Youtube und die Arbeitsstelle / ein schwieriges Thema?

  • Ein bei vielen wahrscheinlich schwieriges Thema, aber rechtlich kommt man ja ab einem gewissen Punkt auch nicht mehr drum rum ^^


    Inwieweit weiß bei euch euer Arbeitgeber (bzw. eure Lehrer/die Schule) über eure Youtube-Tätigkeiten bescheid?


    Haltet ihr den Kanal geheim?
    Habt ihr euren Arbeitgeber darüber informiert?
    Habt ihr vielleicht sogar euren Kanal und eure Arbeitsstelle in einer gewissen Form verbunden?


    Und, was ja auch dazu passt: wie viele Informationen bindet ihr über euren Job in die Videos ein? Gar keine? Nur die Branche? Oder doch mehr?

  • Als Selbständiger im Einzelhandel hab ich es da etwas einfacher, ich brauch mir keine Sorgen um Kündigung machen, schlimm wäre nur, wenn ein schlechter Eindruck bei der Kundschaft entstehen würde, dies wäre sehr problematisch. Da hab ich nicht einen Chef, sondern eher einige Tausend, aber sollte wirklich mal ein Einzelner verschreckt sein durch YT, wäre dies nur ein winziger Prozentteil, solange sich das nicht summiert, alles bestens.


    Aber ich renne natürlich nicht rum, und erzähle jedem davon, der es nicht wissen will. Von daher "Geheimhalten", nein, aber damit hausieren gehen auch nicht. Ich "stehe" mittlerweile in meinem Bekanntenkreis und örtlichen Umfeld offen zu meinem Hobby, habe aber mittlerweile auch ein, die ersten Jahre sicher erstmal kein Gewinn abwerfendes, 2. Gewerbe dazu angemeldet. Denn das Finanzamt schaut bei Einzelhändlern eh gern mal genauer hin. Und auch wenn es noch ein paar Monate dauern wird, ehe wirklich Einnahmen generiert werden, sammel ich schonmal Ausgaben, um spätere Einnahmen steuerlich zu "neutralisieren".


    Interessanterweise habe ich mittlerweile von einigen Seiten positive Rückmeldungen bekommen, von denen ich nie gedacht hätte, dass sie sich für sowas interessieren. Viele können zwar nichts mit dem Thema anfangen, aber erkennen trotzdem, dass eine Menge Zeit, Herzblut und Know-How da hinein fließt.


    Durch meine Beschäftigung mit YT, Video-Editing, Vertonung, etc hab ich aber allerlei Dinge gelernt, die ich mittlerweile auch fürs Hauptgeschäft anwenden kann. Kleinere Werbefilmchen fürs Geschäfts-Facebook oder die Webseite sind bereits bei rumgekommen und das wird sicher im Laufe der Zeit eher noch zunehmen (und noch besser werden). Und wenn mich mal jemand fragen sollte, ob er sowas auch von mir bekommen kann, auch gut, mein oben erwähntes Gewerbe würde dies auch sofort mit abdecken, ich dürfte sogar offizielle Rechnungen dazu schreiben. So verweben sich die beiden Dinge langsam, vielleicht, und wenn ich irgendwann finanziell auf 2 Beinen stehen könnte, wäre das eine tolle Sache, wenn nicht, auch nicht schlimm, denn das Hauptgeschäft wird weiterlaufen und reicht zum Leben und Rechnungen bezahlen.


    In meinen Videos versuche ich privates weitestgehend zu anonymisieren, so gebe ich auf Nachfrage von Abonnenten schon mal kleine Details raus, aber nie soviel dass man sich ein großes Ganzes zusammen reimen könnte.

