Beiträge von ZapZockt

    Dazu muss man wissen, die Suggested-KI arbeitet nicht nur Themen-orientiert (das macht sie natürlich auch teilweise), sondern sehr oft mit Zielgruppen von Zuschauern. User werden bei YT mit bestimmten Interessen geflaggt (bei Google allgemein genauso), dazu werden angeschaute Videos, Suchanfragen bei YT und Google, gelesene Artikel, geklickte Artikel bei Google News und Discovery, evtl. angeklickte Werbungen, besuchte Websites, etc. etc. ausgewertet. Und daraus werden sogenannte Interessenkreise gebildet. Die Mitglieder dieser Kreise müssen sich untereinander überhaupt nicht kennen, sie haben halt nur Überlappungen bei dem, was sie sich so anschauen.


    So gibt es z.B. ein Interesse "Technik-interessiert", ein Interesse "Serien-Fan", ein Interesse "Kindererziehung" und Hunderte weitere. Zuschauer, die mehrere Interessen parallel haben, werden dann in gemeinsame Gruppen gesteckt. Und wenn ein Mitglied einer Gruppe dann ein Video von Dir, z.B. das Objektiv-Video, besonders lang angeschaut hat und vielleicht sogar mit Like reagiert hat, dann kann es passieren, dass andere Mitglieder von Gruppen, in denen dieser Zuschauer ist, das Video ebenfalls vorgeschlagen bekommen. So testet die Suggested-KI, ob Dein Video generell von Interesse für z.B. "Technik-Interessierte" sein könnte. Und der Ort, wo einem solchen Mitglied dann Dein Video vorgeschlagen wird, ist dabei relativ egal, das könnte auch bei einem Video über Rosenzucht, oder Kinder-Unterhaltung sein, weil jenes Mitglied dort auch Gruppenmitgliedschaften hat. Daher gibt es manchmal sehr, sehr merkwürdige Orte für Impressions von Videos, die mit dem Thema des Videos überhaupt nichts zu tun haben müssen.


    Denn hier geht es gar nicht um die Themenüberlappung der Videos, sondern um die Interessenüberlappungen der Zuschauer und ihrer gemeinsamen Gruppen. Würden mehr Zuschauer aus dieser Gruppe "Technik-interessierte" das Video länger anschauen, würde die Suggested-KI immer mehr Mitgliedern dieser Gruppe das Objektiv-Video anzeigen. Reagieren sie nicht alle so gut, würde man eventuell die Gruppenauswahl verfeinern. "Technik-Interessiert" hat vermutlich zahlreiche Unterkreise, wie "PC-interessiert", "Kamera-Interessiert", Auto-Interessiert", etc. Und bei Kamera-Interessierten würde das Objektiv-Video bestimmt gut ankommen. Und auch hier wieder, egal wo Zuschauer mit diesem Interessen-Kreis dann schauen, könnte Dein Video ihnen vorgeschlagen werden. Egal ob Medizin-Video zu Durchfall-Problemen oder Musik-Video von Helene Fischer, wenn der Interessenkreis "Kamera-Interessiert" vorhanden ist, besteht die Chance auf eine Impression.


    So ergeben sich dann auch unterschiedliche CTRs, Impressionen, average Watchtimes, etc. pro Video und pro KI, und in manchen ist ein Video vielleicht total schlecht aber in anderen total gut, und das wird getrennt aufbewahrt und unterschiedlich behandelt. Denn, nur um das zu wiederholen, weil es so wichtig ist, es gibt nicht "DEN Algorithmus", sondern mehrere verschiedene, die unterschiedliche Ziele verfolgen und jeweils ihre eigenen Datenbanken verwalten. Manche überschneiden sich vermutlich auch, aber das meiste ist getrennt, für jede KI Extra. Die verschiedenen KIs sind Suggested, Home-Feed, Abo-Feed, Benachrichtigungen, Trends, Suche, Shorts-Feed und langsam aufkommend der Podcast-Feed. Das sind zumindest die, die ich bisher so erkannt habe, vermutlich gibt es noch weitere. Und besonders die Suche arbeitet natürlich sehr, sehr anders als ihre "Geschwister", da Leute, die in der Suche nach neuen Videos schauen völlig andere Erwartungen haben, was ihnen angezeigt wird, als an den anderen Orten.


    Achja "Funktionen zur Auswahl von Inhalten" sind Startseite, Abo-Feed, "später ansehen"-Markierungen und der Wiedergabe-Verlauf, wo Leuten evtl. Videos, die sie mal begonnen haben, vorgeschlagen werden, um sie weiter anzuschauen. Das kann man in den Analytics sehen, wenn man auf "Zielgruppe" klickt, dann unten bei "So gelangen Zuschauer zu deinen Videos" auf "Mehr anzeigen" klickt und dann noch in der erscheinenden Tabelle auf den Begriff "Funktionen zur Auswahl von Inhalten" klickt. Dort werden diese vier Zuschauerquellen dann angezeigt und einzeln ausgewertet, woran man auch sehen kann, dass dies unterschiedliche Datensätze sind, die eigene CTRs, Watchtimes, Likes&Dislikes, etc. verwalten.


