Nach Upload Teile des Videos verpixelt

  • Hi, ein Video das ich gerade öffentlich stellen wollte hat nach dem Upload auf YouTube irgendwie sehr viele stark verpixelte Stellen im Hintergrundbereich. Besonders häufig tritt das auf, wenn Himmel zu sehen ist. Nach dem Rendern in Davinci Resolve sah noch alles top aus, erst nach dem Upload kam es zu den Problemen.

    Hat jemand eine Idee, wie ich das fixen kann?


    Rendereinstellungen:

    mp4

    H.265

    29,97 fps

    1920 x 1080 HD

  • Link zum Video mit Zeitangaben wo die Fragmentierung auftritt.


    ansonsten gilt ein gewisser Qualitätsverlust als die Norm, wenn eine Datei im Internet hin und her geschickt wird und dann noch mal verarbeitet wird usw. also wie bei einer Kopie, einer Kopie einer Kopie nimmt hier halt die Qualität ab. Qualität am PC ist niemals das was auf YouTube erreicht wird.


    Ebenso kanns sein, dass die Verarbeitung noch nicht voll endlich abgeschlossen wurde, auch wenn dies angezeigt wird.

    Rechtsberatung sollte man sich genau so wie medizinische Diagnosen nicht im Netz in Foren, sozialen Netzwerken oder Chat Gruppen suchen!




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    z.B. ab 3:00


    Verarbeitung sollte nach 24h schätz ich durch sein.

    Klar wird PC Qualität nicht erreicht, aber der Himmel sieht an einigen Stellen auf YT echt so bescheiden aus und im Original eigentlich gut.

  • Zwei Probleme, die ich im Vergleich zu den empfohlenen Export-Settings für YT sehe: H265 und 1080p


    Warum?

    Zuerst empfiehlt YouTube H264 im Avi-Container. Mehr dazu hier: https://support.google.com/youtube/answer/1722171?hl=de - H265 ist eine Fortentwicklung von H264, allerdings erfordert die Verwendung für Anbieter Lizenzen und die kosten Geld. YT war hier wohl etwas knauserig und hat sich gedacht, warum Geld für die Lizenz ausgeben, wir nutzen einfach andere Codecs, wie AVC1, VP9 und AV1, die keine extra Lizenzen benötigen oder wenn nur Lizenzen, die YT eh schon hat. Dadurch muss das Video einmal mehr umcodiert werden als normalerweise nötig und dies führt zu weiteren Verlusten. Ich bin kein Codec-Profi, aber das ist der technische Hintergrund, soweit ich ihn verstanden habe. Kurz gesagt, in H264 aufnehmen und hochladen sollte etwas bessere Ergebnisse bringen.


    Dann ist 1080p nur auf die interne Re-Codierung auf AVC1 beschränkt, das ist der schlechteste aller verfügbaren internen Codecs bei YT. Es gibt aber zwei bessere Codecs bei YT, den VP9 und den AV1. VP9 wird aber fast nur angewendet, wenn Inhalte in mindestens 1440p und mit einer ausreichenden Bitrate hochgeladen werden. Und AV1 ist bisher wohl auf die richtig großen Channels beschränkt, die Kriterien dafür sind nicht bekannt. Mit 1080p wird das Video halt stark runtergerechnet und mit dem verlustreichen AVC1 codiert. Da ist nicht viel mehr herauszuholen.


    Welche Codecs YT verwendet und wie der Stream zu Dir codiert wurde (kann bei anderen Zuschauern anders aussehen, je nach Verbindung, Gerät, Präferenzen), kannst Du sehen, wenn Du mit der rechten Maustaste ins Video klickst und auf "Statistiken für Interessierte" klickst. Dort wird für dieses Video klar AVC1 angezeigt.

  • Disclaimer: ich bin super müde, also etwas weniger aufmerksam, aber ich habe versucht, den Beitrag so zu schreiben, dass man daraus Informationen ziehen kann. Mir geht es nicht darum, Leute anzupinkeln oder so, sondern ich wollte etwas Wissen verbreiten. Hoffe, dass die Intention rüberkommt und sich niemand auf den Schlips getreten fühlt, das war nämlich nicht mein Ziel!

    Gute Nacht! :D


    Auch wenn es da steht: diese Seite ist eigentlich keine Empfehlung, sondern eine Garantie. Youtube garantiert dir lediglich, dass dein Video verarbeitet werden kann, wenn es mit exakt diesen Einstellungen von dir kodiert wurde. Der Sinn hinter der Seite ist es, Leuten einen Guide an die Hand zu geben, was sie in ihrem Schnittprogramm einstellen sollen, wenn sie entweder nicht wissen, was sie einstellen sollen, ODER aber was falsches einstellen und dann feststellen, dass ihr Video nicht verarbeitet werden konnte. Die dort genannten Einstellungen sind Dinge, die normalerweise jedes Schnittprogramm beherrscht, deswegen findet man dort zum Beispiel auch keine Einstellungen für CRF (= qualitätsbasiertes Encoding: die Bitrate des Videos wird für jede einzelne Sekunde extra eingestellt, und zwar so, dass eine gewisse Videoqualität erreicht wird).


