Moin koarl mey
erstmal vorweg:
Willkommen auf
Themen-Empfehlung für neue Mitglieder:
>>> DU bist NEU im Forum? Worum geht's hier & über Eigenwerbung
>>> Alles was du über YouTube wissen musst! [Tutorial Register]
Solltest du Hilfe rund um das Forum benötigen, wende dich gerne an das Foren-Team.
Eigentlich ein guter Einstieg in die Sache, vor allem der zweite Teil ist enorm wichtig, denn eventuell wird dieses Thema Dich die nächsten Jahre begleiten, einen gewissen Teil Deines Tagesablaufs bestimmen und vermutlich musst Du in dieses Thema tiefer eintauchen als in irgendwas anderes in Deinem Leben, abseits von Familie, etc. Zumindest wird das erforderlich sein, wenn Du Deinen Zuschauern einen echten Wert anbieten willst, und damit einen Grund, Deine Videos anzuschauen und vielleicht auch mehr als nur eins davon.
Abonnenten und likes kaufen kommt für mich nicht in Frage. Habe auch gehört, dass das bei Youtube kein gutes Bild macht und von ihnen meist erkannt wird.
Als kleine Starthilfe und sozusagen als "Youtube Freundeskreis" habe ich mir gedacht
....gekürzt...
dann kann man damit relativ schnell auf die geforderte Anzahl an Abonnenten, sowie die Watch time kommen denke ich. Wenn man dies erreicht hat, könnte man dann ja beginnen seinen ursprünglich geplanten content hochzuladen und somit von einem bekannteren Ausgangspunkt als von 0 zu starten.
Diesen ganzen Bereich sehe ich sehr kritisch. Du versuchst eine Abkürzung zu nehmen, wo es mit extremer Wahrscheinlichkeit gar keine gibt. Wenn es so einfach wäre, das System auszutricksen, würden jeden Monat tausende Kanäle diesen Weg gehen. Aber wenn viele Leute eine Abkürzung gehen, wird recht schnell klar, wie sie funktioniert und dann werden auch von YT Seite entsprechende Bremsen oder Hindernisse eingebaut. Es gab an manchen Punkten in der Vergangenheit solche Abkürzungen und Tricks, aber YT hat gelernt, diese Tricks zu erkennen und die meisten davon werden mittlerweile erkannt, und entweder neutralisiert oder die entsprechenden Kanäle sogar dafür abgestraft oder gelöscht.
Und gerade die Sache mit dem Re-Upload von fremden Inhalten, das wird mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit nichts. Denn selbst wenn Du das schaffen solltest, keine Urheberrechtsprobleme zu bekommen, ist das der beste Weg bei der späteren Prüfung für die Monetarisierung in die "re-used Content" Sparte zu fallen und genau dadurch würdest Du genau in die Sparte "nicht zu monetarisieren" fallen. Abgesehen davon, dass es nicht so einfach sein wird, tatsächlich mit dem Content anderer Viral zu gehen, wie man sich das so vorstellt. Klar gibt es eine winzig kleine Chance, dass Du vielleicht einen viralen Hit landest und vielleicht wirklich genug Abonnenten und Watchtime damit generieren könntest. Es ist extrem unwahrscheinlich, aber es soll ja sogar Leute geben, die im Lotto gewinnen.
Aber dann muss der Kanal noch durch die Prüfung kommen, die von Menschen durchgeführt wird und wo echte Personen Deinen Kanal nach bestimmten Kriterien überprüfen. Und eine der wichtigsten Regeln für die Freigabe der Monetarisierung ist, dass man individuell erstellten Content mit eigenen Ideen und eigener Kreativität möchte, und das Wiederverwendung von fremden Inhalten nicht erwünscht ist. Abgesehen von rechtlichen Problemen, wie dem Urheberrecht, die damit ganz automatisch auf Dich zukommen könnten. Auch hier gibt es manchmal Kanäle, die durchs Raster rutschen und trotzdem (fälschlicherweise) freigeschaltet werden, aber auch hier, Lottochancen. Aber beide Hürden mit einer extrem niedrigen Wahrscheinlichkeit zu nehmen, endet in einer Multipliziert maximal geringen Chance, am Ende freigeschaltet zu werden, wir reden hier von One in a Million oder noch geringeren Chancen.