    Das Ganze ist intern noch weitaus komplizierter, schließlich stehen selbstlernende KIs dahinter, die stetig wachsende Mengen an Lernmaterial haben und obendrein von den YT-Ingenieuren der jeweiligen Abteilung auch noch mit zusätzlichen Parametern gefüttert werden, mit Umfragen und Auswertungen von menschlichen Testern versuchen, ihre Entscheidungen durch Menschen verifizieren zu lassen. Und ich behaupte bestimmt nicht, dass ich alles davon 100%ig verstehen würde, aber dies ist eine von zahlreichen Methoden, wie die YT-KIs arbeiten und wie sie Videos suchen, die Zuschauer interessieren könnten, wenn jemand sich auf der Plattform bewegt und YT neue Vorschläge erarbeitet, was sie als nächstes schauen könnten. Die KIs von Homepage, Abo-Feed etc. haben ähnliche Methoden, arbeiten aber meistens mit eigenen Datensätzen und eigenen Messwerten, was die Performance angeht.

    wird das Video in den ersten Stunden völlig stupid bei "Sodastream sprudelt nicht" vorgeschlagen. Das passt überhaupt nicht zu meinem Kanal und zu den dort gezeigten Inhalte

    Hast Du mal die automatisch generierten Untertitel durchgeschaut, ob dort irgendwelche Worte, die Du gesagt hast, falsch erkannt wurden? Manchmal gibt es dort abstruse Fehlerkennungen und dann passieren solche völlig irregeleiteten Themen-Zuordnungen. Daher, unbedingt die CC prüfen, wenn man kein Script hat, das man komplett als eigene Untertitel hochladen kann.

    Wenn ich das auslaufen klasse, kann ich dann weiter alles live Streamen? Welche Einschränkungen könnte es geben?

    Ist ein Kanal ohne Partner weniger wert als mit Partner?

    An die Partnerschaft sind fast keine Funktionen abseits der Monetarisierung geknüpft. Dein eMail- und Chat-Support wird eingeschränkt, aber die Nutzung davon ist ja in den meisten Fällen eh nahezu nicht existent.

    Einige hilfreiche Informationen zum YT Partnerprogramm kannst Du hier finden: https://support.google.com/youtube/topic/9153641?hl=de


    Ansonsten sollte es keinerlei Auswirkungen auf irgendwelche Funktionen Deines Accounts haben, egal ob Livestream, Videos, Shorts oder andere Inhalte, alles sollte weiterhin möglich sein wie zuvor. Zumindest wenn es neben diesem Vorgang keine weiteren Probleme mit dem Account gibt, wie z.B. Strikes.

    Wie würde es sich in so einem Fall den verhalten, wen ich den Teil rausschneiden würde?

    Das wird in den Mails zu einem Claim direkt als eine der möglichen Lösungen empfohlen, neben muten und neue Musik aus der Mediathek einfügen. Wenn das Material entfernt wurde, verfällt auch der Claim. Geht aber halt nicht bei sehr vielen Inhalten, wenn plötzlich 2-3min mitten im Video fehlen oder stumm/ohne Voice-over sind, ergibt das Video als Ganzes oft keinen Sinn mehr.

    Verwendest Du selbst auch hin und wieder Musik und falls JA, nimmst Du nur die YT-Mediathek oder hast Du irgendwo ein Abo?

    Sorry, falls Du das schon mal wo beantwortet hast ...

    Ausschließlich YT Mediathek.


    In ganz seltenen Ausnahmen bekomme ich ein Whitelisting von Spiele Publishern, damit ich deren Musik verwenden darf. Aber auch da bin ich sehr vorsichtig geworden, denn mir ist es sogar schon passiert, dass ich ein offizielles Whitelisting hatte, das auch 5 Jahre okay war, aber nach 5 Jahren ist wohl die Lizenz der Entwickler ausgelaufen und dann wurden die Rechte neu verkauft und BAAAM, sofort claims auf 15 Videos, für Musikstücke, die mir explizit als "Die kannst Du nutzen, da haben wir die Rechte dran" zugesichert wurden, sogar schriftlich damals. Aber an die limitierten Laufzeiten solcher Lizenzverträge denken viele nicht.

    welche sichere lösung, ausser selber ans klavier setzen was sich schlimm anhören würde, gibt es dann? da ich wirklich nur einen song für mein intro möchte aber auch nicht zuviel geld in die hand nehmen möchte würde mich interessieren wo ich rechtssicher, auch für jahre, einen song bekomme und das leidige thema endlich abgeschlossen ist.

    Nahezu 100%ig rechtssicher ist man nur, wenn man überhaupt nichts nutzt, was irgendwie von anderen stammt. Und selbst dann kann das eventuell noch zu Problemen führen.


