleiter sind sie vermutlich zumindest teilweise auch Teamleiter, etc. und das wird man, wenn man stärkere empathische "Sensoren" hat, als der Durchschnittsmensch. Dies musst Du auch in Deinen Videos berücksichtigen. Dadurch werden viele "Tutorials" von YouTube Vortänzern hinfällig, weil diese für den Durchschnitts-Zuschauer oder eventuell sogar für eine "eher-RTL/Bild-Niveau-Zielgruppe" arbeiten. Deine Zielgruppe braucht aber spezielle Aufbereitung von Themen, denke ich.


    So, dies sind nur meine persönlichen Gedanken zu Deinem neusten Video "The issue with not finishing your development projects". Nichts davon ist als persönliche Kritik gedacht, aber da Du genau über diese Trennung von Kritik am Produkt und Kritik an der Person hinter dem Produkt in Deinem Video redest, verstehst Du das bestimmt auf Anhieb.

  • Hey ZapZockt,


    danke für deine wirklich detaillierte Antwort. Da ist durchaus genug dabei um mal drüber nachzudenken.


    Allerdings hat deine Antwort eine andere Frage aufgeworfen. Ein Aspekt deiner Antwort ist, dass ich nur ein ein (Teil-)Problem des "nicht-fertigstellens" anspreche.

    Meine Frage ist hier... muss ich denn mit jedem Video die Welt retten? Reicht es nicht bei dem einen oder anderen einen kleinen "Aha"-Moment auszulösen?


    Wenn ich mir vergleichsweise z.B. andere Youtuber ansehe... ich bin selbst hobby-bedingt oft auf Gitarren oder Photo Kanälen/Videos unterwegs... Dann wird schon mal nur Stumpf über das aufziehen neuer Saiten auf eine Gitarre ein Video gemacht und das performt dann auch irgendwie.

    Und ich verstehe, dass man sich da nicht mit den "Negativbeispielen" vergleichen soll... aber ich finde im vergleich zu sowas bietet mein Video schon einen gewissen Mehrwert. Wenn auch nur, dass die Person mal reflektiert und prüft, ob das nicht auch auf Sie zutrifft.


    Ein extremes Beispiel evt. wenn ich gelegentlich Videos von einem bekannten Foto-Youtuber ansehe Matti Haapoja... dann sind diese meist so aufgebaut, dass der Titel ein wenig clickbaity ist und auch evtl. ein Problem oder etwas dergleichen anspricht... dann sind 90% "Füller" wie du sagst.. wo er eine Art Vlog macht und Kaffeetrinkt oder irgendeinen Quatsch.... und irgendwann spricht er in paar Sätzen das eigentliche Thema an und das wars.

    Nun ist sein "Füller" halt mehr B-Roll und random gequatsche... aber dennoch funktioniert das doch irgendwie und er konnte sich über 1Mio Susbsciber aufbauen.


    So wie ich deine Antwort verstehe hättest du in dem Video mehr Fakten und Antworten erwartet, wie in einer Art wissenschaftlicher Abhandlung. Ist dem so? Und wenn ja, ist das der Zweck von Youtube? Ich bin bisher davon ausgegangen, dass Youtube eine Plattform ist auf der man persönliche Erfahrungen austauscht, sei es zu Produkten, Lebenssituationen, oder dem Beruf. Das hat dann mehr den Character von... mir ist in meinem Leben etwas aufgefallen, ich möchte das aufbereitet mal präsentieren... oder ich arbeite gerade an etwas und möchte teilen was ich dabei gelernt habe und so weiter...

    Wenn jedes Video eine Art wissenschaftliche Ausarbeitung oder jedes Video ein Tutorial sein müsste, dann hätte ich ehrlich gesagt auch gar keine Lust Videos hochzuladen. Es sollte doch vielmehr eine Art austausch sein und nicht super ernst und faktisch.


    Habe ich dich da richtig verstanden? Liege ich mit meinen Äußerungen total falsch?


    Ich bitte dich die Antwort nicht als Rechtfertigung zu verstehen. Vielmehr versuche ich meine "Glaubenssätze" und Annahmen einem Realitäts-Check zu unterziehen und muss diese deshalb formulieren.

    Mir fehlt es einfach mich mal kritisch mit jemandem Austauschen zu können, meine Sichtweise zu Präsentieren... und gesagt zu bekommen, wo genau ich bei meinen Sichtweisen entgleist bin ;-)


    Deshalb vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast zu Antworten :)

  • Mein Post ist halt nur eine Momentaufnahme dieses einen Videos.


    Grundlegend kann schon beides funktionieren. Reiner Help-Content, der kompakt exakte Lösungen für exakte definierte Probleme liefert, und eher Vlog-style Content mit Kaffee-Trinken und langwierigem Rumgequatsche. Aber beide Content-Arten haben extrem unterschiedliche Zielgruppen. Und Dein Channel, zumindest soweit ich diesen beurteilen kann, anhand einer eher kurzen, nicht besonders intensiven Analyse von außerhalb, geht doch eher in die Richtung Help-Content, Wissensvermittlung und Anpeilen einer Audience, die in der Suche nach Lösungen für ihre Probleme sucht, oder?


