Ich teste die Games, je nach Umfang des Spiels, für 5-50 Stunden, und erstellen dann eine Zusammenfassung und Analyse davon. Dazu gibt es eine möglichst unterhaltsam präsentierte, kompakte Auflistung aller Inhalte, aller guten und schlechten Seiten, was das Spiel anders macht als andere und mit welchen bekannteren Titeln man es grob vergleichen könnte. Dies ist gedacht für Menschen, die sich für das Spiel interessieren, aber nicht wissen, ob es etwas taugt und ob es ihnen Spaß machen würde. Durch meine Videos bekommen sie dann alle Infos, die sie selbst brauchen, um diese Fragen für sich zu beantworten.
Ich vergebe dabei auch Wertungen, abhängig von Spielspaß, Preis, Umfang, Bugfreiheit, Balancing, etc. aber das ist für die meisten Zuschauer glaube ich gar nicht ganz so wichtig. Für die meisten reichen 5-10 Minuten kompakte "Was ist das für ein Spiel, taugt es was und macht es Spaß?"-Information. So wie Du, OnionDog, der Freund sein willst, der dem anderen Freund erzählt, was in der Fernseh-Sendung vorkam und bekommt der Zuschauer bei mir auch eine vergleichbare Info, als wenn ein Freund einem anderen erzählt, "hey, ich hab dieses Spiel gespielt, das und das ist cool daran, aber dieser Teil davon ist echt verdammt schlecht geworden. Wenn Dir dies und das gefällt, könnte Dir auch dieses Spiel gefallen, wenn Du jenes und solches nicht so magst, dann mach lieber einen großen Bogen drumherum".
Je nach Spielkomplexität erarbeite ich dafür ein 1000-4000 Worte Script, wobei ich oft mehrere Tage allein nur am Text arbeite. Darin wird dem Zuschauer/Leser alles so kompakt wie möglich aufgezeigt, berichtet, einsortiert und bewertet. Im Video gibt es dann zu ca. 80% der Aussagen auch die passenden Stellen aus dem Spiel zu sehen und auch ansonsten relevante und interessante Spielpassagen, die einen Eindruck vermitteln, wie man sich als Spieler fühlt und in denen man auch die Stärken und Schwächen des Spiels zu sehen bekommt.
Mittlerweile habe ich mir damit auch einen kleinen Namen aufgebaut, so dass ich mit Publishern und Werbestudios kooperiere, und ich meistens mehr als doppelt so viele Games angeboten bekomme, wie ich zeitlich schaffen würde. Ich kann so also bereits eine Vorauswahl schaffen, und vermehrt gute Spiele vorstellen, und die schlechten fallen dann eher über die Kante. Aber trotzdem bekommen alle Spiele auch Ihr Fett weg, wenn sie es denn verdient haben. Allerdings habe ich mit Gamestar, 4Players, PC Games, etc. auch starke Konkurrenz. Dort ist aber vieles weniger detailiert, weniger persönlich und manche Reviews unter starkem Zeitdruck einfach so rausgehauen, einfach um irgendwas an Content zu haben. Aber mittlerweile stehen meine Reviews oft mitten in dieser Gruppe und oft habe ich Titel, die die großen gar nicht erst anfassen, und dann ist vorne Platz für mich.
Der Zuschauer ist mein Kunde, nicht die Studios oder Publisher. Ich sage klar, wenn die Spiele voller Bug sein sollten, keinen Spaß machen, für 50 Euro nur 5 Stunden Spielspaß bieten oder anderweitig einfach nicht gut sind. Dabei nehme ich keinerlei Rücksicht auf den Punkt, dass ich es eventuell umsonst bekommen habe. Ich fand Anthem schon mies, als die meisten es noch gelobt haben. Ich habe Anno 1800 stark kritisiert für seine Längen und die vielen DLCs (dazu stehe ich heute noch) und habe so manchen völlig verbuggten Ramsch-Abzock-Sauhaufen auch als genau das bezeichnet. Und die ganz, ganz schlechten, habe ich gleich aussortiert, um Ihnen nicht mehr Publicity zu geben, als sie verdient haben.