    Als Beispiel und Anekdote:
    Der bekannte Musiker Ed Sheeran stand gerade vor kurzem vor Gericht, weil ihm vorgeworfen wurde, er hätte einen seiner Hits bei einem anderen Hit von Marvin Gaye abgeschrieben. Er hat dann vor Gericht erst zur Gitarre greifen müssen, und hat dem Richter Grundlagen der Musik-Harmonik erklärt, womit er dann klarmachen konnte, dass es nur so und soviel harmonische Akkorde gibt, und jeder Musiker seine Lieder daraus aufbaut. Und diese grundlegenden "Lego-Bausteine" der Musik kann man nicht endlos erzeugen. Er gewann dann den Prozess und wurde nicht erfolgreich wegen Urheberrechtsverletzungen verklagt, aber das war auch mehr Glück, dass der Richter seinen Ausführungen folgen konnte, und entsprechend für ihn entschieden hat, hätte auch anders ausgehen können. Aber ich komme vom Thema ab.


    Ansonsten hat Nordmann2021 oben bereits gesagt, wie man sehr gute Chancen bekommen kann, ohne Probleme da rauszukommen, nämlich mit der YT-Mediathek. Aber auch da kann es eventuell passieren, dass ein Künstler sein Lied dort herausnimmt (was aber extrem selten passiert), oder verstirbt und die Erben vielleicht was ganz anderes mit den Musikrechten vorhaben, oder viele andere Komplikationen, die so passieren können. YouTube hat recht stark bindende Verträge mit den Künstlern, die ihre Werke in die Mediathek stellen, da gibt es nicht viele Schlupflöcher, aber 100% sicher ist auch da nichts. Zumal sich auch Gesetze, auf denen solche Verträge basieren können, manchmal im Laufe der Zeit ändern könnten oder Umstände entstehen, wie z.B. der Tod und die Vererbung, die solche künstlerischen Schöpfungen in einen ganz anderen Rechtsrahmen bewegen.


    Philosophisch betrachtet:

    100%ige Sicherheit ist ein Ziel, dem man sich nur annähern kann, es aber niemals erreicht. Das gilt fast überall. Als Beispiel: Das Gesetz der Schwerkraft ist sehr verlässlich, da kann man nahezu 100% sicher sein, dass Dinge runterfallen, wenn sie sich in einem bestimmten Radius um unseren Planeten befinden. Aber trotzdem gibt es auch Methoden künstlich die Schwerkraft aufzuheben, z.B. durch Parabelflüge oder Magnetfelder, und dann werden sogar Naturgesetze wie die Schwerkraft nicht mehr 100%ig zutreffend sein und Ausnahmen in sich bergen.

    Im Screenshot sieht man "Zugriffsquellen 91 % YouTube Empfehlungen", und das ist eine frohe und eine schlechte Nachricht. Die YouTube Suggested-KI hat Dein Video als Empfehlung genutzt, hauptsächlich wohl als nächstes Video nach einem sehr beliebten anderen Video (79 %). Dies ist ein Geschenk, kann man wohl sagen, denn diese Views wären ansonsten niemals passiert. Dadurch erreicht man oft Zuschauerkreise, die man ansonsten vermutlich nicht erreicht hätte.


    Die Vorschlags-KI misst allerdings permanent, wie gut diese neuen Zuschauer auf den Vorschlag reagieren. Und wenn diese Werte mit der Zeit dann immer schlechter werden, weil eventuell zu viele Zuschauer dabei sein sollten, die sich nur am Rande oder gar nicht für das Thema interessieren, dann wird diese Empfehlung wieder gestoppt und durch ein anderes Video ersetzt, dass eventuell dort besser passt. Und dann ist der glückliche Zuschauerstrom versiegt, zumindest vorerst.


    Manchmal werden solche Verbindungen später wieder aufgenommen, weil das andere Video, das als Ersatz kam, eventuell noch schlechter abgeschnitten hat und kein besseres gefunden wurde. Aber dazu gibt es keinerlei Garantien. Die Suggested-KI ist eine launische Persönlichkeit, die manchmal unerwartet kommt und sehr oft genauso schnell wieder geht. Nur wenn sie wirklich mal dauerhaft bleiben sollte, dann entsteht daraus ein anhaltendes Wachstum.

    Wirklich arschige Masche, aber passiert leider sehr viel häufiger, als man denken sollte. In den meisten Fällen betrifft das nicht die YT Audio Mediathek, sondern die vielen kleinen Musiker, die an ihre Musik dranschreiben "GEMA und Urheberrechte frei" und das irgendwo reinstellen, damit sie unter diesen Suchbegriffen gefunden werden.


    Aber nach einigen Jahren, ob mit vorheriger Planung oder Meinungsänderung, werden dann plötzlich die Konditionen geändert und dann passiert sowas wie in dem Video oben. Oder Künstler verkaufen plötzlich ihre gesamte Bibliothek an eine Verwertungsfirma, egal wie sie vorher angeboten wurden, und die neuen Inhaber kümmern sich dann nicht die Bohne um irgendwelche alten Absprachen, Versprechen, Ankündigungen, und monetarisieren und claimen plötzlich alles. Na klar, sie haben gerade Geld dafür bezahlt und wollen das wieder hereinbekommen und dann noch Gewinn damit machen.


    Es gibt auch so einige Plattformen, die Songs unter ähnlichen Bedingungen anbieten. Manche davon nehmen sogar Abo-Gebühren, sodass man im Endeffekt für solche Songs bezahlt und dann im Nachhinein eventuell nach ein paar Jahren trotzdem dumm aus der Wäsche schaut.