Andererseits machen 99,999999% aller Kanäle, die für die Monetarisierung freigeschaltet werden, das einfach, indem sie Content erstellen, der andere Leute interessiert und der den Zuschauern einen Wert anbietet. Also ist eventuell dieser Weg der einfachere? Bei Deinem Ansatz kann es gut sein, dass Du 5-10 Kanäle nacheinander aufbaust, jedes Mal wieder abgelehnt wirst und am Ende sehr, sehr viel Zeit in merkwürdigen Kram investierst, der Dich aber immer wieder am Ende vor eine geschlossene Tür führt. Und damit wird es keine Abkürzung, sondern im Endeffekt ein ineffektiver, sinnloser Umweg, Zeitverschwendung statt Zeitersparnis.
Fang stattdessen lieber gleich mit richtigem Content an. Versuch herauszufinden, wie Du in der von Dir angepeilten Kategorie Videos erstellen kannst. Übe damit herum, denn völlig abgesehen von 1000 Abonnenten und 4000 Stunden Watchtime (240.000 Minuten), braucht es vor allem Übung, Erfahrung und die Selbstsicherheit, dass man das wirklich kann, was man braucht, um einen erfolgreichen Kanal zu betreiben. Und der beste Weg das zu lernen und in diese Stellung zu kommen, ist einfach es zu machen. Du musst dabei also eh von Null anfangen oder von fast Null, je nachdem was Du für Vorerfahrungen hast. Da gibt es keine Abkürzung für, um diesen Lernprozess zu umgehen (auch wenn es im Internet bestimmt Leute gibt, die Dir das versprechen und sagen, das geht, wenn Du Ihnen nur genug Geld in den Rachen wirfst).
Könnte es dem Youtube Algorythmus meines Kanals schaden, wenn ich eben zuerst anderen Content wie diese viral Videos poste, Youtube diese dann einer gewissen Zielgruppe zeigt und ich den Content dann komplett ändere?
Zeigt es Youtube dann "der falschen Zielgruppe" weil es von den anderen Videos etwas anderes gewohnt ist?
Jepp, genau das wird passieren. Abgesehen von der extrem geringen Chance, dass es überhaupt etwas wird, wären diese Abonnenten dann eigentlichen zu Dir gekommen, um Memes zu sehen, und nicht den Content, den Du eigentlich planst. Die Reaktionsfreudigkeit und Wahrscheinlichkeit Deine Videos anzuklicken wird dann also im Moment des Wechsels extrem abstürzen. Dies führt dann zu extrem schlechten CTR Werten und schlechterer Average Watchtime und wird allen Videos aus der zweiten Kategorie einen schlechteren Start bringen.
YouTube würde das mit der Zeit lernen, aber Du hättest dann weiterhin das Problem, dass kaum jemand Deine Videos anschaut und selbst wenn Du es schaffst, Dich irgendwie um die Einstiegshürde herumzumogeln. Danach bekommst Du nämlich trotzdem auch nur Einnahmen, wenn die Leute Deine Videos auch wirklich anschauen, und zwar in hoher Anzahl. Denn RPM (ist der bessere Wert als die veraltete CPM), bedeutet Einnahmen pro tausend Views, und diese schwankt je nach Content grob zwischen 0,50€ (häufig) und 5€ (selten), extrem selten geht es mal auf 20€ oder höher. Sprich um es als halbwegs vernünftigen Nebenerwerb von 1000 € im Monat zu verdienen, brauchst Du dann immer noch zwischen 2 Mio und 200.000 Views im Monat, und selbst mit der Goldgruben RPM von >20€ wären dafür noch 50.000 Views/Monat notwendig. Die ganze Trickserei hätte also vermutlich dann am Ende nur das Ergebnis, dass Du zwar einen freigeschalteten Kanal hättest, aber trotzdem nicht wirklich weißt, wie man interessanten Content machst, um die erforderlichen Mengen an Views zu bekommen.
Gibt es irgendetwas, dass man tun kann um mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Monetarisiert zu werden wenn man die prinzipiellen Anforderungen erfüllt? Wie ein Abo oder Ne Einmalzahlung an Youtube? Klingt vielleicht lustig, aber ich kann mich schwer mit dem Gedanken anfreunden evtl. Monate freiwillig zu arbeiten und Videos zu produzieren nur um dann evtl. einfach schnell abgelehnt zu werden und etliche Stunden verschwendet zu haben.