    Als kleine Ergänzung noch, weil es häufig vermutet wird: die von Youtube fertig verarbeiteten Videos haben DEUTLICH schlechtere Bitraten als auf der Seite gelistet. Youtube sagt hier nicht, was Youtube macht, sondern erzählt wirklich nur den Uploadern, was sie einstellen sollen, damit ihr Video garantiert verarbeitet wird.


    YT war hier wohl etwas knauserig und hat sich gedacht, warum Geld für die Lizenz ausgeben, wir nutzen einfach andere Codecs, wie AVC1, VP9 und AV1, die keine extra Lizenzen benötigen oder wenn nur Lizenzen, die YT eh schon hat. Dadurch muss das Video einmal mehr umcodiert werden als normalerweise nötig und dies führt zu weiteren Verlusten.

    Ich bin jetzt kein Insider, wie genau die Kodierung von Youtube vonstatten geht, aber ich vermutet trotzdem vorsichtig, dass du hier zwei Dinge etwas durcheinander wirfst.


    Um von vorne anzufangen:

    Wenn du ein Video auf Youtube hochlädst, wird dieses Video in mehrere Videos mit anderen Formaten umgewandelt (das passiert immer, egal mit welchen Einstellungen du das Video von deinem Schnittprogramm hast erstellen lassen). Da Youtube Videos IMMER umwandelt, gehe ich davon aus, dass auch h.265 genauso wie h.264 ohne Umwege direkt ins Zielformat für den Youtube-Player umgewandelt wird. Ein Umweg wäre aus Business-Sicht sehr unwirtschaftlich, unter anderem da h.265 richtig Rechenleistung und damit Strom frisst + viele Computerresourcen vergleichsweise lange binden würde (und aus technischer Sicht wärs auch nicht notwendig).


    Lizenztechnisch kenne ich mich nicht aus, allerdings behaupte ich mal, dass Google h.265 einfach nicht als Format annehmen würde, wenn sie für das reine Verarbeiten von von den Uploadern hochgeladener h.265-Videos Gebühren zahlen müssten. Ehrlich gesagt dachte ich auch bis heute / gestern, dass Youtube h.265 ÜBERHAUPT NICHT verarbeitet. Da hab ich direkt was gelernt. :D


    Anders sieht das mit den Gebühren aber sicherlich aus, wenn Google selber die Videos in h.265 umwandelt und diese dann um Anschauen durch den Youtube-Player bereitstellt, da müsste Google bestimmt bezahlen. Genau aus dem Grund haben sie eben WebM (VP9) selbst erfunden und unterstützen mittlerweile AV1, der den ganzen Lizenzierungssumpf schön rein halten soll.


    Hoffe, das klärt es etwas auf.


    Dann ist 1080p nur auf die interne Re-Codierung auf AVC1 beschränkt, das ist der schlechteste aller verfügbaren internen Codecs bei YT. Es gibt aber zwei bessere Codecs bei YT, den VP9 und den AV1. VP9 wird aber fast nur angewendet, wenn Inhalte in mindestens 1440p und mit einer ausreichenden Bitrate hochgeladen werden. Und AV1 ist bisher wohl auf die richtig großen Channels beschränkt, die Kriterien dafür sind nicht bekannt. Mit 1080p wird das Video halt stark runtergerechnet und mit dem verlustreichen AVC1 codiert. Da ist nicht viel mehr herauszuholen.

    Das ist korrekt.

    Es gibt aber noch einen weiteren Punkt, den ich hier anmerken möchte: einerseits sind VP9 und AV1 effizienter als AVC1 = h.264 (sie holen aus der gleichen Bitrate mehr Qualität raus, als AVC1 / h.264 das tun kann), andererseits ist es aber auch so, dass Youtube auf 1440p und 2160p überproportional mehr Bitrate allgemein anbietet. Das heißt, dass 1440p und 2160p von Youtube VIEL mehr Bitrate erhalten, als sie bräuchten, um die gleiche Qualität wie 1080p zu erreichen. Dadurch "vermatschen" diese Stufen weniger.


    Und das ist auch genau das Problem:

    Rendereinstellungen:

    mp4

    H.265

    29,97 fps

    1920 x 1080 HD

    Dein verlinktes Video zeigt viel Natur. Naturvideos sind prinzipiell sehr detailreich und komplex, daher vermatschen sie relativ leicht, wenn man zu wenig Bitrate nutzt.

    Youtube nutzt auf der 1080p-Stufe EXTREM wenig Bitrate, das wird NIEMALS reichen, um dein Video nicht vermatschen zu lassen. So leid es mir tut, es geht nicht besser und du kannst es nicht ändern. Youtube müsste das ändern und das werden sie nicht tun.


