nicht bedingt. Gerade was YT oder Streaming angeht, seh ich immer wieder Tutorials wo ein Setup bei den Programmen vorgestellt wird ohne es zu erklären. Da wird gerne dann mit Addons oder schon integrierten Kompressoren gearbeitet. Wo dann null erklärt wird im Grunde, halt diese 08/15 "SO NiMMST DU PERFEKT AUF" Tutorials, mit Begründungen alà " dann hört man dich besser", die leider auf Grund der Unwissenheit vieler auch noch massig Klicks generieren und dann halt weit verbreitet sind. z.b. bei vielen OBS tutorials ist dies so.
würde hier in diesem Fall auch eine Übersteuerung aufgrund der Entfernung tippen in einem Mix mit einer Rauschunterdrückung. Daher zum einem halt der Anschluss an den Rat mit dem Entfernen und eben so zu den Technischen Lösungen die @traumaland schon schrieb.
Ja, da hast du Recht, ich meinte ja auch das richtige Basicwissen. Was ist der Treshold, was ist die Ratio, Attack, Release, Makeup-Gain? Welche Kompressoren gibt es?
Ich bin jetzt auch nicht so der versierte, kann aber ein wenig was dazu sagen:
Treshold
Der Treshold ist der Schwellwert, der angegeben wird, ab welchem Zeitpunkt der Kompressor anfangen soll, zu arbeiten. Jegliches Signal, das unter dem Schwellwert liegt, bleibt vom Kompressor unberührt.
Legt man also jetzt einen Treshold von -24 db fest, komprimiert der Kompressor, sobald das Signal diesen Wert übersteigt.
Nun muss der Kompressor wissen, wie er komprimieren soll. Dazu gibt man weitere Parameter ein, die die Arbeitsweise festlegen.
Ratio
Die Ratio ist die Kompressionsstärke.
Gibt man beispielsweise einen Wert von 3:1 an, verringert er das den Treshold überschreitende Signal um das dreifache.
Hier muss man gut hinhören, denn es ist wichtig, zu analysieren, wie viel die durchschnittliche Überschreitung im gesamten Signal beträgt.
Normalerweise helfen die Anzeigen im Kompressor, die zeigen, wie stark sie gerade arbeiten. Wichtig ist, den Kompressor geschmeidig arbeiten zu lassen. Eine Gainreduction als Faustregel sollte nicht höher ausfallen als 6 db.
Naja, im Grunde kommt es auf den Anwendungsbereich an, aber generell im Bereich Sprache, also sprechen oder auch Gesang, ist das ein guter Orientierungspunkt. Künstlerische Aspekte natürlich nicht mit einbezogen.
So, wir haben jetzt eine Ratio und einen Schwellwert, was brauchen wir noch?
Attack
Die Attack bestimmt die Schnelligkeit des Arbeiteinsatzes. Hä? Ich dachte, das macht der Schwellwert?
Ja, der Schwellwert bestimmt, wann der Kompressor arbeiten muss, die Attack sagt dem Kompressor jedoch zusätzlich noch, wie schnell der Kompressor eingreift.
So wie dein Chef dir sagen würde, dass du noch eine Fuhre jetzt fahren musst, dein Hirn aber diese Information noch verarbeitet, bis du reagierst.
Je kleiner der Wert, desto schneller greift er ein.
Kann mitunter zu mehr Natürlichkeit oder mehr Druck verhelfen, je nachdem, wie man diesen Wert einstellt. Lässt man ihn flott arbeiten (also kleinerer Wert), umso mehr holt es das Signal nach vorne. Je höher der Wert, umso weicher/natürlicher der Klang.
Wichtig ist auch zu wissen, wie man die Parameter Ratio und Attack miteinander nutzt, da bei der Ratio gilt, je höher der Wert, desto stärker die Kompression.
Wählt man bei der Ratio bereits einen hohen Wert, kann man den mit der Attack noch verstärken oder etwas gegenwirken.
Wobei verstärken nicht immer besonders toll ist. Wie gesagt, kommt es auch hier auf das gewünschte Ergebnis beim Anwendungsgebiet an.
Dann haben wir noch die
Release
Die Release regelt, wie lange der Kompressor komprimiert, nachdem der Treshold überschritten wurde.
Hier verhält es sich ähnlich wie mit der Attack, nur dass es hier darauf ankommt, ein Signal nicht zu schnell loszulassen, weil es sonst zum Pumpen kommt.
Generell kommt es auch auf das Signal an und inwieweit die nächsten Pegel aussehen. Wenn du durchgängig oder etwas länger den Wert überschreitest, weil du viel lauter sprichst, dann empfehle ich eine mittlere bis höhere Release. Aber nicht zu hoch, denn da kann auch was schief gehen, wenn du wieder ruhiger wirst, da der Kompressor noch arbeitet, während die ruhigen Passagen laufen.
Im Prinzip arbeitet ein Kompressor erst dann, wenn die Werte getriggert werden, aber die Release beim schon arbeitenden Kompressor kann auch hier ebenfalls ein Pumpen erzeugen.
Wenn nichts pumpt, das Signal keine Verhärtung in der Aussprache zeigt - gut zu hören bei p,k und t's - das Signal gut gleichmäßig und voll klingt, dann hast du einen guten Job gemacht.
MakeUp-Gain
Der Kompressor mindert aus der Reihe tanzende Pegel und gleicht die lauten mit den leiseren Passagen an. Zu kurz: es mindert insgesamt die Lautstärke.
Wenn du dein individuelles Signal komprimierst und auf eine Gainreduction von 5,5 db kommst, dann ist hier genau der Wert für deinen MakeUp-Gain gegeben.
Der MakeUp-Gain holt verlorene Lautstärke also wieder auf.
Wundere dich aber nicht, dass dir das Signal nun lauter vorkommt als vorher, denn das ist es auch. Dein Signal ist nun lauter bei gleichem Pegel, da undynamischer und dadurch dichter.
Es gibt eine ganze Reihe Kompressoren auf dem Markt, viele mit speziellen Anwendungsgebieten. Also welche mit festen und nicht einstellbaren Attackzeiten, Releaszeiten und transientenbetonte Kompression.
Welche, die es also auf einen Klangcharakter anlegen.
Welche, die noch Röhrensound, also Wärme, hinzufügen und welche, die universell sind.
Letztere sind auch unter Standardkompressoren zu finden und jede DAW hat einen mit an Bord. Egal ob Cubase, Pro Tools, Logic...
Soweit ich mich erinnere, überlegst du ja, dir ein neues Mic zu holen. Da empfehle ich dir für kleines Geld ein Audio Technica 2035 in Kombination mit einem Audio-Interface, welches auch eine kleine abgespeckte Version einer DAW enthält. Dann brauchst du lediglich ein XLR-Kabel und schon kannst du besser aufnehmen und ordentlicher dein Signal behandeln.
Dann brauchst du keine Rauschunterdrückung oder Gate mehr, die auch zu viel Nutzsignal unterdrücken.
Hab ich irgendwas vergessen?