  • Interessantes Thema, ist glaube ich auch sehr unterschiedlich je nach Inhalt des Kanals. Einem Tutorial-lastigen Kanal wie meinem wird da glaube ich entspannter gegenübergetreten, als wenn man kontroverse Themen diskutiert und mit vulgärer Sprache um sich wirft. :hmm:


    Als Student ist das bei mir auch entspannt. Von den Lehrkräften weiß glaube ich kaum jemand was über meinen YouTube-Kanal, du wenigen Male die ich Feedback/Kommentare bekommen habe, war es eigentlich nur positiv. Wobei das zum Teil dann auch aufgrund der Open Source Entwicklung und des Blog Schreibens war (ist tatsächlich förderlich bei sowas wie einer Bachelor-/Masterarbeit). Hin und wieder findet das Studium dann auch den Weg in die Videos :)


    Wenn es nach dem Studium in die Arbeitswelt geht, würde ich offen mit dem Kanal um gehen, wie eingangs erwähnt halte ich Wissensvermittlung da für ein entspanntes Thema. Zeitaufwand/Fokus wäre ein valider Einwand eines Arbeitgebers, aber für mich wäre YouTube in dem Falle immer eine Nebenbeschäftigung und die Arbeit muss Vorrang haben.

  • Haltet ihr den Kanal geheim?

    Ja. Geht niemanden was an.


    Habt ihr euren Arbeitgeber darüber informiert?

    Nein.


    Habt ihr vielleicht sogar euren Kanal und eure Arbeitsstelle in einer gewissen Form verbunden?

    Nein.


    wie viele Informationen bindet ihr über euren Job in die Videos ein?

    Die Leute wissen, dass ich Nürnberg wohne, dort studiere und arbeite. Mehr nicht.

  • Die Frage hat sich bei mir eigentlich nie gestellt- hab mit Youtube in der Karenz begonnen und mich ja dann selbstständig gemacht.
    Aber so oder so würde ich immer offen mit meinem Arbeitgeber darüber reden- da ich zuviel Angst hätte, dass der potentielle Chef selbst drauf kommt, es nicht in Ordnung findet und ich den Job verlieren könnte.


    Hatte ähnliche Situation mit meiner Ausbildung. Hab neben einem Job meine Ausbildung in einem ganz anderen Berufszweig begonnen. Arbeitgeber hats rausgefunden und so gar nicht nice gefunden- also denke da währt halt auch Ehrlichkeit am längsten.

  • Also, da ich ja im redaktionellen Mediengewerbe arbeite, ist mein Kanal nicht nur nicht geheim, er ist sogar Teil meines offiziellen Portfolios (vor allem seit sich die Zahlen einigermaßen sehen lassen können), und offen gesprochen, kommt das auch bei potentiellen Geschäftspartnern recht gut an. Man sieht halt direkt den praktischen Part eines Teiles meiner Tätigkeit. Da Kunden in meinem Genre ohnehin oft die eierlegende Wollmilchsau suchen, kann man so halt gemeinsam mit Textportfolios und Website- sowie Designarbeiten einen guten Rundum-Ersteindruck abliefern, wenn man den Kanal mit in die Daten aufnimmt.


    Ich hab das aber erst gemacht, seit ich ca. 1000 Abos habe. Davor hab ich nur unbestimmt angegeben, dass ich YouTube betreibe - inzwischen enthält mein Porfolio Screenshots erfolgreicher Videos und deren Views und Likes, sowie Auszüge aus Analytics.


    In Kundengesprächen werde ich seitdem bevorzugt auf diesen Teil meiner Mappe angesprochen, statt auf die umsatzstarken und bekannten Namen im Portfolio, lol ^^

  • Also mein Team auf der Arbeit weiß das ich YouTube mache, der Träger bei dem ich arbeite jedoch nicht (glaube ich zumindest). Ich gehe damit aber auch nicht hausieren. Ich denke aber auch das es Sachen gibt die der Arbeitgeber nicht wissen muss zum Beispiel meine Hobbys und das ist YouTube ja nunmal. Wenn ich aber drauf angesprochen werden würde weil jemand was findet dann ist das so und dann gehe ich damit offen um.

  • Ein paar Kollegen wissen davon, interessieren sich aber nicht wirklich dafür. Mein Chef weiß auch, dass ich Videos mache aber interessiert sich ebenso wenig dafür da es auch vollkommen unterschiedliche Branchen sind.