    Was du tun kannst - falls dein Schnittprogramm es unterstützt - ist, dass du die Auflösung des fertigen Videos auf 2560x1440 oder 3840x2160 hochskalierst. Ich weiß nicht, ob dein Schnittprogramm unterschiedliche Skalierer anbietet (viele tun das leider nicht), aber falls du eine Wahl hast, kann ich beispielsweise Spline empfehlen, alternativ wäre auch Nearest Neighbour (manchmal auch Pointsize genannt) sehr gut. Ein Skalierer, so das Video leicht verschwimmen lässt, ist da eine gute Wahl, weil er dafür sorgt, dass Details (und damit Komplexität) minimal reduziert werden. Wenn dein Schnittprogramm einen guten Skalierer hat, dann wird zwar die Qualität des Videos durch das Skalieren minimal schlechter, aber das wird dann mehr als ausgeglichen dadurch, dass das Video auf Youtube bei 2160p deutlich weniger verwäscht.


    Was sich als gut erwiesen hat, ist statt einer Bitrate einzustellen auf CRF zu gehen. Das heißt, du sagst dem Schnittprogramm, dass es statt plump einer Bitrate für das ganze Video zu nehmen diese für jede Sekunde des Videos individuell selbst wählen soll, und zwar so, dass immer eine gewisse Qualität erreicht werden soll. CRF 19 oder 20 wären da ganz gut. Aber auch hier ist es wieder so, dass leider nicht alle Schnittprogramme das unterstützen. Falls deins es kann, wäre das einen Versuch wert. Allerdings kann es bei so detailreichen Videos sein, dass die Videogröße dadurch DEUTLICH zunimmt und der Upload länger dauert. Irgendeinen Haken gibt's halt immer. :D


    Ansonsten sind 29,97 fps ein Relikt aus der Zeit des Analogfernsehens. Sofern du keinen festen Grund hast, warum du 29,97 fps nutzt, solltest du auf grade Werte (30 oder 60) wechseln. Ein Grund könnte zum Beispiel sein, dass dein Camcorder das nicht anders kann. Das wäre dann ok, aber ohne Not gibt es keinen Grund mehr für 29,97 fps. Das würde aber nichts an der Qualität ändern, ist nur ne Anmerkung.

    Wenn du allerdings auf 48 oder 60 fps gehen kannst, wäre das auch empfehlenswert, soweit ich weiß, sind die Bitraten für Videos mit hohen fps etwas besser. Also wäre auch das eine kleine Verbesserung.

  • ich habe versucht, den Beitrag so zu schreiben, dass man daraus Informationen ziehen kann. Mir geht es nicht darum, Leute anzupinkeln oder so, sondern ich wollte etwas Wissen verbreiten.

    Keine Sorge, ich fühle mich ganz bestimmt nicht angepinkelt. Ganz im Gegenteil, ich freue mich immer sehr, wenn ich nicht der einzige Erklärbär hier bin, und andere sich beteiligen, ihr Wissen teilen und, im Idealfall, einfach viel mehr wissen als ich. Denn dann kann ich auch noch was lernen, und ich mag es total, neues Wissen aufzusaugen. :) Mit mehr Wissen und Beteiligung an Diskussionen im Forum kann man mich absolut nicht angreifen, nur zum freudig Lächeln bringen :) .

  • Erstmal vielen Dank für die vielen produktiven Antworten!

    Was du tun kannst - falls dein Schnittprogramm es unterstützt - ist, dass du die Auflösung des fertigen Videos auf 2560x1440 oder 3840x2160 hochskalierst. Ich weiß nicht, ob dein Schnittprogramm unterschiedliche Skalierer anbietet (viele tun das leider nicht), aber falls du eine Wahl hast, kann ich beispielsweise Spline empfehlen, alternativ wäre auch Nearest Neighbour (manchmal auch Pointsize genannt) sehr gut. Ein Skalierer, so das Video leicht verschwimmen lässt, ist da eine gute Wahl, weil er dafür sorgt, dass Details (und damit Komplexität) minimal reduziert werden. Wenn dein Schnittprogramm einen guten Skalierer hat, dann wird zwar die Qualität des Videos durch das Skalieren minimal schlechter, aber das wird dann mehr als ausgeglichen dadurch, dass das Video auf Youtube bei 2160p deutlich weniger verwäscht.


    Was sich als gut erwiesen hat, ist statt einer Bitrate einzustellen auf CRF zu gehen. Das heißt, du sagst dem Schnittprogramm, dass es statt plump einer Bitrate für das ganze Video zu nehmen diese für jede Sekunde des Videos individuell selbst wählen soll, und zwar so, dass immer eine gewisse Qualität erreicht werden soll. CRF 19 oder 20 wären da ganz gut. Aber auch hier ist es wieder so, dass leider nicht alle Schnittprogramme das unterstützen. Falls deins es kann, wäre das einen Versuch wert. Allerdings kann es bei so detailreichen Videos sein, dass die Videogröße dadurch DEUTLICH zunimmt und der Upload länger dauert. Irgendeinen Haken gibt's halt immer. :D


    Als Schnittprogramm nutze ich wie gesagt DavinciResolve, da ist hochskalieren kein Problem. Ich habs mal ausprobiert, sieht dann aber nochmal deutlich schlechter aus...
    Die Einstellung der individuellen Bitrate hat leider nichts verändert.
    Gibt es vllt noch andere Tipps und Tricks? Ansonsten muss ich mich wohl mit der Qualität abfinden...

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