Hallo,
diesmal gibt es einen Guide, der euch einmal möglichst übersichtlich aufzeigen soll, welche Möglichkeiten ihr habt ein Gameplay aufzunehmen, dieses dann zu bearbeiten und auf Youtube hochzuladen. Im folgenden werde ich euch dazu vorstellen, was für Encoder für das Aufnehmen gibt. Welche Aufnahmeprogramme mit den jeweiligen Encodern funktionieren. Welche Schnittprogramme es für die Nachbearbeitung gibt und abschließend auf was für Wegen man Youtube Videos hochladen kann, zusätzlich zur Browser Upload Variante.
Inhaltsverzeichnis:
1. Aufnahme Encoder
2. Aufnahmeprogramme Audio (Mikrofon)
3. Aufnahmeprogramme Video
4. Audio/Video Nachbearbeitung
5. Youtube Upload Programme
1. Aufnahme Encoder:
Um ein Gameplay oder generell Material von eurem Computer aufzunehmen, müsst ihr euch ein entsprechendes Aufnahmeprogramm zulegen. Dieses Programm verwendet immer einen bestimmten Encoder (manchmal ist das auswählbar mit welchen Encoder das Programm arbeiten soll, manchmal nicht) um das Videomaterial bereits komprimiert aufzunehmen. Ich beziehe mich hier nur auf Encoder die den am häufigsten verwendeten h.264 Codec benutzen, weil der für Youtube auch einfach am Besten ist und die aufgenommenen Dateien sehr wenig Festplattenspeicher brauchen. Außerdem hat er ein weites Kompatibilitäts-Spektrum.
Encoder mit h.264:
Mit welchen Encodern kann ich überhaupt aufnehmen?
CPU
(Hohe Rechenlast. Dafür in niedriger Bitrate bessere Ergebnisse als mit NVENC oder AMD VCE, daher besser geeignet zum Streamen, wenn man noch freie Rechenleistung von der CPU bekommt und keine Capture Card vorhanden ist.)
+bestes Ergebnis bei niedriger Bitrate (Capture Card ausgeschlossen)
+größte Kompatibilität (kann jeder Prozessor)
-Rechenlast sehr hoch
-Spiele werden bei zu hoher Last erheblich ruckeln
-keine Hintergrundaufzeichnung
Nvidia Encoder (NVENC)
(Der eingebaute Hardware-Encoder von Nvidia Grafikkarten ist für Aufnahmen in hoher Bitrate sehr gut geeignet und braucht laut Herstellerangaben auch nur höchstens 10% Rechenleistung von der Grafikkarte. D.h. Performance Einbuße unter 10%.)
+Rechenlast auf der Grafikkarte unter 10%
+Sehr gute Ergebnisse bei hoher Bitrate
+Mit Shadowplay möglich bis zu 20 Minuten lang im Hintergrund aufzuzeichnen (Aufnahme muss also nicht aktiviert werden, sondern es können die letzten bis zu 20 Minuten nachträglich abgespeichert werden)
-schlechtes Ergebnis bei niedrigen Bitraten (im Vergleich zu CPU Encoding)
-begrenzt auf 1080p@60, 1440p und darüber (wenn überhaupt) nur in 30 FPS
AMD VCE (Video Coding Engine)
(Der eingebaute Hardware-Encoder von AMD Grafikkarten ist für Aufnahmen in hoher Bitrate sehr gut geeignet. In niedrigen Bitraten geringfügig besser als NVENC, trotzdem nicht zu empfehlen für niedrige Bitraten.)
+Sehr wenig Rechenlast auf der Grafikkarte (ähnlich wie bei NVENC)
+Sehr gute Ergebnisse bei hoher Bitrate
-bei niedrigen Bitraten schlechtes Ergebnis (im Vergleich zu CPU Encoding)
-begrenzt auf 1080p@60
Capture Card
(Nimmt die Last komplett von der Hardware des aktiven Systems, indem es das HDMI Signal “mitschneidet” und dann weitersendet an einen zweiten Rechner/Notebook. Dieser Rechner/Notebook übernimmt dann zum Teil die rechenintensive Komprimierung des Videomaterials. Sehr gut geeignet für schwächere Systeme (ältere Grafikkarten Modelle unter Nvidia Geforce GTX 6xx oder unter AMD Radeon HD 7xxx und schwächere Prozessoren)
+Kann in sehr hohen Bitraten nahezu verlustfrei aufnehmen.
+Aktives System wird nicht belastet.
+HDMI Signal wird direkt mitgeschnitten, so kann die Capture Card dort aufnehmen, wo andere Aufnahme Programme versagen oder fehlerhaft sind.
+bei niedriger Bitrate bestes Ergebnis durch hohe Kompression
-Im Vergleich die teuerste Möglichkeit.
-Bei niedrigen Budget nur eine Capture Card mit 1080p@30 finanziell möglich.
-zweiter Rechner/Notebook wird benötigt
-nur starke Zweitrechner erfüllen die Anforderungen für eine entsprechende Kompression