    Glaubt diesen "kostenlose Musik"-, "GEMA-frei"-, "Songs ohne Urheberrecht"-Versprechen nicht, wenn sie einfach irgendwo stehen oder auf unbekannteren Plattformen gemacht werden. Das mag eventuell für den Moment gelten, aber YT Videos sind 5, 10, oder vielleicht irgendwann auch 50 Jahre online, und in dieser Zeit kann sich einiges ändern und solche Versprechen werden gebrochen oder von vornherein mit nicht so netten Absichten gemacht.


    Sehr ähnliche Umstände gelten auch für Stockfotos und Stock-B-Roll-Videoclips.

    Safe Browsing ist eine Erhöhung der Sicherheit, indem dort verdächtige Seiten oder Websites, die bekannterweise mit Malware infiziert wurden, als gefährlich angezeigt werden und der unachtsame Zutritt auf Websites, die in Googles Datenbank als "unsicher" vermerkt sind, blockiert wird. Einen umfassenden Schutz kann auch Safe Browsing nicht bieten, man muss trotzdem mit offenen Augen und eingeschaltetem Gehirn browsen.


    Diese Funktion kann hilfreich sein, um den YT Account zu schützen. Wenn man sowieso Nutzer von Chrome sein sollte, sehe ich aktuell keinen Grund es nicht zu aktivieren. Zumindest, wenn man damit einverstanden ist, Datenspenden an Google zu schicken. Denn dabei werden Daten über das Surfverhalten und besuchte Websites an Google geschickt (mehr noch, als Chrome sowieso standardmäßig schon verschickt) und zumindest zeitweise mit dem Google Account verknüpft.


    Ein Umstieg auf Chrome nur deswegen, wenn man mit seinem bisherigen Browser zufrieden ist, halte ich jedoch für übertrieben. Wenn man sich halbwegs intelligent und mäßig vorsichtig im Internet bewegt, erreicht man mindestens die gleiche Sicherheit auch ohne Umstieg. Und wenn man sich im Firefox mit zusätzlichen Browser-Addons wie z.B. NoScript, PrivacyBadger oder Disconnect schützt, erreicht man eine höhere Sicherheit, als Chrome nur durch seinen Safe Browsing Mode erreichen würde, und das ohne Daten in diesem Umfang an Google zu senden. Dafür senden FireFox und die Plugins vermutlich Daten an andere Stellen.


    Der größte Schutz beim Benutzen des Internets ist generelle Vorsicht, wie unter anderem das Untersuchen von Linkzielen, ehe man sie anklickt, ob sie wirklich dahin führen, wo man hin will. Und das Meiden von unbekannten Seiten, besonders wenn sie normalerweise bekannte Endungen mit .de oder .com haben, und man plötzlich auf eine Deutsch-Bank.ru oder YuuTuube.cc Domain verwiesen wird oder ähnlich unlogische Server-Namen, die nicht zum eigentlichen Ziel passen.


    Und 100%ige Sicherheit wird man niemals erreichen, weder im Netz noch im nicht-digitalen Leben. Umfassende Sicherheit ist eine Utopie, der man sich annähern kann, aber sie niemals erreichen wird, egal wie viele Sicherheitsvorkehrungen man trifft.

    Scheint mir ein ungewöhnlicher Zustand zu sein. Da kann ich jetzt höchstens etwas "educated guesses" abgeben, also Vermutungen aufgrund von Hintergrundwissen.


    Ich gehe mal davon aus, dass Du in Deinem Browser keinerlei Add-ons installiert hast, die irgendwelche Ads unterdrücken könnten, Cookies verweigern, Tracking blocken, etc.?


    YouTube versucht User nicht mit Ads zu überlasten und eine Balance zu finden, wie viele Ads jemand pro Zeitraum zu sehen bekommt. Wenn man also gerade bei einem Video zwei lange Ads hatte, kann es sein, dass Midrolls ausgelassen werden oder sogar beim nächsten Video vielleicht gar keine Ads ausgespielt werden. Das ist aber so ein sehr schwer durchschaubares System. Liegt wohl auch immer am Verhältnis von Ad-Länge, die man geschaut hat und Video-Länge. Das sollte aber nicht dazu führen, dass man über mehrere Videos gar keine Ads mehr zu sehen bekommt.


    Bei intelligenteren Website-Ads wird auch gemessen, ob jemand auf Ads reagiert, während ihrer Anzeige die Maus irgendwo hinbewegt, etc. und so wird gemessen, ob ein User "empfänglicher" für Ads ist, oder halt Ads eher "ablehnender" gegenübersteht. Und daraus wird dann auch ein Faktor ermittelt, der für mehr oder weniger Ads pro Zeit sorgt. Ich könnte mir vorstellen, dass YTs KIs klug genug sind, ebenfalls solche Messungen zu machen, besonders wenn man mit einem chromebasierten Browser im Netz unterwegs ist. Der übermittelt ganz besonders viele Messwerte an Google-Dienste, da er halt aus dem gleichen Hause kommt.


