Mehr Aufrufe für Let's Plays? Die Zielgruppe meldet sich

  • Da ich hier immer wieder Threads von Lets-Playern querlese, die mangelndes Publikum beklagen, dachte ich mir, dass ich das Pferd mal von hinten aufzäume. Das Thema hier ist also nicht als klassische Anleitung oder Strategie zu verstehen, aber vielleicht lassen sich indirekt Content-Ideen daraus ableiten. Da im Forum ja nicht sooo wahnsinnig viel los ist, denke ich, dass da schon Platz für ist. Sollte der Beitrag nach Meinung der Moderatoren im falschen Unterforum gelandet sein, darf er natürlich gerne verschoben werden.


    Kurz zur Einordnung was zu meiner Person: Männlich, fast 47, meine ersten Videospiele-Erfahrungen habe ich 1984 mit 6 Jahren (jahaaa, pädagogisch wahrscheinlich fragwürdig) gemacht, als sich mein Vater ein CBS Colecovision gekauft hat. Heute besitze ich zum Zocken eine Xbox Series X, eine Switch Lite, einen China-Handheld für Retro-Zeugs und einen Mac Mini für Manager- und Aufbauspiele. Ein Windows-Notebook hab ich auch noch, aber das nutze ich eigentlich nie zum Spielen. Vermutlich gehöre ich in die Schublade “Casual-Gamer”, aber so richtig passt das auch nicht. Es gibt Phasen, da spiele ich sehr viel und intensiv und dann wieder monatelang gar nicht. Ja, ist etwas kompliziert. Genres: Simulationen, WiSims, Managerspiele, Aufbauspiele, Sportspiele, 2D-Plattformer, Point & Click, Metroidvanias


    Wenn ich nun mal so überlege, was mich dazu motivieren könnte, aktiv Lets-Play-artigen Content zu konsumieren, fallen mir folgende Gründe ein:


    1.) Ich will (wenigstens ein bisschen) Teil eines aktuellen Hypes sein

    Beispiele: RDR2, wenn eine neue Konsole rauskommt und die Leute die Launch-Titel spielen, (irgendwann in naher Zukunft) GTA VI


    2.) Ich habe konkretes Kaufinteresse an einem Spiel

    Wenn ich beabsichtige mir eventuell ein Spiel zu kaufen, schaue ich gerne klassische Reviews von bekannten Spielemagazinen oder Youtubern wie zB Forumsmitglied ZapZockt. Das können ganz aktuelle Titel sein, aber auch ältere Spiele, die grade im Sale sind oder so. Bei Neuerscheinungen ist natürlich vor allem auch die technische Seite interessant. Wie gut ist die Grafik, ruckelt das Spiel, gibt es Bugs.


    3.) Ich komme an einer Stelle nicht weiter und brauche Hilfe

    Wie können ein bestimmtes Rätsel gelöst oder ein Endboss besiegt werden? Hier ist natürlich deutlich mehr Recherche-, Produktions- und Schneideaufwand nötig, als wenn man einfach nur vor sich hinzockt und die Capture-Karte mitlaufen lässt.


    4.) Ich habe nostalgische Gefühle für ein Spiel und will darin schwelgen

    Hier bin ich dann sogar bereit, größeren Video-Serien mit mehreren Teilen zu folgen. Zum Beispiel beim Fußball-Managerspiel Anstoss 3. Wenn du sowas planst, würde ich sagen, dass du mit Retro-Spielen mehr Erfolg haben wirst, als mit 5 Jahre alten Spielen, die aktuell niemanden mehr interessieren, aber auch noch keine Nostalgie auslösen.


    5.) Ich brauch was als Hintergrundrauschen beim Arbeiten

    Ich lass dann gerne Simulationen laufen, die ich selbst spiele und die in der Regel eine lange Spieldauer haben. Zum Beispiel Snowrunner. Das dann aber eher als Twitch-Stream, um bei Bedarf auch mal ne Frage in den Chat werfen zu können.


    6.) Ich “kenne” jemanden von anderen Social-Media-Plattformen oder durch eine andere Art von Videos

    Gibt durchaus Youtuber, die sonst andere Videos machen, aber ab und zu auch zocken. Durchaus möglich, dass ich mir das dann anschaue, wenn ich die gut finde. Ich hab auch schon Twitch-Streams von Leuten geschaut, die ich von Twitter oder heute Bluesky kenne. Aus purer Neugier oder weil ich sie aus Sympathie unterstützen wollte.



    Joah, keine Ahnung, ich wollte das halt mal aufschreiben. Vielleicht ist für euch ja irgendein Impuls dabei. Wenn nicht, dann trotzdem Danke für die Aufmerksamkeit.