    Und hier ist man als Creator in der Situation, dass man sich zumindest grob entscheiden muss, welchen Weg man einschlagen möchte. Beides kann funktionieren, denke ich. Aber bei Deiner groben Zielgruppe von IT-Spezialisten, Informatik-Studenten, Startup-Gründer im IT-Business, ist der Vlog-Ansatz glaube ich eher nicht so beliebt. Gitarre-Spieler und Fotografen (oder welche, die sowas werden wollen) sind meistens viel emotionaler und künstlerischer engagiert als Programmierer, etc., die meist eher technisch und analytisch unterwegs sind. Auch wenn ich persönlich Programmieren durchaus als künstlerischen Schaffensprozess sehe, ist hier aber doch ein starker Unterschied in den Zielgruppen zu finden, denke ich. Eine Vermischung beider Content-Sorten mag vielleicht auch funktionieren, aber ich denke, das ist sehr kompliziert.


    Aber auch wenn ich mal ein Informatik-Studium abgebrochen habe und eine Zeitlang als Systemadministrator und Programmierer gearbeitet habe, bin ich heute nicht mehr tief genug in dieser Nische, um endgültig brauchbare "Experten"-Analysen Deiner Nische zu erstellen. Denn dazu wären wohl auch sehr viel mehr Beschäftigung mit Deinem Channel vor und hinter den Kulissen, Deiner Content-Planung und der Analyse der Zielgruppe(n) notwendig, und das ist eine Menge Arbeit und wohl auch ein fortlaufender Prozess. Und vor allem nichts, was ich mal eben einfach so aus dem Handgelenk schütteln könnte.

  • Und Dein Channel, zumindest soweit ich diesen beurteilen kann, anhand einer eher kurzen, nicht besonders intensiven Analyse von außerhalb, geht doch eher in die Richtung Help-Content, Wissensvermittlung und Anpeilen einer Audience, die in der Suche nach Lösungen für ihre Probleme sucht, oder?

    Teils, Ich habe mit ausschließlich Tutorials angefangen, habe dann aber bemerkt, dass ich nicht nur Tutorials machen möchte... mit nur Tutorials hat man genau das was du beschreibst. Jemand hat ein Problem, sucht eine Lösung.. und zieht weiter. Da fehlt mir der persönliche Aspekt... und ich finde und denke, dass man ohne den keine wirkliche Community aufbauen kann.

    Deshalb habe ich irgendwann zu einem Mix aus Tutorials und persönlicheren Videos gewechselt.


    Es gibt z.B. einen Youtuber... bei dem ich mal unterstellen würde, dass er nicht wirklich programmieren kann... also das noch nie professionell gemacht hat... und trotzdem mit super seichten Videos über 200K followers erreicht hat: https://www.youtube.com/c/KalleHallden


    Scheint also grundsätzlich schon möglich zu sein. Mein Ziel wäre so etwa die Mitte von solchen super seichten Inhalten und super Wissenschaftlichen ab und zu ein Tutorial, ab und zu mal ein Produkt-Review, und eben Erfahrungsberichte aus dem "echten" Leben in den "Gräben" der Softwareentwicklung.


    Und ich verstehe, dass du das hier in deiner Freizeit machst und keine detaillierte Analyse machen kannst... aber mal die Frage... kennst du jemanden der das machen könnte, gerne auch gegen Geld. Ich habe einfach das Gefühl, dass ich mal einen Sparringspartner brauche der mehr Ahnung von dem Thema hat als ich.

    Wenn man aber nach Youtube-Coach oder sowas googelt... kommen halt zu 98% irgendwelche Halsabschneider, wie du schon festgestellt hast. Da wäre jemand mit tatsächlicher Erfahrung und tatsächlich nachgewiesenen Resultaten schon etwas tolles.


    Danke nochmal :)

  • Ich habe mir dann mal das Video mit den Tastaturen reingezogen.

    Im Grunde komme ich hier auf ein sehr ähnliches Ergebnis wie ZapZockt


    Zu fluffy, an der Zielgruppe vorbei und einfach nicht auf den Punkt gebracht.


    Ich bin kein Programmierer, aber ich verstehe die Motivationen eines Menschen der sich ein Video anschaut das den Titel trägt " Das beste Keyboard für ..."

    Wenn ich also eine Empfehlung suche oder eine Hilfe, dann erwarte ich dass das dann auch kommt auch kommt. Aber stattdessen folgt eine Minute Intro (also tatsächliches Intro, Vorstellung etc.).


    Danach geht es dann leider immer noch nicht los, denn du erklärst nun erstmal die Basics von Tastaturen. Ich mag mich ja wirklich irren, aber ich kann mir kaum vorstellen, dass Leute die sich ernsthaft mit einem PC beschäftigen dieses Standard Wissen nicht intus haben. Hier wäre ich weg gewesen. Ich meine ich will wissen was die beste Tastatur ist.


    Wir sind bei Minute 2 und 45 Sekunden und nun möchtest du ein Like haben, obwohl du bisher nicht das versprochene geliefert hast. Welche ist den nun die Beste Tastatur?

    Die meisten werden hier wohl kein Like geben sondern wahrscheinlich schon weg sein.


    Bei Minute 3 und 10 Sekunden höre ich das erstmal von einem Keyboard Hersteller und danach geht's dann langsam los.

    Die Vorstellung des Keyboards empfinde ich dann aber als ziemlich gestreckt. Viele unnötige Passagen.