    Ansonsten kann es wirklich sein, dass Dein Account irgendein Flag bekommen hat, weil da am Verhalten etwas Ungewöhnliches festgestellt wurde. Auch dies ist bei Chromebrowsern ganz besonders leicht für YT/Google/Alphabet zu messen, wenn man z.B. immer den Browser minimiert bei Werbung, oder vielleicht bei so Sachen wie mehrere Tabs mit YT gleichzeitig aktiv, und das immer wieder. Aber natürlich funktionieren solche Messungen auch in anderen Browsern, nur etwas weniger detailliert und umfangreich.


    Könnte mir vorstellen, dass etwas ähnliches passiert, wenn festgestellt wurde, dass ein User immer wieder in großer Zahl Videos von seinem eigenen Kanal anschaut, um Ad-Impressions künstlich hochzutreiben oder sie sogar anklickt (ein absoluter Grund für ein Ban von Adsense). Da könnte ich mir vorstellen, dass YT dann dort keine Ads ausspielt, weil sie "messen" können, dass niemand diese Ads anschaut, oder andere manipulative Methoden genutzt werden sollen, um ungültige Werbeeinnahmen zu erzeugen und sie ihren Werbekunden solche Fake-Views nicht unterjubeln wollen und auch den Creatorn solche gefakten Einnahmen nicht zugestehen wollen.


    Wenn es aber wirklich so weit gekommen sein sollte, besteht dann wohl auch eine stetig wachsende Gefahr für den entsprechenden Account, dass er irgendwann aus dem Adsense-System gebannt werden könnte. Und das ist relativ dumm, denn Adsense gewährt nur einen Account pro real-existierender Person und Lebenszeit, und ein Ban dort kann einen für immer von irgendwelchen Einnahmen aus jeglichen Google-Systemen und anderen Diensten, die mit Google zusammenarbeiten, ausschließen.

    Geht das? Oder ist es doch veraltet und der Anbieter will weiter nichts als zahlende Mitglieder/Kunden haben?

    Die Funktion hab ich ehrlich gesagt noch nie vorher gesehen, und mein erstes Video hab ich Anfang 2017 hochgeladen, zu der Zeit auch mein grundlegendes Channel-Design bereits erstellt. Und so bin ich mir recht sicher, dass es diese Option in den letzten 6 Jahren nicht mehr gibt. Auch im Editor-Bereich von YT gibt es nichts Vergleichbares.


    Die Branding-Seite sieht bei mir so aus:


    Ich habe bei Google ein Tutorial dazu finden können, das genau die oben genannte Funktion erklärt, das ist ein Video von Derral Eves, aber aus 2014. Danach gab es dazu wohl keine weiteren Videos, die Google für auflistenswert hält. Denn dann folgen zahlreiche Bezahlservices, die ein "normales" Intro gegen Bezahlung anbieten, dass man im Video-Editing-Prozess vor dem Upload einbinden kann. Und mehrere Blogartikel, die ausführlich beschreiben, warum man am besten kein Intro haben sollte, oder nur ein extrem kurzes.


    Canva wird zwar überall für Thumbnail-Design empfohlen, ich hab das aber noch nie genutzt, weil ich meine Sachen am PC entwerfe. Und da gibt es Produkte mit umfassenderen Funktionen, wie z.B. gimp, was obendrein noch kostenlos ist. Mag sein, wenn man nur am Handy arbeitet, dass Canva dann im Vergleich mit anderen Handy Apps gut dasteht, aber auf dem Desktop gibt es besseres und günstigeres.


    Die Häufigkeit der Nennung von Canva als Empfehlung liegt, glaube ich, vor allem daran, dass Canva ein Affiliate-Programm betreibt, wo man mitverdienen kann, wenn man die Software anderen empfiehlt. Es liegt also vermutlich nicht daran, dass die Software so gut ist, sondern daran, dass das Affiliate-Programm so lukrativ ist. Das gilt für einige Software-Produkte rund um YouTube, aber hier wohl ganz besonders. Empfohlen wird meist nicht, was gut ist, sondern was die beste Einnahmequelle darstellt.

    Selbstgeschriebener Impressums-Text und Datenschutzerklärungen aus dem Bauch raus, davon kann ich nur abraten. Das sind offizielle Dokumente, die einen in den Bereich Abmahnung oder sogar vor Gericht bringen können, wenn man es richtig falsch macht, oder Nutzerdaten verschludern sollte.


    Ich habe diesen genutzt, den gibt es kostenlos, oder als Luxusversion mit Beratung, etc. für Premiumuser:


    https://www.e-recht24.de/impressum-generator.html


    Den benutze ich seit einigen Jahren auf mehreren halb gewerblichen und einigen voll gewerblichen Websites, ohne bisher Probleme bekommen zu haben.

    Wenn Leute bereits am Anfang von der Werbung abgeschreckt werden sollten, denke ich nicht, dass dies als begonnener View zählt. Auch die Endwerbung dürfte keinen Einfluss haben, wenn jemand dort ankommt, hat die Person das Video bereits komplett gesehen. Daher müssen wir wohl größtenteils nur über die sogenannten Mid-Roll-Ads reden.