Einmalzahlung..... ? Okay, hier muss ich richtig schmunzeln . YouTube verdient Geld damit, dass sie den ca. 2 Milliarden monatlich eingeloggten Usern ihrer Plattform interessante Videos anbieten, die diese auch wirklich anschauen wollen. Und dafür werden sie von den Werbetreibenden mit hunderten Millionen jeden Monat bezahlt (neben kleineren anderen Einnahmequellen). Eine der wichtigsten "Währungen" auf der Plattform YouTube ist "Zuschauerzufriedenheit", dass ist das Ziel, das YT erreichen will und womit sie Geld verdienen, und zwar gut. Warum sollten sie also die Mühe auf sich nehmen und Geld von kleinen Einsteigern kassieren, um dann im Endeffekt diese über Jahre sorgfältig aufgebauten Qualitäts-Garantien, die sie Zuschauern wie auch Werbekunden geben, wieder zu verwässern und aufzuweichen?
Die höchste Wahrscheinlichkeit in das YouTube Partnerprogramm (YPP) aufgenommen zu werden, ist einfach Content zu machen, der Leute interessieren könnte und den es nicht schon tausend Mal auf der Plattform gibt. Und dann sollte man darauf achten, dass man sich an die Regeln hält. Sprich Urheberrechte achten, eigenen originalen Content zu erstellen, keine Tricks und schady Tactics zu benutzen, etc. Also eigentlich ist der erfolgreichste Weg, in der genau entgegen gesetzten Richtung, als die, die Du hier gerade versuchst zu planen.
Ein Anfang ist schonmal, sich mit den Regeln vertraut zu machen, die man einhalten sollte: https://support.google.com/youtube/answer/1311392?hl=de - Wenn man die Regeln kennt, läuft man weniger Gefahr, gegen sie zu verstoßen und dann deswegen nicht für das Programm angenommen zu werden oder danach wieder gekickt zu werden, was oft auch mit Kanal-Löschung einhergeht.
Als Fazit:
Versuch nicht so viel Zeit damit zu verschwenden, Dir Dinge auszudenken, wie Du um die Hürden irgendwie herumtricksen kannst. Versuch lieber darüber nachzudenken, welchen besonderen WERT Du Deinen zukünftigen Zuschauern bieten möchtest. Warum sollten Leute Ihre Lebenszeit darauf verwenden, Deine Videos anzuschauen? Was kannst Du Hilfreiches anbieten, das Menschen bereichert? Unterhaltung, Wissen, Erfahrung, Kunst, Problemlösung, Hilfestellung, Anleitung, Einschätzung, Bewertung, Neuigkeiten oder ähnliche Punkte, die sie nicht überall anders bekommen, oder wo Du zumindest eine besondere Perspektive bieten kannst, die Deine Videos vom Rest abheben und damit Menschen dazu bringen, mehr als nur wenige Sekunden in Dein Video hereinzuswitchen. Auch wenn YouTube so simple ausschaut manchmal, ist dahinter ein sehr, sehr komplexes Handwerk, gemischt mit etwas künstlerischen Tätigkeiten, Charisma und all das braucht Zeit, um zu lernen, wie man diese Dinge, wenn man sie erstmal gefunden hat, am Ende in ein Format bekommt, dass Menschen anspricht und interessiert.
tl;dr:
Es gibt ein paar wenige Beispiele, wo Leute das Lotto-Glück hatten und über Nacht aus dem Nichts zu YouTube Stars wurden, ohne wirklich viel dafür tun zu müssen. Aber das ist ungefähr so, als würde man planen, wie kann man nächste Woche ein Musik-Album rausbringen, dass von Null auf Platz 1 der Charts steigt, ohne singen zu können oder ein Instrument zu beherrschen. Aber das ist nicht wirklich planbar, oder braucht eine bereits existierende riesige Plattenfirma die einen auswählt das dumme Gesicht zu sein, dass vorne rumhüpft, während die Musik aus der Konserve kommt. Und meistens ist man dann nach der ersten Platte auch wieder verschwunden.
Die meisten anderen, die halbwegs erfolgreich werden, brauchen Zeit, Übung, Erfahrung und vor allem Geduld dafür, wenn sie jemals überhaupt auf einer Bühne enden und nicht stattdessen mit einer eingestaubten Wandergitarre in der Ecke, wie so viele.