    Du sprichst englisch auf deinem Kanal also ist deine Zielgruppe international. Zwar kann die Info wichtig sein, dass man als Deutscher mit unserem Layout ein wenig Schwierigkeiten haben kann, aber sowas packt man in einen Nebensatz, denn die meisten Zuschauer interessieren sich sicher kaum dafür, welche Leiden die Germans da haben.


    Der Punkt mit der Oberfläche war mega wichtig und gut gezeigt. Danach kommt aber eine kurze Erklärung das du hoffst, dass man das auch erkennen konnte. Das stört einfach.



    Vlog und Hilfe ist meist eine nicht gut funktionierende Mischung. Leute die Hilfe oder Empfehlungen suchen, möchten genau das und zwar sofort. Die aller wenigsten warten 3 Minuten bis es zur Sache geht. Zudem, was für eine Zeitverschwendung wäre das, wenn ich als Zuschauer nach drei Minuten die Tastatur empfohlen bekomme, dich ich abgrundtief hasse (wegen der Oberfläche zum Beispiel). So einer besucht deinen Kanal nie wieder.


    Wichtig ist hier die totale Fokussierung auf das Thema. Vorkenntnisse einschätzen und berücksichtigen. Schnell zur Sache kommen und die wichtigen Fakten zu dem Thema bringen ohne ins Schwafeln zu geraten. Dicht beim Thema bleiben und Bilder und Sprache kombinieren anstatt zu separieren.


    Thema Vlog und Kallen. Ich kenn den Youtuber nicht, aber ein Blick auf seinen Kanal zeigt, dass er interessantere Dinge zu bieten hat als du sie aktuell bietest. Mal ist er am Meer, mal in den Bergen, mal in Australien und mal irgendwo an einem anderen Platz der Welt. Ich hab keine Zeit gehabt mir das ganze nun genauer anzusehen, aber würde vermuten, dass er damit eine Menge Leute anspricht die genau das haben möchten was er hat oder zumindest die Eindrücke (Tipps?) die er vermitteln schätzen. In seinen Videos geht es offenbar darum wie er Dinge angeht und aufbaut und das ganze sieht auf den ersten Blick erfolgreich aus (was immer auch tatsächlich dahinter steckt).


    Er liefert den Leuten halt eine gute Show und Eindrücke aus einem anderen Leben und für einen Dev vielleicht auch untypischen Lifestyle.

    Von daher sind deine Inhalte mit seinen Inhalten nicht Vergleichbar.


    Ich denke insgesamt wäre es gut, wenn du deine Videos ganz klar ausrichtest. Wenn Tutorial oder Empfehlung, dann versuch die wichtigen Punkte möglichst schnell (aber nicht gehetzt) rüber zu bringen.

    Dazu kannst du dann eben separat einen Vblog führen der dich ins Zentrum rückt. Ob dein Alltag oder deine Themen interessant genug sind, muss man dann schauen.

  • Ich spar mir hier irgendwelche ausschweifenden Analysen und komme mal direkt zum Punkt Basics und Zielgruppendefinition. Also im Grunde was ZapZockt & McNeel schon ansprachen ...


    aber mal die Frage... kennst du jemanden der das machen könnte, gerne auch gegen Geld. Ich habe einfach das Gefühl, dass ich mal einen Sparringspartner brauche der mehr Ahnung von dem Thema hat als ich.

    Wenn man aber nach Youtube-Coach oder sowas googelt... kommen halt zu 98% irgendwelche Halsabschneider, wie du schon festgestellt hast. Da wäre jemand mit tatsächlicher Erfahrung und tatsächlich nachgewiesenen Resultaten schon etwas tolles.


    also erstmal, du suchst auch keinen YouTube Coach usw., danach suchen 13jährige und landen bei SGY & Co. und lassen sich das Taschengeld abziehen. Willkommen in der Medienbranche und der Selbständigkeit, also wenn du suchst, dann nach Brand Strategist usw. da könnte man Chris Do usw. nennen, die Firmen beraten beim Brandbuild und medialen Reichweitenausbau.


    ABER ganz ehrlich, ich als Fan von ...


    "Geb jemanden einen Fisch und er hat einen Tag zu essen, aber zeigst du jemanden wie er fischt und er wird nie wieder hungern"


    ... rate dir eher dazu, einfach mal die Basics zu lernen. Heißt alles zu den Themen Zielgruppendefinition, Zielgruppenanalyse, Marktrecherche im Bezug auf die Medienbranche sich anzueignen (je nach Lerntyp; zwischen einen halben bis hin zu mehreren Jahren machbar). Und danach dann dies anzuwenden: Definiere deine Zielgruppe, analysiere den Bedarf deiner ZG und den Markt, wandle das Wissen in auf die Zielgruppe optimierte Inhalte um und liefere dies auf die präferierte Art und Weise an sie aus.


    Natürlich kann man Edu & Entertainment vermischen und ja dass geht auch bei solch strigenden Zielgruppen wie Devs, es muss aber Onpoint sein und man sollte sich zuvor ein Standing aufgebaut haben.

    Rechtsberatung sollte man sich genau so wie medizinische Diagnosen nicht im Netz in Foren, sozialen Netzwerken oder Chat Gruppen suchen!




    Alle Beiträge dieses Accounts in diesem Board dienen lediglich der Informationsweitergabe und sollen keine Rechtsberatung darstellen.