  • Ist an sich eigentlich keine schlechte Idee! Statt sich immer nur um das leidige Thema "Wie bekomme ich X Zuschauer?" zu kümmern, dreht man den Spieß um und wird einfach mal selbst zum Zuschauer und fragt sich: "Was würde mich motivieren, einem Youtuber zu zuschauen?" :hmm: Da mache ich doch glatt mal mit. :)


    Ich bin Baujahr '79, also auch schon was älter. Und angefangen habe ich damals im zarteren Kindesalter mit einer Konsole. Ich glaube, es war damals die mehr oder weniger noch angesagte Konsole "Atari 2600". Zumindest gab es damals noch Cartridges dafür und sogar einen Spieleladen in meiner Kleinstadt, in der man solche Sachen damals kaufen konnte. Aufgewachsen bin ich demnach mit den uralten Pixelgames, die sich Heutzutage wohl keiner mehr auch nur 2 Sekunden antun würde, ohne einzuschlafen.

    Kann mich noch sehr gut an das Spiel mit den fliegenden Ufos und der Kanone erinnern, dessen Namen ich nicht kenne. Ich habe das Spiel Stundenlang gezockt und hab Blut und Wasser geschwitzt, war aber am Ende sehr stolz, einen Highscore von über 100.000 Punkten erreicht zu haben. Damals gab es ja noch keine "Errungenschaften" und entsprechende Auszeichnungen, die man für eine bestimmte Sache erhielt, wenn man die geschafft hat. Es blieb einem nur ganz oldschool, sich darüber zu freuen und ein gutes Gefühl zu haben.


    Wenn ich rein subjektiv für mich überlege und mich nicht allein auf Let's Plays konzentriere, würde ich zu folgendem Ergebnis kommen:


    1. Wenn die Videos an sich einen Mehrwert haben, also etwas "beibringen", was ich noch nicht weiß

    Es gibt tausende Youtubekanäle die unter der Kategorie "Wissen" ihre Videos bringen. Manche sehr informativ aber kühl präsentiert, andere wiederum mit ansprechenden Bildern oder Animationen angereichert. Für mich aber gilt eine ausgewogene Mischung aus beidem: Wissen in Form von nachweisbaren Fakten (möglichst mit Quellenangabe), aber dargeboten mit unterhaltsamen Elementen, wie einer tragenden Erzählung und passenden Bildern oder Animationen. Wobei ich keine Hochglanz-Animationen benötige, es können auch einfache Strichmännchen sein, wenn der Fun-Faktor stimmt


    2. Videos, die rein der Unterhaltung dienen

    Ich mag auch Videos, in denen der Unterhaltungswert höher wiegt, als der eigentliche Inhalt. Wenn man dann aber trotzdem ein gewisses Hintergrundwissen vermittelt, wie bspw. der Youtuber "Malternativ", dann ist es unterhaltsam UND wissenswert, auch wenn man den Inhalt prinzipiell am nächsten Tag wieder vergessen hat. Hier zählt aber mehr das Thema, was catcht. Etwas über Dornröschens dunkle Vergangenheit, der wahre Grund, warum sie wirklich in ewigen Schlaf versetzt wurde, oder über die Kindheits-Hintergründe vom Erfinder der Teletubbys. Solche Sachen halt


    3. Ich mag die Youtuber und möchte sie mit meiner Watchtime unterstützen

    Hier bin ich nicht anders, wie dsk Ich habe jemanden über Youtube kennengelernt und finde ihn/sie sympathisch und möchte die Person einfach etwas unterstützen, indem ich die veröffentlichten Videos bis zum Ende anschaue, Like und kommentiere. Das frisst zwar zusätzlich enorm Zeit (je nach Länge des Videos), aber ist dann so ein typischer "Ich mag dich halt"-Gefallen


    4. Let's Plays

    Hier kann ich nur für mich sprechen: Ich kann Let's Player nicht leiden, die den Mund nicht aufkriegen. Wenn jemand stumm ist, wie ein Fisch und auch wenn ich ein paar Minuten weiter zappe und immer noch keine Stimme höre, bin ich direkt wieder raus. Mich interessiert in erster Linie der Let's Player, was er oder sie zum Spiel zu sagen hat, gerne auch was er / sie im Alltag so erlebt hat oder erlebt. Eben etwas Persönlichkeit und etwas persönliches. Wenn das gepaart ist, mit Schreckmomenten in denen die Person zusammenzuckt, oder sich über schwere Stellen beschwert bis hin zu Rage-Momenten, ist das für mich die Unterhaltung, die ich suche. Beste Beispiele wäre hier Mirko vom ehemaligen Kanal "DasMirkoLP" und PhunkRoyal. Letzterer hat sich jetzt aber einen ruhigeren Stil angewöhnt. Man wird ja nu auch älter, nh? ;)


    Das war's dann soweit von mir, für's erste!

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