Meine Meinung zu dem Thema ist, dass man Glück nicht braucht, wenn man Marktanalysen betreibt, die Zielgruppen selektiert und den Content darauf aufbaut. Wenn man ihnen gibt, was sie haben wollen.
Glück braucht man, wenn man seine eigenen Visionen verwirklichen will.
Ich kann da jedem nur die Geschichte meines ersten Kanals ans Herz legen. Es ging einfach alles schief, was schiefgehen konnte. Egal, wie viel Arbeit und Herzblut und Disziplin ich reingelegt habe, es gab Steine im Weg, die mir letztlich das Genick brachen. Zudem waren meine Mittel erschöpft. Aber mal angenommen, ich hätte es durchziehen können - von der Resonanz her wäre ich bestimmt viel weiter gekommen. Heute weiß ich, dass man durch Playlisten seinen Content erweitern kann und ich hätte mehrere Zielgruppen mitnehmen können. Es gab nämlich auch Hörer, die mit meinen Songthemen nichts anfangen konnten, aber meine Stimme mochten.
Also diese ebenfalls abholen durch Themenerweiterung.
Letztendlich blieben aber meine Mittel bescheiden. Sind sie immer noch. Ich habe momentan ein Projekt laufen, das mir zwar auch Spaß macht und gut läuft, aber was ich wirklich will, liegt noch immer auf Eis.
Was vorher schon schwierig war, wird immer schwieriger. Inflation, die eigene Gesundheit und dauernd überall Menschen, die "jeder ist seines Glückes Schmied" verkaufen wollen.
Klar, "je erfolgreicher man wird, desto glücklicher wird man" kann einen schon blenden. Aber das sind nur Confirmation Bias. Eine verzerrte Wahrnehmung der Realität, in der Schicksalsschläge ignoriert werden und eine scheinbare Gleichstellung der Gegebenheiten vorgegaukelt werden. Zumal nicht nur diese ignoriert werden, sondern auch ganz prominente Beispiele von erfolgreichen Leuten, die schließlich ihren Depressionen erlagen, obwohl sie erfolgreich waren. Chester Bennington hatte eine ganze Gemeinde hinter sich, Erfolg und Haus, Frau und Kind. Aber er wollte nicht mehr leben. Glücklich war er nicht. Es gibt eben viele Dinge, die man Menschen nicht anrechnen kann. Hätte Chester also beispielsweise Glück mit der Gesundheit gehabt... Dieses Glück kann er sich auch nicht selber schmieden. Mit keinem Geld der Welt.
Robin Williams hatte ebenfalls Schicksalsschläge hinter sich, die ihn dazu veranlassten, sein Leben beenden zu wollen. Auch er konnte sich kein Glück schmieden. Das kann keiner.
Pech schmiedet sich ja auch keiner. Wenn mir plötzlich irgendwas unvorhergesehen was auf dem Kopf knallt, ist es Pech, nichts, worauf man hingearbeitet hat.
Unterm Strich: der Mensch kann immer nur sein Bestes geben. Mit dem, was er hat. Was man nicht hat, kann man nun mal auch nicht benutzen.
Die Frage ist immer, ob es reicht. Reicht das?
Hat auch bei mir nicht gereicht. Der Wille, der Ehrgeiz, die Disziplin war da. Es hat nicht gereicht. Auch wenn das Potential da war.
Der Ehrgeiz ist auch nicht gebrochen, der Wille auch nicht. Aber was man gerade nicht anpacken kann, kann man nicht anpacken. Und nein, auf eine Inflation habe ich auch nicht hingearbeitet und auf meine eingeschränkte Gesundheit auch nicht. Ich habe darauf hingearbeitet, diese zu verbessern, bin aber gescheitert.
Das, Leute, ist die Realität.
Viele Leute hatten Glück, die erfolgreich wurden. Ob es Justin Bieber war, der entdeckt wurde auf Youtube... Dabei hat er das gemacht, was 1.000.000 andere auch gemacht hatten. Aber diese anderen Millionen haben keinen Promi geangelt.
Bella Poarch hatte Glück, nachdem sie drei Mal Pech hatte. Was hat sie gemacht? Den Zeitgeist getroffen mit ihrer süßen comicprinzessinnenhaften Mimik.
Was ich damit also sagen will: nur weil du hart arbeitest und an was dran bist, heißt es nicht, dass du Erfolg garantiert haben wirst. Es sieht nur so aus, weil die wenigen, die es schaffen, es genauso so verkaufen.
Egal, was man macht, man kann gewinnen oder verlieren. Der Unterschied beim Verlieren ist, dass da manchmal wirklich was verloren wurde. Geld, was nun nicht mehr da ist und vor allem auch Zeit. Dann braucht es wiederum Zeit, diese aufzufüllen. Aber das Leben läuft nun nicht immer optimal, wie man in diesen Zeiten gerade erkennen kann. Geld wird immer weniger wert, ergo die Menschen haben immer weniger.
De Facto: wenn du deine Visionen verwirklichen willst, dann machst du nichts falsch, nur weil du nicht so schnell voran kommst. Dein Weg ist ein anderer als der, der sich zielgerichtet an Marktgruppen orientiert. Diese sind Geschäftsmann, DU jedoch verfolgst deinen Traum. Mit allem, was dir zur Verfügung steht. Lass dir nichts einreden, du würdest was falsch machen. Denn das tust du nicht. Halte dich an dein Ziel und an den Basics. Jeder Schritt nach vorne ist genauso normal wie paar Schritte zurück. Wer klettert, kann fallen. Auch wenn das gerne ignoriert wird. Zwangsweise wird keiner erfolgreich.