    Hier sollte man auf jeden Fall sehr vorsichtig rangehen, zu viel davon, oder eine ungehemmte Automatik-Funktion, die gern mal 4-5 Midrolls in ein Video reinkleistert, können da schon negative Auswirkungen zeigen, vermute ich. Daher unbedingt in die Einstellungen zu den Midrolls reinschauen, und wenn überhaupt vielleicht eine Midroll pro 10-15Min Laufzeit setzen, eventuell automatisch zu viel gesetzte Ads rauslöschen. Ich denke, dann ist man schon auf der etwas sichereren Seite.


    Ob man dadurch ein großartiges Wachstum auslösen kann? Ich bezweifle das ernsthaft.

    Die Frage war doch im Grunde nur: Lieber mehrere kleine oder ein längeres Video.

    Und die Antwort war, so simpel kann man das nicht sagen, weil viel zu viele andere Faktoren da mit reinspielen. Also klar könnte man sagen "Lang ist besser" oder "Kurz ist besser", aber ob das dann wirklich hinkommen würde, wäre reine Glücksache. Daher auch die lange Erklärung (und für Lesefaule das tl;dr), weil man viele der Dinge bei YT nicht auf so einfache Fragen runterbrechen kann. Wenn das alles so simpel wäre, wäre jeder ein erfolgreicher YT-Millionär ;) Und ich bin keiner, BTW

    Irgendwie fehlen mir hier ein paar Quellenangaben. Irgendwo gelesen, kann vieles bedeuten. Es gibt heute leider viele Quellen, wo Leute nicht schreiben, was sie denken, oder was sie irgendwo gelernt haben, sondern wovon sie sich am meisten versprechen, dass jemand im Endeffekt zu ihren Gunsten Geld ausgibt. Das kann viele verschiedene Formen annehmen. Ohne Quellenangaben kann man also wenig dazu sagen, ob das stimmt, was Du da gelesen hast. "Hab gelesen" ist da oft gleichwertig mit "hab ich gehört" oder "die Nichte des Bäckers meiner Nachbarin hat unter vorgehaltener Hand erzählt".


    Ich persönlich habe auch noch nie in meinem Leben ein 3h-Shopify-Tutorial angeschaut, nicht mal gewusst, dass es sowas gibt. Es scheint hier also um etwas zu gehen, was ganz tief drin in irgendeiner Marketing-Bubble existieren mag, aber eventuell auch nur dort existiert und außerhalb dieser Bubble eventuell völlig irrelevant sein könnte oder auch genau andersherum. Daher lässt sich aus meiner Perspektive dazu nicht wirklich etwas Hilfreiches sagen. Wenn man nicht in dieser gleichen Bubble steckt, hat man vermutlich völlig andere Erfahrungen, andere Beobachtungen und auch andere Dinge gelesen.


    Und dann sollte man dringend CPM und RPM unterscheiden. CPM steht für "Costs per Mille", also Kosten pro tausend Klicks, dies ist der Wert, der für Werbetreibende relevant ist. Es ist das, was sie für 1000 qualifizierte Anzeigen/Impressions eines einzelnen Werbe-Clips bezahlen müssen. RPM dagegen ist "Revenue per Mille", also Einnahmen pro tausend Views, dies ist für Creator interessant. Denn hier wird angegeben, was einzelne Videos pro tausend Views an Einnahmen bringen. Und diese Einnahmen setzen sich dabei oft aus mehreren Faktoren zusammen. Dazu gehören qualifizierte Impressions der Ads (meistens mehrere pro View, also addieren sich hier unterschiedliche CPMs), Views von Premium-Usern (Einnahmen errechnen sich hier aus ca. 12€x0,55, also Premium-Kosten nach Abzug von YTs Anteil von ca. 45%, geteilt durch alle Views im Monat, die der User generiert hat), Einnahmen aus Kanal-Mitgliedschaften und alle weiteren Einnahmen wie Super-Chat, Shop-Shelf, etc. (wieder jeweils minus YT Anteil). Und je nach Art des Channels sind eventuell die Werbe-Spots gar kein so großer Faktor, manche Channels generieren mehr als die Hälfte ihrer Einnahmen aus Mitgliedschaften oder Super-Chats in Livestreams und erreichen so RPMs, die weit über den CPMs der Ad-Spots auf ihren Videos liegen.


    So kann die RPM für Creator völlig andere Werte ergeben, als irgendeine CPM einer werbetreibenden Firma, die diese für einzelne Ad-Spots bezahlt haben. Und ein wichtiger Faktor ist, Ad-Spots werden versteigert. Hier kommt es also nicht nur auf den Content und bestimmte Keywords an, und welche Zielgruppe angepeilt wurde und ob diese Zielgruppe zur Audience dieses Kanals gehört und wie diese mit dem Content interagieren, sondern auch vor allem darauf, wie viele andere Firmen gerade zur gleichen Zeit, im genau gleichen Markt-Seqment mit gleicher Zielgruppen-Peilung Werbung schalten wollen. Denn je mehr Werbetreibende zur gleichen Zeit, desto höher steigen die Gebote und die CPM für einen Ad-Spot.