  • ABER ganz ehrlich, ich als Fan von ...


    "Geb jemanden einen Fisch und er hat einen Tag zu essen, aber zeigst du jemanden wie er fischt und er wird nie wieder hungern"

    Oha :flushed: ...losgelöst von diesem Thread ist das eines der besten Statements zum umfassenden Thema "Hilfestellung", welches ich jemals gelesen habe...werd ich mir merken, Steve, ehrlich!!!

    Wer will, findet Wege, wer nicht will, sucht Gründe...und der Mensch ist Weltmeister im Erfinden von Gründen :D

    Wenn die Klügeren immer nachgeben, haben am Ende die Dummen das Sagen ;)

  • Steve Das ist ja genau der Punkt. Ich habe das Wort Coach verwendet weil ich eben "gecoached" werden möchte. Ich möchte keine Firma beauftragen, die das für mich macht sondern jemanden, der Erfahrung hat und mir das zeigen kann und am besten nicht mit allgemeinen Floskeln wie man sie oft liest sondern eben spezifisch auf mich, meinen Kanal und meine Wunschausrichtung.


    Ich sehe das ein wenig wie einen Trainer beim Sport. Man muss trotzdem selbst alles machen und ist selbst verantwortlich aber der Coach weiß durch seine Erfahrung wie er dir helfen kann deine Defizite aufzubauen und deine stärken zur Geltung zu bringen. Natürlich kann man das langwierig mit trial und error auch lernen... oder man bezahlt eben jemanden der das schon hinter sich hat für seine Erfahrung und seine Unterstützung. Ich sehe nicht wie das deinem "Bring einem Mann das Fischen bei" widerspricht.


    Aber mal Grundlegend die Kritik ist angekommen. Ich muss nochmal zurück ans Reissbrett und die grundlegende Ausrichtung meines Kanals und meiner Videos neu evaluieren. Es wäre nur wie gesagt schön einen Sparringspartner zu haben dafür.


    Danke das Ihr euch die Zeit genommen habt... und ehrliche Kritik geäußert habt. Auch wenn es zugegebener Maßen nicht einfach ist Kritik zu lesen... aber wenigstens werden einem so mal die Augen geöffnet.... Da man sonst ja immer nur in seiner eigenen Suppe rührt und außer den Zahlen in den Analytics keine Anhaltspunkte hat.

  • Machen wir mal einen Feedback Burger als angehender ITler =)

    Zuerst mal eine Einschätzung des Content:

    Tutorials in der IT auf YT sind meiner Meinung nach mit einem Bösen Fluch belegt^^ Diejenigen welche sich mit der Materie stark auseinander setzten machen eine Ausbildung, diejenigen welche eine Schule machen, werden zu Udemy oder LinkedIn vermittelt. Andere die zu viel Geld haben machen Privat eine Ausbildung oder einen Kurs. Auf YT sind leider schon so viele TUTs angeboten worden die einfach nur käse sind. Leider findet man auch nur diese Großteils.. da kommen wir auch gleich zu dem nächsten Punkt:


    Nehmen wir mal einfach als Bestes Bsp. C++:

    Wenn ich gleich mit Exceptions in der Matrix Klasse anfange versteht man kein Wort und verliert Interesse. -> Man Sucht einen anderen Kurs.

    Da sind wir auch beim nächsten Thema -> nämlich KURS. Ich sehe bei den Videos keinen Roten Faden. Es ist immer ein bisschen etwas von allem. Das ist jetzt nicht negativ gemeint, aber ich glaube um eine richtige Zielgruppe zu finden schwierig.

    Das sind jetzt nur meine gedanken dazu aber wenn ich z.b. coding lernen will hat man auf YT ein kleinen Problem.... es ist Trocken. Alles was man sieht hat vorher / nachher effekte. Color Grading ist das beste Beispiel. Ich denke du machst teilweise einen Overkill. Du willst zu viel in diese Videos reinstecken. Ich würde NUR REINE Informationen haben wollen, um meine zeit so effektiv wie nur möglich zu nutzen. Jede Sekunde Offtopic würde mich nerven wenn ich etwas lernen will. (Außer es gäbe einen WOOOW effekt) -> Vorteil allerdings: Das ist richtiger EVERGREEN Content wenn er ankommt.

    Am besten hat mir in dem Fall das Oversampling Video gefallen. Kurzer Aufbau (Wiederholung des Titels), beispiel mit Krebs und erklärung und schon ist man voll dabei.

    Aber die jetzigen Videos passen mit dem gar nicht zusammen. Also denke ich das die meisten Abos welche du hast nicht deine jetzige Zielgruppe darstellen oder irre ich mich dabei?


    Zum schluss eine kurzfassung:

    +Super Quali

    +Verständlich

    + coole TN (ich würde draufklicken)


    - Anfang zu Langatmig

    - mir fehlte der - DAS MUSS ICH WISSEN moment

    Lg Raimund

  • RayRevise Das ist genau das Problem warum ich von Tutorials weg möchte ohne ganz von der IT wegzugehen. Ich finde Tutorials super trocken und ich möchte nicht nur Videos machen die auf den Punkt Informationsvermittlung sind sondern das ganze eben auch ein wenig locker gestalten und Persönlichkeit einfließen lassen.


