Warum machst du das eigentlich?
Ursprünglich wollte ich einfach mal eine neue Facette des Spielens ausprobieren, indem ich halt Let's Plays aufnehme. Mittlerweile ist es aber schon ein Ansporn zu sehen, wie viele Personen meine Videos anschauen. Bei Spielen brauche ich keine Achievements, aber bei YouTube sinds halt wirklich Erfolge die man selbst erreicht hat und nicht das Alter-Ego im Spiel.
Warum investierst du so viel Zeit?
Weil ich mittlerweile auch eine gewisse Erwartung an mich selbst stelle. Ich glaube manchmal, dass eine ausgefallene Folge mich selbst mehr ärgert, als dem Zuschauer. Zumindest hat noch nie jemand rumgeraged, wenn es mal passiert ist
Was ist dein Ziel?
Wachsen und am besten auch einen passablen Nebenerwerb damit erreichen. Dabei aber gerne weiterhin vorwiegend in der Altersgruppe ~30 Jahre bleiben. Ist eine größtenteils angenehme Zuschauerschaft. Aber ich nehme das jetzt auch nicht zu ernst mit dem Ziel - sonst hätte ich schon mit viel mehr kalkül an meinen Kanal gehen müssen oder gar einen Fokus von den Let's Play weg zu kreativerem Content.
Ist es Selbstlosigkeit?
Nee. Ich werde auch den Teufel tun Kummerkasten für Zuschauer zu sein. Auch glaube ich dass einige YouTuber mit ihren Spendenstreams den guten Zweck eher berechnend als Wachstumsinstrument nutzen und weniger aus reiner Nächstenliebe handeln. Vielleicht bin ich aber auch nur einer der wenigen herzlosen Let's Player.
Hoffnung auf ein zusätzliches Einkommen?
Wie schon erwähnt: Ein stabiler Nebenerwerb wäre super. Habe kürzlich mit Monetarisierung angefangen und es ist halt ein bisschen was nebenbei. Aber ohne diesen ganzen Reinvestitionskack. Klar wandert das Geld auch in Dinge für meinen Kanal - die ich mir aber vermutlich auch so geholt hätte. Dieses ständige behaupten alles landet direkt im Kanal finde ich fast genau so verlogen, wie viele Spendenstreams
Hoffnung auf Fame?
Im Rahmen. Sich einen gewissen Namen in der Szene zu machen wäre natürlich was, aber zu viel Trubel würde einem Einzelgänger wie mir wohl auch nicht bekommen. Außerdem kann ich bislang meine Lieblingsgetränke erwähnen und blöde Witze machen, ohne dass man mir nen Strick wegen Werbung, Sexismus oder sonstwas dreht.
Einfach nur ein nettes Hobby?
Klar ist es noch immer ein Hobby und sollte Artikel 13 wider meiner Erwartung doch zu Problemen führen wäre es zwar Scheiße, aber es zerstört nicht meine Welt. Ich würde noch immer zocken und meine Zeit evtl. stärker in andere Hobbys stecken.
Zur Zeit ist es trotzdem auch etwas mehr, da man auf nem gewissen Stand YouTube auch mit ins Leben integriert. Man eignet sich andere Tagesabläufe an, um eben YouTube neben anderen Dingen unter einem Hut zu bekommen.
Außerdem lernt man bei YouTube auch sehr viele Skills für Berufe in der Onlinewelt. Wer keinen völlig chaotischen Kanal führt, sollte keine Angst haben, die YouTube-Tätigkeiten auch in Bewerbungen zu erwähnen. Natürlich dann in Verbindung mit Skills (SEO, Social media, Community-Management, Videobearbeitung, Bildbearbeitung, Programmplanung, etc.)
Und wenn es läuft? Wann läuft es eigentlich?
Der Spaß ging so richtig los, als ich nicht mehr jeden Zuschauer per Hand auf die Videos schubsen musste. Dann genießt man auch Foren wie dieses viel mehr, wenn man sie nicht als (schlecht funktionierende) Werbeplattform sieht. Vom wirklich richtigen Laufen bin ich aber trotzdem entfernt. Dafür müssten auch Spiele außerhalb des Indie-Genres funktionieren
Monetär sehe ich die 100€ pro Monat als realistisches Ziel an und sehe dann weiter, welches Ziel ich mir als nächstes stecke.
Was willst du mit dem Geld machen?
Naja, was man mit Geld so macht. Für irgendwas werde ichs schon ausgeben. Eine Kugel Eis, einen Mittelaltermarkt mehr im Jahr besuchen, oder halt auch neue Games oder Equip für YouTube. Weniger Arbeitszeit finde ich aber generell auch erstrebendsweise, wenn es der Job zulässt. Steckt man in den Job womöglich mehr Energie und Freude und hat außerdem mehr Zeit für YouTube.