    Grob übern Daumen kann man sagen, die besten RPM lassen sich erzielen, wenn man mit seinem Content eine oder mehrere Zielgruppen anpeilt und auch wirklich erreicht, die bei Werbetreibenden sehr oft angesprochen werden sollen und wo hohe Umsätze erzielt werden. Und ein enormer Faktor ist auch, in welchem Land die Views stattfinden. Viele Ads mit hohen CPMs haben als Target nur US-Zuschauer, gefolgt von einigen EU-Staaten, Kanada und Australien, der Rest der Welt ist dann meistens eher "niedrig-Preis Gegend", wo die CPMs nur wenige Prozente der Werte erreichen verglichen mit den USA. Denn dort sind die meisten Gebote auf die Ad-Spots und die Werbetreibenden sind auch bereit sehr hoch dafür zu bieten und sich gegenseitig reichlich zu überbieten. Manche Content-Sorten und Zielgruppen bringen RPMs <1$ pro 1000 Views, während andere Content-Arten bei besonders guten Creatorn, einer Audience, die in den USA sitzt, und in Nischen mit reichen und kauffreudigen Zuschauern >100$ RPM liegen. Und die Länge und die Anzahl der Werbespots sind dabei nur ein paar von sehr vielen Faktoren, und bestimmt nicht die wichtigsten.


    So eine berühmt, berüchtigte Branche ist z.B. Real Estate, sprich die Nische der Hauskäufer, das sind bekanntermaßen Menschen, die bereit sind Hunderttausende Dollar in nächster Zeit auszugeben, und die Makler-Branche zahlt echt riesige Summen dafür, um diese Zielgruppe mit Werbung zu erreichen. Aber natürlich muss man sehr tief in dieser Branche stecken, um Content machen zu können, der genau und zuverlässig Zuschauer aus dieser Gruppe anspricht und eventuell noch dazu bringt, dass sie Werbung nicht nur anschauen, sondern evtl. sogar anklicken. Versicherungen, Auto-Handel, Investment-Banking und einige Scam-Coin-Werde-Reich-in-5-Minuten-ohne-IQ-Anforderungs-Abzocke-Branchen sind auch oft hoch im Preis. Aber natürlich ist auch in diesen Branchen die Konkurrenz unter den Creators höher, wo es viele fette Schafe zu scheren gibt, tummeln sich auch viele Schafscherer.


    Und wenn es mal wieder zu einem Crash auf dem Häusermarkt kommt, oder der Coin-Abzocke-Müll mal wieder >50% des Werts verliert, weil wieder eine der Betrüger-Banken, die damit "handeln", abkassiert hat und mit dem Geld irgendwo im Ausland ohne Auslieferungsabkommen verschwunden ist, dann ändert sich das alles auch extrem schnell. Wie der Aktienmarkt ist auch der Werbemarkt nicht immer 100%ig vorhersagbar.


    Und da man als Creator am besten Content macht, der Evergreen ist, also auch in den nächsten Jahren noch funktionieren wird, sind diese Vorhersagen dann nochmal sehr viel ungenauer und schwieriger im Voraus zu treffen. Denn was nützt es, wenn man Content macht, der eine Woche lang hohe RPMs generiert, aber danach sofort einschläft und nie wieder angeschaut wird. Da ist es eventuell besser, niedrigere RPMs anzupeilen aber dafür für die nächsten 10 Jahre diese Einnahmen jeden Monat zu generieren, aus hunderten Videos, nicht nur immer aus dem einen aktuellsten, das aber nach ein paar Tagen zu Wegwerf-Müll wird. Solche Strategien sind komplex, und es gibt weitaus mehr als eine richtige, optimale Strategie.


    tl;dr:
    Die beste Targeting-Strategie für hohe RPMs taugt absolut gar nichts, wenn man keinen Content erstellt, der den Zuschauern gefällt und auch angeschaut wird. Und am wichtigsten ist, wer dann zuschaut und wie oft das passiert. Ein View eines US-Hauskäufers auf einem 2 Minuten Video mit einer Ad ist halt am Werbemarkt eventuell mehr wert, als zehntausend Views von Teenagern ohne Einkommen aus Bangladesh auf einem 3h Video mit 20 Ads (sorry liebe Leute aus Bangladesh, ich mag Euch trotzdem <3 ). Aber wenn das 2. Video Millionen Views erzeugt, und über Jahre hinweg läuft, und man hat hunderte Videos davon, verdient man eventuell trotzdem ein xfaches als vom einen Video für den Hauskäufer, das nach einer Woche eingeschlafen ist.

    Dass es zu nichts führt, mag schon sein, aber dafür ist ein Forum halt auch mal da!

    Auf jeden Fall, darum ist es ja auch völlig legitim solche Fragen zu stellen und solche Diskussionen zu führen. Man sollte halt nur realistisch bleiben und nicht so verbissen werden dabei, dass man Leute deswegen beleidigt oder anderweitig vor den Kopf stößt oder sich gar erhoffen, dass man mit viel "Einsatz und harter Diskussion" irgendwas erreichen könnte, damit sich etwas ändert.