    Wenn ich nur trockene Tutorials machen müsste, dann würde ich das Ganze bleiben lassen. Weil das ist wie du schon sagst undankbar. Entweder man macht nur Sachen für Anfänger und dementsprechend seicht oder eben fortgeschrittenere Themen, die dann kein Publikum mehr haben weil zu spezifisch.


    Was ich für mich verstanden habe ist, dass ich einen Schritt zurück gehen muss und mir überlegen muss welche Inhalte zu meiner Wunschausrichtung passen. Ich sehe es auch ein wenig wie ZapZockt. Programmieren ist halt ein Thema das nur bei recht wenigen Leidenschaft auslöst, bei den meisten ist es Job oder der Weg zum Job... anders als Gitarrespielen oder Photographie... was eher Hobbies und Leidenschaft sind und über Hobbies schwafelt man ggf. gerne mal ein wenig.. sprich muss nicht so auf den Punkt mit reinen Informationen sein. Irgendwie muss ich rausfinden wie ich das IT Thema... was tatsächlich auch mein Hobby ist.. ich lese z.B. Fachbücher am Strand im Urlaub ;-) ... irgendwie mehr in die Richtung Leidenschaft rücke... und nicht so sehr in Richtung Tutorials oder Karriere...


    Wenn hierzu jemand irgendwelche Anregungen hat wäre ich auch dankbar ;-)


    Ansonsten freue ich mich auch über jede weitere Meinung :)

  • Programmieren ist halt ein Thema das nur bei recht wenigen Leidenschaft auslöst, bei den meisten ist es Job oder der Weg zum Job... anders als Gitarrespielen oder Photographie... was eher Hobbies und Leidenschaft sind und über Hobbies schwafelt man ggf. gerne mal ein wenig..:)

    Ich glaub das siehst du falsch. Auch im Gaming Bereich, also einem absoluten Fun Sektor, sind die Leute schnell genervt wenn man in einem Guide/Tutorial nicht zum Punkt kommt.

    Das hat nichts mit dem Bereich zutun, sondern das die Zuschauer zunächst einmal keine Unterhaltung sondern Hilfe wünschen.


    Zwar kann man das auch verbinden, aber das funktioniert in der Regel nicht bei kleineren Kanälen.


    Möchtest du den Kanal eigentlich als Hobby machen oder hast du vor damit Geld zu verdienen?

  • McNeel Das ist eine gute Frage. Angefangen habe ich das ganze mit der Idee den Kanal als "erweiterte Visitenkarte" zu führen. Also wenn man sich auf Projekte bewirbt etwas zu haben was andere ggf. nicht haben und so den Kunden schonmal einen Einblick von meiner Art usw. zu geben.


    Wenn das ganze Geld abwirft hätte ich allerdings natürlich nichts dagegen. Dann könnte ich mir mehr Freiheiten nehmen und ggf. ein Produkt bauen (keinen Kurs sondern einen tatsächlichen Service) und über den Prozess Videos machen oder so etwas in der Art und müsste nicht Vollzeit nur für Kunden arbeiten sondern könnte eben auch etwas für mich machen.

    Ich denke Youtube bzw. das grundsätzliche aufbauen einer Audience ist ein sehr starkes Marketing-Werkzeug das einem z.B. beim Launch eigener Produkte, einer Unternehmung usw. schon viele Vorteile bringt.

  • Ok, ist also eher kein Hobby, sondern in gewisser weise schon mit einem geschäftlichen Ziel verbunden.

    Wenn dem so ist, dann gibt es eine ganz klare Regel: Du musst tun, was nötig ist.


    Mal ganz grob der Ablauf unter der Voraussetzung das du in deinem Bereich weißt was du tust 😁


    Das Problem niemand interessiert sich zu Beginn für die Creator. Wie denn auch. Die Leute müssen dich ja erstmal kennenlernen.

    Nun kannst du Vlogs machen. Doch es ist ziemlich schwer über reine Persönlichkeit etwas aufzubauen. Ergo dauert lange und die Frage ist, ob es überhaupt funktioniert.


    Ein zuverlässiger Weg den Leuten die Gelegenheit zu geben dich kennenzulernen sind Videos zu produzieren die helfen, unterhalten oder informieren. Ich kann dir nicht sagen was in deinem Bereich da Sinn macht, aber fast immer sind Videos für Leute die mit irgendetwas beginnen eine gute Sache. Mit dem richtigen Titel und Thumb lockst du die Leute an. Wenn du lieferst und die Zeit der Leute respektierst erzeugst du zufriedene Zuschauer. Die Zuschauer lassen Watchtime da . Manchmal Likes. Selten Abos.


    Doch wenn du mehr Videos in diese Richtung produzierst, werden mehr Leute kommen und auch viele Leute zurückkehren. Die Folge ist mehr Interaktion, mehr Watchtime und dann auch Abos. Youtube wird dich mehr pushen.

    Das geht immer weiter. Es gibt aber auch mal downs, aber tendenziell gehts nach oben. Du lernst nebenbei was deine Zuschauer besonders interessiert. Du wirst sicher auch merken, das deine Stammzuschauer sich auch weiterentwickeln, also wirst du zwangsläufig auch Pro Inhalte bringen, womit es auch für dich Anspruchsvoller wird.


