Urheberrechtsbeschwerde Absoluter Anfänger

  • Moin liebe Community,


    sorry vorab, wenn das Thema etwas lästig ist. Ich habe euer cooles Forum auch schon etwas durchforstet konnte aber meinen Fall nicht genau finden.

    Ich bin ganz neu in der Welt von YT und habe von unserer Weltreise mal 3 Videos hochgeladen, nichts professionelles. Nun habe ich für eines meiner Videos eine Urheberrechtsbeschwerde bekommen und kann es nicht monetarisieren (was ich eigentlich eh nicht vorhabe). Die Beschwerde geht über eine Sequenz von 40 Sekunden, obwohl das ganze Video immer dasselbe Musikstück hinterlegt hat. Das Stück stammt von https://mixkit.co/free-stock-music/tag/summer/ und nennt sich "Summer Fun". An und für sich hätte ich auch kein Problem damit den Song auszutauschen aber meiner Meinung nach mache ich doch nichts falsch, oder? "

    Items under the Mixkit Stock Music Free License can be used in your commercial and non-commercial projects for free.

    You’re permitted to download, copy, modify, distribute and publicly perform the Music Items on any web or social media platform, including internet-based video on demand services, podcasts and advertisements.

    You’re not allowed to use them in CDs or DVDs, video games or tv or radio broadcast. You’re also not allowed to remix them (or incorporate in a music-only track), claim them as your own or register them on any rights management service." Auszug aus der Mixkit-Lizenz.


    Lohnt es sich aus eurer Erfahrung hier einen Claim einzureichen oder soll ich einfach ein anderes Musikstück wählen?

    Ich freue mich über eure Einschätzung!

    VG
    Julian

  • Ich hatte mal eine "Urheberrechtsbeschwerde" bei einem meiner Tomb Raider Legend Videos.


    In Doppelhochkommata habe ich den Ausdruck gesetzt, weil es sich bei dem "Beschwerdeführer" ganz offenbar um einen dieser AD-Gangster gehandelt hat, die sich immer mal wieder irgendwo in Videos willkürlich ein paar Sekunden "schnappen" und meinen, sie wären die Urheber.


    Ich habe damals - Youtube hatte die Beschwerde an mich weitergereicht, aber selber nicht eingegriffen - diesen Leuten geantwortet und die tatsächlichen Urheber genannt, nämlich alle großen Firmennamen, die mit der Tomb Raider Gameserie zutun haben...danach hatten diese Banditen den Einspruch zurückgezogen, ich habe nie wieder etwas davon vernommen.


    Im Zweifel würde ich an Deiner Stelle den Publisher dieser Free-Musik direkt kontaktieren und nachfragen, aber, wie geschrieben, ich glaube, dass es sich auch in Deinem Fall um Schmarotzer handelt, die mal probieren, was geht.

    Wer will, findet Wege, wer nicht will, sucht Gründe...und der Mensch ist Weltmeister im Erfinden von Gründen :D

    Wenn die Klügeren immer nachgeben, haben am Ende die Dummen das Sagen ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Nordmann2021 ()

  • Disclaimer: Ich bin kein Anwalt, ich darf keine Rechtsberatung geben, höchstens meine Meinung und Erfahrung teilen. Für eine verlässliche Rechtsauskunft kontaktiere bitte einen Anwalt, in diesem Fall einen Fachanwalt für Urheberrecht und/oder Medienrecht.

    Lohnt es sich aus eurer Erfahrung hier einen Claim einzureichen

    Ich vermute, dass Nordmann2021 recht haben könnte, und es sich um einen Trittbrettfahrer handelt, der versucht Inhalte als seine eigenen zu claimen, die ihm nicht gehören. Ich kann mir vorstellen, wenn jene Plattform ihre Inhalte nicht korrekt bei YT gemeldet hat, per einmaligem Hochladen, dass die Automatik bei YT eventuell sogar der Person Meldungen schickt, die es irgendwann zuerst hochgeladen hat. Es kann also durchaus auch eine Fehlinterpretation einer Automatik sein, die der andere Channel da ausnutzt. Ich würde auch die ursprünglichen Urheber kontaktieren und um ein Schriftstück bitten, dass deren Rechte nachweist und Dir die Nutzungsrechte für YouTube in diesem Fall einräumt.


    Prinzipiell wäre ich vorsichtig mit derlei Plattformen. Leider gibt es immer wieder auch schwarze Schafe, die Sachen ins Netz stellen, die ihnen entweder gehören oder teilweise nicht mal das, und diese dann als "Royality Free" oder CC0 Content deklarieren. Wenn jemand sie dann wirklich nutzt, aber später dann trotzdem über Umwege Claims an die Verwender stellen. Oder jemand lädt auf so einer Plattform etwas hoch, was ihm gar nicht gehört und dann meldet sich irgendwann der tatsächliche Inhaber. Das kann sehr kompliziert werden. Wenn solche Plattformen nutzen, dann auf jeden Fall vorher genaue Erkundungen anstellen, wie der Ruf des Dienstes ist.


    Nur zur Klärung der Begriffe: Ein Claim ist, was Dir gerade passiert. Du lädst etwas hoch und jemand anderes versucht seine Rechte daran zu sichern. Damit "claimed" die andere Seite Dein Video als Ihr Eigentum, da es nach deren Auffassung die Urheberrechte verletzt, die andere Seite kann Werbung schalten lassen und damit verdienen. Dagegen kannst Du einen "Dispute" oder Widerspruch einlegen, wenn Du Dir sicher bist, dass die andere Seite nicht Inhaber der Rechte ist und dafür Beweise hast. Dies ist ein Verfahren, bei dem YouTube nicht als Schiedsrichter auftritt, das regelst Du mit der anderen Seite. Am Ende einigt Ihr Euch entweder darauf, wer nun die Rechte tatsächlich hat, oder YouTube gibt dem claimenden Recht, wenn Du nicht widersprichst. Dagegen könntest Du dann vor Gericht ziehen.


    Es gibt auch noch den "Strike", den bekommt man, wenn die andere Seite ihre Urheberrechte verletzt sieht und das Video löschen lässt. Auch dagegen kann man Widerspruch einlegen. Ein Strike hat aber sehr viel drastischere Konsequenzen. Er "verjährt" nach 90 Tagen, wenn man sich nichts anderes zu schulden kommen lässt, hat in der Zeit aber Einschränkungen des Kanals zur Folge. Strikes können sich negativ auf die Beantragung der Monetarisierung auswirken und drei Strikes in Folge führen zur Löschung des Kanals und eventuell zum Ban des YouTube Accounts, in drastischen Fällen sogar des Google Accounts (inkl. weiterer damit verbundener Accounts.


    Und bei allen Copyright Verstößen hat die Gegenseite immer weiterhin das Recht, abseits von YouTube vor Gericht zu ziehen und evtl. auf Schadensersatz oder nach anderen Paragraphen gegen den Urheberrechtsverstoß zu klagen, egal wie der Claim/Strike ausgegangen ist. YouTube versucht mit diesem Verfahren halt nur Gerichtsprozesse zu vermeiden, ist dabei aber kein Richter oder Schlichter.

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