    Ändern kann man Dinge, wenn überhaupt, nur an der Wahlurne. Und solche Änderungen brauchen meistens 10-20 Jahre, ehe sie greifen. Und auf einem Planeten gemeinsam mit 8 Milliarden anderen Menschen, muss man sich, also ich mir für meinen Teil zumindest, manchmal auch ehrlich eingestehen, dass man nur ein kleiner unwichtiger Pfurz in der riesigen Menge ist, und dass unsere Meinung meistens irrelevant für den Ablauf der Welt ist.


    Nur um das nochmal klarzustellen, weil es scheinbar manchmal nicht richtig rüberkommt. Ich bin auch nicht einverstanden mit vielen Dingen, die bei YT passieren. Auch ich hätte manches gern anders, besonders das "Drei Strikes können Dich instant treffen und alles auf einen Schlag vernichten"-Damokles-Schwert finde ich ganz furchtbar. Ich versuche nur Zusammenhänge zu erkennen und zu beschreiben, anstatt gegen Windmühlen anzureiten, wie der berühmte Don Quichotte. Lieber die Leute davor warnen und sie ermuntern, sich so zu verhalten, dass ihnen das möglichst nicht passiert, anstatt rumzumosern oder irgendwelche Lücken im System zu suchen, die immer wieder diese Gefahr seinen Channel zu verlieren in sich bergen.

    denn dem wurde durch die Rechtsprechung ja Gott sei Dank ein Riegel vorgeschoben.

    In Bagatell-Fällen ("einzelne Lieder") gibt es ja inzwischen eine Obergrenze der Strafzahlungen von wie viel? (genau weiß ich es gerade nicht) 100 € oder 150 €.

    Auch die Forderungen nach horrenden Schadensersatzsummen wurde meines Wissens auf wenige Euro (im Vergleich zu früher) begrenzt.

    Da verwechselst Du etwas. Die genannte Obergrenze gilt für die Kosten-Pauschalen bei Massen-Abmahnungen durch Anwälte, das ist ein völlig anderes Thema. Zumal diese oft vorher selbst Sachen ins Torrent-Netz gestellt haben und dann die technische Umsetzung durch das Torrent-System ausgenutzt haben, weil dort jeder, der runterlädt, gleichzeitig auch hochlädt. Schadensersatzzahlungen in Prozessen sind weiterhin nicht begrenzt.


    Wir können hier jedenfalls sehr lange rumdiskutieren, mit Konstrukten wie "ich finde das und das wäre fairer" oder "ich würde es besser finden, wenn....". Das ist, sorry, wenn das hart klingt, eine naive Wünsch-Dir-was-Diskussion, kann man mal zur Unterhaltung machen, wenn man richtig lange Weile hat. Aber führt halt zu überhaupt nichts.


    Niemanden interessiert hierbei unsere Meinung, außer indem wir an der Wahlurne entsprechend nicht mehr die Parteien wählen, die unter anderem an so tollen Regelungen wie Artikel 13/17 beteiligt sind oder den Gesetzen, die vor deren Umsetzung noch gelten. Das ist Rechtsprechung aufgrund von Gesetzen und internationalen Vereinbarungen, die über Jahrzehnte etabliert wurden.


    Und ich wiederhole das noch mal, YouTube hat diese Regelungen, wie sie heute existieren, auch nicht freiwillig eingebaut. Sie wurden in den Jahren 2010 bis 2015 in zahlreichen Gerichtsprozessen auf hunderte Millionen $ von der Musik- und Filmindustrie verklagt. Und Teil der Einigung in diesen Prozessen war, wie bereits oben erwähnt, dass sie verpflichtet wurden, solche Systeme wie das Content-ID zu installieren, das wir heute in Aktion erleben. Und es wurde auch in schriftlichen Nebenabsprachen zu den Schlichtungen in diesen Prozessen recht genau fixiert, wie diese Systeme auszuschauen haben. Würde YT daran jetzt etwas eigenmächtig ändern, würden sie diese Schlichtungsergebnisse nichtig machen, würden sofort zu weiteren Millionenzahlungen verpflichtet werden und wahrscheinlich auch sehr schnell wieder vor Gericht landen.


    Übrigens schonmal als Ausschau auf die Zukunft:
    YT ist bisher fast die einzige Plattform, die ein solches System betreibt, aber durch Artikel 13/17 wird es sehr bald für alle Plattformen über 1 Mio Nutzer nötig sein vergleichbare Systeme einzubauen, oder halt User-Content zu unterbinden, wenn sie das nicht leisten können. Es wird also vergleichbare Regelungen und Systeme bald auf allen möglichen Plattformen geben. Dabei gibt es ein Zitaterecht, was aber, wenn ich mich recht erinnere, auf max. 20 Sek beschränkt war, oder? Ich erinnere mich gerade nicht vollständig.


    Aber das ist EU Recht mittlerweile und gerade dabei in staatlichem Recht der einzelnen Länder verankert zu werden. Und jede Plattform, die nicht in der EU gesperrt werden will, muss sich an diese Dinge halten. Was passiert, wenn Plattformen sich nicht an sowas halten, sieht man gerade an Meta, die mal eben 1,2 Milliarden Strafe zahlen müssen, weil sie wohl das GDPR / DSGVO nicht eingehalten haben sollen.