    Mit der Zeit passieren folgende Dinge:

    Youtube erkennt deinen Kanal als gute Quelle für X Wissen und platziert dich besser

    Du hast feste Stammzuschauer die dich als Experten sehen.

    Die Leute beginnen sich für dich als Person zu interessieren.

    Du genießt ein gewisses vertrauen.


    An diesem Punkt hast du nicht nur eine Visitenkarte, sondern du kannst einen ganzen Kanal mit Expertenwissen vorweisen, was dich im Umkehrschluss zum Experten macht. Du verdienst über Werbeeinnahmen Geld und du kannst zum Beispiel verschiedene Dienstleistungen anbieten. Du kannst Leuten zeigen wie du Projekte aufbaust, was dank Stammzuschauer auch zu mehr Interesse führt was wiederum gut ist. Du kannst Kurse anbieten für deine Pro Leute, während du Anfänger Zeug Immer kostenlos lässt usw.


    Wenn du nun an dieser Stelle mit einem Vlog beginnst, dann hast du auch Zuschauer dafür, einfach weil die Leute deinen Kanal und auch dich kennen. Sie haben von dir gelernt, finden dich sympathisch, wollen wissen wie du Dinge und bestimmt Probleme angehst und, und und. Vielleicht wollen sie sehen, wie du ein Geschäft aufbaust usw.


    Der ganze Weg ist natürlich nicht so einfach mal gemacht. Es ist viel, sehr viel Arbeit. Man muss das Youtube Handwerk verstehen, was aber weniger Hexenwerk ist als man allgemein annimmt. Es gibt einige wichtige Regeln wie z.B. löse Probleme die tatsächlich bestehen bzw. zeige Leute das, was sie wissen und sehen wollen. Sei verständlich und gehe respektvoll mit der Zeit deiner Zuschauer um. Mach gute Titel und Thumbs die clicky sind. Allein die Beachtung dieser Grundregeln wird dich weiter bringen als du bisher gekommen bist. Eigentlich alles sehr simpel (bis auf den Arbeitsaufwand), aber viele scheitern, weil sie eben nicht tun, was nötig ist.

  • McNeel Die Frage die ich mir Stelle ist halt, ob es wirklich so einfach ist. Wie gesagt, die Zeit stecke ich ja rein und ich denke auch das die Videos Qualitativ deutlich besser geworden sind wenn man die mit den ersten vergleicht. Was ich mich halt frage und wo mir die Erfahrung fehlt das zu beurteilen ist... ob man wenn man den Kanal schon ein wenig "herangezüchtet" hat.. dann wirklich so einfach das Thema wechseln kann. Also weg von Tutorials hin zu persönlichen Inhalten.


    Ich habe kein Problem mich durch Tutorials zu "quälen" aber das darf halt nicht das Endziel sein. Wenn ich dann den wechsel weg von Tutorials mache, springen dann nicht die Abonnenten ab? Ich meine sie haben ja letztendlich ja einen Tutorial/Karriere Kanal abonniert.

    Macht es da nicht mehr Sinn von Anfang an das zu machen was man machen möchte? So dass die Leute eben auch genau das abonnieren?


    Wie gesagt mir fehlt es einfach an Erfahrung um die Frage sinnvoll beantworten zu können. Ohne Erfahrung kann man da, denke ich, in beide Richtungen plausible Argumente finden.


    Ich möchte einfach vermeiden, wie du schon sagst, viel Zeit, seht viel Zeit in den Kanal zu stecken um dann am Ende in der Tutorial / Karriere-Sparte "gefangen" zu sein.

  • Ich bin jetzt einfach mal davon ausgegangen, dass du beim Thema IT bleibst.

    Wenn du natürlich plötzlich auf einen Kochkanal schwenkst, dann könnte das durchaus Probleme geben.

    Wobei... wir alle müssen essen. Es gibt durchaus Kanäle die komplett gewechselt haben und trotzdem super laufen. Also alles ein Frage der Schnittmenge.😁


    Du kannst auf deinen Weg immer mal wieder Inhalte raushauen die den Puls testen. Du bist ja nicht verdammt für alle Zeiten und ausschließlich Tutorials zu machen. Aber vielleicht ändert sich deine Sichtweise auch, wenn du merkst, dass die Sache auch was bringt. Vielleicht fahren deine Stammzuschauer auch auf das neue "wie hacken wir xy" oder "eine Woche im Leben eines Devs" Format total ab. Man weiß es nicht, denn es entwickelt sich ja erst alles und wichtig ist hierbei eben auch deine Entwicklung und deine Persönlichkeit.


    Außerdem, was spricht dagegen einen neuen Kanal aufzumachen? Eine menge Creator haben mit etwas angefangen was notwendig war um später zig Kanäle zu haben.

  • Ich habe das Wort Coach verwendet weil ich eben "gecoached" werden möchte.

    falscher Fokus, das Problem ist hier genau, dass sich hier auf das eine fokusiert wird, die Plattform. Das ist es eben was so voll vertrauenswürdigen Gurus, Coaches & Gruppen auch ausnutzen, dass die Leute/Einsteiger als erstes an so Sachen wie "YOUTUBE Coach" denken.


    btw. Rot markierte Textabschnitte/Wörter sind meist Links, oben bei Chris Do hat ich dir sein LinkedIn verlinkt, da hättest du auf die Seite von thefutur kommen können, wo eben auch "Private Coachings" oder wie ich es zu altdeutsch nannte Beratung.