    Ein Mitarbeiter aus einem anderen Bereich hat mich schon angesprochen. Er ist ebenfalls Hobbyfotograf und hat ein paar meiner Videos gesehen und gemeinsam waren wir ein paarmal unterwegs. Wenn er Fragen hat kommt er immer. Das ist ganz lustig, wie klein die Welt doch ist da mein Kanal ja noch nicht übermäßig groß ist :)

  • Informiert habe ich meinen Arbeitgeber nicht - das müste ich nur wenn ich den Kanal kommertiell betreibe. Einige Kollegen kennen ihn aber - ich halte da nix geheim.
    Ansonsten halt ich mich an die goldene Regel : Immer als Privatperson und niemals als YX-Mitarbeiter auftreten oder im Namen von Unternehmen XY reden.
    Dann gibts auch keine Probleme.

  • Arbeitstechnisch ist mir das relativ egal. Ich bind es jetzt niemanden auf die Nase, aber ich halte meinen Kanal auch nicht geheim.


    Ich erzähle es nur nicht groß vor meinen Eltern, weil die sowieso genervt sind, dass es im Internet zu allen Dingen die man sucht nur noch "diese dämlich Videos" gibt. Und meine Großeltern könnten auch nicht viel damit anfangen.
    Aber Arbeitskollegen... wenns passt und Youtube halt auch einen größeren Teil der Freizeit einnimmt: Habe ich keine Schmerzen mit. Bei Vorgesetzten würde ich damit aber trotzdem weniger hausieren, außer ich weiß, dass die da lockerer mit umgehen.

    Programmplan
    RimWorld | [b]Mo, Mi, Fr, So | 16 Uhr
    My Time at Portia | Mo, Mi, Fr, So | 17 Uhr
    Two Point Hospital | Di, Do, Sa | 18 Uhr
    Cities Skylines | Di, Do, Sa | 17 Uhr

  • Verlangt nicht jeder Arbeitgeber, dass man Nebentätigkeiten angibt? Wär ja dann also schon ab der ersten Monetarisierung Pflicht.


    Bei mir wissen die wichtigsten Personen Bescheid - in der Medienbranche aber vermutlich auch weniger ein Problem. Inzwischen geh ich mit meinem Kanal auch sehr offen um, ich reib's nicht jedem unter die Nase, halte es aber auch nicht unnötig geheim, dass ich YouTube mache.


    Da ich mich demnächst beruflich verändern möchte, ist es mir wichtig, dass mein neuer Arbeitgeber damit auch kein Problem hat. Sollte das für ihn ein Problem sein, ist er auch für mich als Arbeitgeber unattraktiv.

  • Da hab ich bei meiner Arbeit kein Problem. Meine Kollegen und Vorgesetzten sind allesamt Gamer, schauen LPs und Streams. Ganz im Gegenteil - bei mir herrscht doch eher reges Interesse daran, wie sich mein Kanal entwickelt hat oder ich krieg Spielvorschläge für LPs. Andere Kollegen, die auch bissi auf YT und Twitch unterwegs sind tauschen sich gerne mit mir aus um deren Kanal zu pushen.


    An die große Glocke gehangen hab ichs ned, aber es sprach sich einfach so rum.

  • Zumindest mein einer Kollege - der selber YT macht - weiß von meinem Kanal xD
    Und mein Chef weiß auch von seinem Kanal, bei meinem bin ich mir net sicher ob er den kennt. Aber zumindest scheint er bei meinem Kollegen nix dagegen zu haben. Er meinte zu mir nur mal "Jo, streamst du auf Twitch? Soll ich mal fett donaten?" XD Weil mein Kollege halt viel streamt, und ich hab meinen Chef in seinem Stream auch schon im Chat gesehen :D


    Aber sonst häng ichs echt net an die große Glocke, und wenn dann schnack ich auf der Arbeit halt meist nur mit meinem (YTer-)Kollegen darüber.