Alternativ sammle ich zu manchen Titeln, die mir persönlich besonders Spaß machen, auch die interessantesten Tipps, Tricks, Kniffe und versteckten Geheimnisse. Dazu gibt es dann, wenn ich genug gesammelt habe, auch mal ein entsprechendes Video, wo ich ebenfalls so kompakt wie es nur geht, diese Tipps&Tricks zusammenfasse und mit passenden Spielszenen auch optisch zeige, wie das geht und wie man in dem Spiel besser werden kann. Dies ist zwar nur ca. 10 % meines Contents, aber auch der erfolgreichste. Allerdings ist es auch der Content, der am kompliziertesten zu produzieren ist und oft Monate braucht, um zu reifen. Denn Tipps&Tricks die mehr oder weniger das Tutorial wiederholen, braucht niemand und mag ich nicht zeigen, sondern wenn dann nur die versteckteren und komplexeren Dinge.
Eigene Erfolgseinschätzung:
Beide Content-Sorten laufen sehr gut in der Suche, sowohl bei YouTube wie auch bei Google, zumal es alle Video-Scripts auch immer möglichst ansprechend präsentiert als Video, Text und PodCast auf meiner Webseite zu finden gibt, die Texte auch auf Englisch, die Videos haben auch alle Untertitel. Je nach Aktualität oder Schwankungen durch Sales oder Sonderaktionen zu bestimmten Spielen schwanken die Aufrufe zwischen 15 und 25k pro Monat bei YouTube und weitere 5-10k auf der Webseite. Das ist noch nicht der Umfang, den ich gerne hätte, aber es ist stabil und auch immer ein stabiles, aber kleines Wachstum vorhanden. Gibt auch Phasen, wo es schwächelt, aber das hat wohl jeder Kanal.
Da es eher Such-abhängiger Content ist, liegen die Aufrufzahlen je Video auch sehr, sehr querbeet. Das ist stark abhängig vom getesteten Titel und der Konkurrenz-Angebote, aber auch davon, wie früh ich den Test rausbekomme, denn das entscheidet massiv mit, wie hoch ich in der Suche ranke. Und dann ist natürlich je nach Thema das Suchvolumen und die Konkurrenz völlig anders. Bei der Aktualität hab ich immerhin mittlerweile wachsende Vorteile, weil ich viele Keys bereits vor Release bekommen kann, durch organisch gewachsene Kontakte. Auf der Webseite gibt es auch ein paar erste Hardware Reviews und YouTube und SEO Themen, aber bisher nur im Textformat. Ich versuche aber den Content auch immer so zu erstellen, dass es Evergreen Content wird, die meisten Beiträge haben auch nach Jahren immer noch Aufrufe, da sie gar nicht oder nur wenig veralten.
Allerdings taugt der Content entweder nicht so gut zur Community-Bildung oder ich versage in dem Teil noch. Ich habe zwar niedrige hunderter Zahlen von Zuschauern, die immer wieder kommen, aber bisher in dem Bereich nicht so viel erreicht. Die meisten Zuschauer suchen nach bestimmten Fragen, die mein Content beantworten kann, bekommen ihre Antwort, und gehen wieder.
Das liegt aber zum Teil auch daran, dass ich für 2-3 bestimmte Spiele früher eine Community hatte. Diese hat sich aber mehr oder weniger aufgelöst, weil diese Spiele entweder völlig im Sande versunken sind (Rette die Welt - PVE Fortnite) oder ich sie nicht mehr spielen konnte, weil ich sie nicht mehr mochte (Fallout 76). Daher habe ich aus jener Zeit noch einige alte Abonnenten, die aber an jenen Spielen festhängen, und sich für den neuen Content nur am Rande, wenn überhaupt interessieren.
Das hat teilweise auch nachteilige Wirkungen auf CTR und Watchtime direkt nach Release. Mit ein Grund, warum ich nur jedem empfehlen kann, nicht so viele verschiedene Themen auf seinem Kanal zu machen. Themenwechsel können echte Probleme verursachen.
Aber wäre ich bei den alten Themen geblieben, wäre das auch für mich nicht gut gewesen, daher bin ich mit dem wie es jetzt ist, eigentlich ganz zufrieden. Mehr geht immer, es gibt bestimmt auch noch vieles, was man verbessern kann, aber ich lerne stetig dazu, bekomme stetig neue Testmuster und daher, werde ich das wohl noch lange Zeit weiter so betreiben. Ich habe Spaß, den meisten Zuschauern gefällt es. Es ist nicht riesig, bombastisch exponentielles Wachstum, aber es geht vorwärts.