    YouTube ist nichts wirklich Neues, es war lediglich eine neue Verbreitungsplattform für die Medienbranche und diese gibt es schon so lang wie es Menschen gibt. Und die grundlegenden Basics haben sich seit damals, wo Agag damals merkte, dass wenn er sich wie Ugug, mit der Keule auf den Schädel schlägt, dies die anderen Höhlenmenschen amüsieren würde, nicht geändert.



    Es ist heut halt genau das selbe wie mit dem Coding, denn wir alle wissen ja wie ein Coder aussieht ...

    und das beim Coding der Bildschirm Schwarz ist und grüne Nullen und Einsen umher fliegen genau so wie die Finger über die Tastatur und während dessen dunkle Elektromusic im Hintergrund läuft.


    Das selbe ist es eben mit YouTube, es ist keine Hexerei oder so und vieles wird gern zu viel zu kompliziert gesehen. Gehen wir mal Konkret auf dein aktuelles Problem, Retention steigern ...



    Schreibst du ein Script für deine Videos?


    Nein Dann solltest du damit anfangen.


    Ja Beim Korrekturlesen, nimm alles raus, was nicht faktisch der Problemlösung des Konsumenten dient. Auch jegliche CTAs (Call to Action = Aufrufe zu abonnieren, liken, teilen etc.pp.), denn die Leute machen dies von selbst, wenn die Ware/Dienstleistung überzeugt. Und letzteres ist eben genau das worum es geht in der Medienbranche "Give the People what they want", es geht nicht um die Creator, es geht um die Konsumenten. Soll nicht heißen, dass der Inhalt Staubtrocken sein soll (weiß gott gibts gerade im Codingbereich, da mehr als genug #nohate), denn die Persönliche Note ist es eben die Creator von anderen Creator unterscheidet.



    Du möchtest beim Coding bleiben aber eben auch ein persönliches Branding, aber dies schon im Buildup der Brand vereinen.


    Das ist kein Problem, dazu bedarf es nur ein richtiges Kanalkonzept und eine optimierte Contentoutput Strategie. Fang an mit den Basics (also für die Konsumenten) als durchgeplante Reihen/Playlisten, später kannst du dann das Selbige für Fortgeschrittene und Profis machen. Aber die Basics sollten schon sein, da holst du Einsteiger mit ab, hilfst ihnen und baust so eine Bindung und Vertrauen auf. Problemlöser Inhalte eben so wichtig um den Fuss in die Tür zu bekommen, nehme allgemeine bekannte Einsteiger Probleme und geb die Lösung dafür an die Hand, das müssen auch keine hochprofessionellen Videos sein mit 100tausend Cuts die Minute und Overlays blablub, es muss Einfach auf dem Punkt die Lösung für ein Problem an die Hand gegeben werden. Eben so ganz aktuelle Probleme z.B. Software XY sorgt nach einem Update bei vielen Nutzern für Probleme, wenn du da die Lösung hast, hau sie raus. Beim personalisieren der Brand, ähnlich, aber in einem 2ten Format/Kanal einen Talk/Meinungsaustausch zu allgemeinen bekannten Einsteiger Themen aber auch zu ganz aktuellen Themen, entweder als ausgearbeitetes Video oder live im Stream. Nutze zur Bindung auch den Community Tab mit Umfragen, Fragestellungen und nebenbei Erlebnissen aus deinem Leben.


    ...

    Eine Sache nebenbei erwähnt:

    Videobeschreibung, Die Links zu Social Media & Co. gehören in den Banner bzw. Kanalinfo

    https://support.google.com/you…annerbild-hinzuf%C3%BCgen


    Links zu Kanälen, Playlisten & weiterführenden Videos bzw. Videos die man vorab sehen sollte, sind Okay


    Ref Links ist die Lage aktuell so, dass gerade besonders welche mit Shortener, die KIs triggern wodurch schon etliche Kanäle geschlossen worden sind, weil Weltlage und Probleme, für mehr siehe hier:


    Zu Tags https://support.google.com/you…=%2Cwie-wichtig-sind-tags

    ...


    Der Look der Videos, wie z.B. im Unit Testing Tutorial - 4, wo du das Explorer Fenster über die Szene setzt ist schon ideal und unique.


    Bei den Thumbnails, schalt einen Gang zurück, sich als Person auf das Thumb zu setzen, ist gut funzt auch bei den ZGs gut, aber genau wie beim erwähnten rumfutteln mit den Händen im Video, ist es too much Acting. Klar erkennbare Emotionen sind gut, aber aktuell sind sie too much, für Gaming Content der eine junge Zielgruppe catchen will gut, für Coding und Co. wie schon erwähnt hier mit einer eher seriösen ZG zu viel.


    Das grundlegende Design der Thumbs aktl. ist gut, klares einfaches Branding mit den 3F. Lediglich das aktuellste ist zu verkünstelt, also die Idee ist Genius und gut, aber für den Konsumenten dann zu verschachtelt. Du hast nur ein paar Millisekunden um den Konsumenten zu catchen und das ist nicht machbar bei den Thumb, bis es zündet brauch es Vorkenntnisse und dann doch paar Augenblicke bis es zündet.