    Andererseits hab ich auf YT glaube bisher gar net über meine Arbeit geredet. Wenn dann hab ichs auf Deviantart und Twitter mal erwähnt. Aber zumindest auf Twitter ist meine eine Followerin ne Gleichgesinnte was den Beruf angeht, und da haben wir auch schon gut schnacken können.

  • Da ich Medienmensch bin haue ich teilweise Firmen in die Pfanne für die ich auch arbeite. Ich bin aber der Meinung das ich meine Arbeitskraft und nicht meine Meinung verkaufe. Wem das nicht passt dem verüble ich das nicht, es gibt ja genug andere die mein Handwerk auch können und zu denen kann man ja auch gehen. Kein Problem.


    Natürlich muss man sich bewusst sein das das was man sagt ggf auch Konsequenzen hat, also sollte man seine wirren Theorien auch überprüfen und dann entsprechend entweder die Klappe halten oder in Kauf nehmen das man evtl als Spinner wargenommen wird.


    Wenn ich öffendlich sage das ich meine Zweifel an der Mondlandung habe, dann ist mir klar das das nicht zwingend dazu führt das meine Reputation steigt. So what? Ich bewerbe mich ja nicht bei der NASA.


    Ich fände es gut wenn unter jedem öffendlichem Posting als Video oder Text der Klarname stehen muss. Dann haben Handlungen auch Konsequenzen, das kann ich von einem mündigen Bürger auch erwarten, wenn er nicht mündig ist, dann sollte er auch keine öffendliche Stimme haben.


    Wenn ein 13-Jähriger mit 200.000 Followern zur privaten Pool-Party einladen kann und in der Stadt dann ein Verkehrschaos auslöst, dann sollten wir uns als Gesellschaft schon fragen ob wir das wollen oder ob wie zu meiner Jugend gilt: Eltern haften für ihre Kinder.


    Zur Redefreiheit gehört halt auch die Unterschrift, sonst ist es nur Krawall und ein Recht auf Krawall haben wir alle nicht.

  • Ich glaube ihr macht euch da zu viel Kopf. Ob ich Joggen gehe oder Videos drehe... das mache ich in meiner Freizeit und solange ich in den Videos keinen verunglimpfe oder ähnliches, geht das auch keinen an. Und selbst wenn ich ein Gewerbe anmelde und es in meiner Freizeit mache, geht es noch immer meinen Arbeitgeber nicht an... solange wie oben erwähnt ich ihn nicht schädige ( Kunden oder Arbeit weg nehme).... also bleibt mal locker. :beer:

  • Ich glaube ihr macht euch da zu viel Kopf. Ob ich Joggen gehe oder Videos drehe... das mache ich in meiner Freizeit und solange ich in den Videos keinen verunglimpfe oder ähnliches, geht das auch keinen an. Und selbst wenn ich ein Gewerbe anmelde und es in meiner Freizeit mache, geht es noch immer meinen Arbeitgeber nicht an... solange wie oben erwähnt ich ihn nicht schädige ( Kunden oder Arbeit weg nehme).... also bleibt mal locker. :beer:

    Naja, in den meisten Arbeitsverträgen sthet eben, dass eine Nebentätigkeit von Arbeitgeben zu genehmigen ist, und dass er sich vorbehält diese [gegebenenfalls] nicht zu genehmigen.


    Ich kann mich noch erinnern wie das zu großen Problemen führte als viele Solaranlagenbesitzer aufgrund einer Gesetzesänderung plötzlich ein Gewerbe anmelden musten und sich die ersten schon Sorge machten, dass Sie Ihre Analgen abschalten mussten, weil [noch] keine genemigung vom Arbeitgeber für diese Selbstständigkeit vorlag.

  • Ein Bräunungsstudio zu führe ist schon was Anderes, wie in der Freizeit Videos zu drehen die nicht meine Arbeit und meine Arbeitskraft beeinträchtigen, ich glaube das würde dir auch jeder Richter so bestätigen. Und das Gewerbe falls es mal fällig sein sollte, meldest du wegen der Steuer ( Staat) an und nicht wegen deinem Arbeitgeber.

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