Unten links in Deinem Dashboard gibt es einen Link "Feedback". Dort ist diese Kritik am besten aufgehoben. Aber erwarte keine Antwort. Und wenn eine Änderung eintreten wird, dann vermutlich erst in einigen Monaten (oder Jahren).
Besonders momentan, wo alle Mitarbeiter bei YT/Google im Homeoffice arbeiten, ist da eher nicht mit einer Reaktion zu rechnen.
Da Du ja sagst, Du bist noch ganz neu bei YouTube, kann ich Dir leider nur sagen, gewöhn Dich dran. YouTube ist ein riesiger Moloch, und einzelne Ideen, Meinungen und Vorschläge gehen da in einen riesigen Topf, und Dinge werden beachtet, wenn es zigtausende Meldungen zum gleichen Thema gibt.
Ansonsten: Ist YouTube perfekt? Bei weitem nicht. Macht YouTube alles richtig? Auf gar keinen Fall. Aber es ist die erfolgreichste Video-Plattform, mit weitem Abstand und eine der Social Media Plattformen, die sich mit am längsten am Markt hält. Viele Weitere kamen, und gingen wieder unter. Von daher bietet YouTube auf jeden Fall etwas, was viele andere Plattformen nicht haben: Konstanz und Zuverlässigkeit, dass es sie morgen noch geben wird.
Noch ein paar Gedanken und Infos zu YT:
Facebook, Instagram (was ja auch FB ist), TikTok, etc. mit ihren Ultra-Kurz Stories sind zwar auch schon eine Weile am Markt, aber die dort anfallenden Minuten Video pro Tag sind geschätzt im 1stelligen Prozentbereich von dem, was bei YT täglich hochgeladen wird. Daher ist deren Rechenaufwand, Daten-Anfall und die Auswertungen dazu wohl auch nur ein Bruchteil so aufwändig.
Jede Minute werden 400 Stunden Video Material bei YouTube hochgeladen, das sind 576.000 Stunden am Tag. Wenn man von einer durchschnittlichen Video-Dauer von 10min ausgeht, sind dies knapp 3,5 Mio neue Videos pro Tag. Und für jedes dieser Videos werden zigtausende Datenpunkte für Statistiken gespeichert. Auf Hundertausenden Servern, die rund um die Welt verteilt sind, und die Ihre Daten nicht permanent jede Sekunde austauschen können. Jeden Tag werden 1 Milliarde Stunden an Videos bei YouTube geschaut, von den knapp 2 Milliarden Benutzern. Das sind mehr Stunden als Netflix und Facebook zusammen zeigen. Und zu jedem einzelnen View, zu jeder Minute Video und zu jedem einzelnen Viewer gibt es Statistik-Daten ohne Ende.
(Quelle zu den Angaben, teilweise Daten von 2018: https://www.brandwatch.com/de/blog/statistiken-youtube/ )
Diese riesigen Datenmengen brauchen Rechenpower, daher liegt die Priorität wohl vor allem auf encodieren und streamen. Statistiken sind ein wichtiger Teil des Systems, aber mehr für die KIs hinter den Kulissen, die Daten für die Creator sind ein nettes Gimmick, zwar ein hilfreiches Werkzeug für uns Creator, aber ich vermute, dass dies für YT nicht die aller oberste Priorität hat. Da gibt es für den Betrieb der Plattform einfach sehr viel wichtigere Dinge.
Ich denke, es ist nicht völlig verkehrt, wenn ich sage, dass die Prioritäten bei YouTube in der Reihenfolge ungefähr so aussehen:
- Einnahmen - Niemand hat etwas davon, wenn YouTube wie die ersten 10 Jahre Miese einfährt und Gefahr läuft abgeschaltet zu werden
- Zufriedenheit der Werbekunden, denn diese bezahlen die Rechnung
- Möglichst komplette Vermeidung von Gerichtsprozessen, Verboten, etc. was bei Betrieb der Plattform in glaub ich momentan ca. 100 Ländern einen riesigen juristischen Aufwand bedeutet. Vor allem in Sachen Urheberrecht, Demagogie, Fakenews, Hatespeech, Mobbing sind da im Hintergrund mittlerweile große Mengen an Mitarbeitern beschäftigt, die die vielen gesetzlichen Vorgaben versuchen, so gut es geht zu kontrollieren und entsprechend zu reagieren, falls nicht.
- Zufriedenheit der Zuschauer, denn ohne die gibt es keine Werbekunden
- Technisch einwandfreie Funktion der Plattform
- Vermeidung von Betrug, Spam, Scam, Bedrohung, Mobbing und Sicherstellung des Kinderschutzes
- Optimierung und Ausbau der Systeme, denn noch immer wächst YouTube jeden Tag und zwar schneller als jede andere Plattform auf lange Sicht betrachtet.
- Dann am Ende der langen Liste stehen irgendwann die Creator. Und bei den Creatorn stehen die Statistiken auch nicht unbedingt an aller erster Stelle.
Und aus geschäftlicher Sicht betrachtet und auch für das Wohl der Plattform, macht diese Reihenfolge Sinn. Denn Mangel an Content und Video Creators gibt es eher nicht, neue Kanäle werden jeden Tag in rauhen Mengen gegründet, und wie gesagt 400 Stunden neues Videomaterial pro Minute (und das ist die Zahl aus 2018, ich denke heute wird es mehr sein). Und ich bin mir ziemlich sicher, auf keiner anderen Plattform verdienen Creator insgesamt soviel Geld, wie auf YouTube. Auf vielen anderen Plattformen gibt es gar kein Geld für den Content, da verdient nur die Facebooks, TikToks oder wer auch immer.