    Schaus dir mal direkt im Vergleich zu den anderen an wie es ein Konsument nun sehen würde



    es fällt nicht nur aus der Reihe, es fällt aus der Reihe weil es zu komplex ist und die Regeln missachtet.


    Und nochmal kurz zu den Basics (für Creator), also klar wenn du die Schritte noch nicht durch hattest, dann ans Reisbrett. Aber bevor es irwie fälschlich verstanden wird durch den Begriff "Basics" als Einsteiger für Einsteigergrundlagen. Nene, das ist das Täglich Brot, das was man jeden Tag aufs neue macht in der Medienbranche, weil Bedürfnisse & Präferenzen ändern sich mit der Zeit und wenn man irgendwann nicht mehr up to date ist, wird man von den Konsumenten dann links liegen gelassen, weil Ihre Präferenzen & Bedürfnisse nicht mehr erfüllt werden.


    Wenn du deine ZG kennst und ihnen lieferst was sie brauchen, dann läuft es. Und du schriebst ja selbst, dass du Coding und so als Hobby hast, also bist du indirekt auch Konsument und wenn du Hardtry bist, bist du vermutlich auch immer am aktuellen Stand, somit schon mal ein Bonus für dich. Nun gilt es nur persönliche Präferenzen von denen der lukrativsten und größten ZG zu trennen (wenn es sich nicht überschneidet) und das zu liefern und präsentieren was die ZG präferiert.


    Klar Anfangs beim ersten mal dauert es Zeit und ist Aufwand, aber wenn es im Workflow mit drin ist und die Grundlagenforschung und Analysen durch hast, dann flutscht es.


    Du kannst ja auch das Board hier am Anfang als diesen "Sparringspartner" nehmen.

    Rechtsberatung sollte man sich genau so wie medizinische Diagnosen nicht im Netz in Foren, sozialen Netzwerken oder Chat Gruppen suchen!




    Alle Beiträge dieses Accounts in diesem Board dienen lediglich der Informationsweitergabe und sollen keine Rechtsberatung darstellen.

  • Ich betrachte Videos als Story. Damit jemand einer Story folgen will muss er in die Story eingeführt werden und direkt mit irgendwas das Interesse gewinnen. Genug um ihn am Schauen zu halten, aber nicht zu viel damit der Rest aufbauen und mehr Interesse entwickeln kann. Titel und Thumbnail sollen lediglich Aufmerksamkeit gewinnen und oftmals in die Hook rein spielen. ist innerhalb von den ersten 15 Sekunden nicht der Grund erklärt warum man schauen sollte und innerhalb von 30 Sekunden was der Plan ist, dann nehme ich normal neu auf.


    Der Rest beinhaltet dann nur Cuts wie man dem Ziel näher kommt oder lustige Momente.

    °o80O08o° BLUB °o80O08o°
    Das ist Fisch. ><###°>
    Das ist Fischi. <°###><
    °o80O08o° BLUB °o80O08o°

  • Ich geb auch mal meinen Senf als promovierter Informatiker und YouTuber dazu :D


    1. Ich hätte sehr gerne einen Informatik-Kanal gemacht, allerdings habe ich bis heute kein schlüssiges Konzept gefunden, von dem ich sagen könnte: das könnte abgehen. Das hat viele Gründe und das wäre eher so ein abendfüllendes Gespräch :D

    2. Wir haben jetzt über drei Jahre lang unsere retention rate auf dem Hauptkanal optimiert. Ich würde sagen, die ist sehr gut. Wir haben aber auch einen Zweitkanal (mit bisher 10 Video / 16k subs) gestartet, der aber eine breitere Audience hat. Da ist die retention hate deutlich schlechter, war die auch von Anfang an, aber ein Video hat mehr als 500k Aufrufe. Je breiter und je heterogener die Audience ist, desto geringer wird wahrscheinlich auch die retention rate sein. Ob das überhaupt so große Auswirkungen auf die Aufrufe hat, würde ich dahinstellen. Niklas Christl hat mal gesagt, alles über 30% ist gut :D


    Wenn es um konkretes Feedback zum Verbessern der Retention geht, bräuchten wir die genauen Kurven, um patterns abzuleiten. Kannst ja gerne hier reinposten (oder mir schicken), dann kann ich dir was dazu sagen.


    Ich würde aber auch die beiden Probleme auf jeden Fall angehen

    1. die Thumbnails locken die "falsche" Zielgruppe an. Wie auch schon oben von Steve geschrieben, würde ich da auch eher was runterfahren und "normalere" Posen und Ausdrücke verwenden.

    2. die Inhalte sind nicht digestable genug, sodass es ein breites Publikum ansprechen kann

    3. eventuell ist deine Zielgruppe gar nicht primär auf YouTube


    Falls du ihn noch nicht kennst: Derral Eves. Ich denke, da kann man auch einiges über Zielgruppen-Analyse etc lernen


    Und zum Thema Matti: er hat 1.2 Mio Subs und größtenteils zwischen 30k und 60k Aufrufen. Weiß nicht, so weit sind wir davon nicht entfernt :D ich würde sagen, das sind keine guten Aufrufzahlen. Aber viele von den Foto-Leuten alter Stunde, auch Peter McKinnon und Chris Hau sind etwas frustriert und posten immer wieder Sachen zu Instagram-Algorithmen-Verschwörungen und co :D

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