Empfohlene Bitrate, Dateigröße und Länge für 4K 60fps Let's

  • Hallo, ich habe vor, mit meiner Elgato 4K60 Pro Mk.2 in 4K 60fps aufzunehmen und die Videos auf YouTube hochzuladen. Mir wurde eine Bitrate von bis zu 140 Mbit/s nahegelegt, allerdings scheint mir das ziemlich hoch. Ist diese Bitrate wirklich notwendig, oder könntet ihr eine andere Bitrate für die Aufnahme von 4K 60fps Videos empfehlen, die eine gute Balance zwischen Qualität und Dateigröße bietet?


    Außerdem frage ich mich, wie groß die Dateien in Gigabyte im Idealfall sein sollten, wenn ich sie auf YouTube hochlade. Ich plane, die Videos mit CapCut zu komprimieren. Könnt ihr mir einen Richtwert geben, mit dem ich arbeiten kann?


    Zuletzt wollte ich noch fragen, wie lange ein Let's Play-Video in euren Augen idealerweise sein sollte. Gibt es eine empfohlene Dauer, die sich als am angenehmsten für die Zuschauer erwiesen hat? Ich freue mich über jeden Ratschlag und jede Hilfe. Danke!

  • 140MBit/s ist hoch, aber sorgt auch für eine gute Qualität des Rohmaterials. Ich nehme immer in 1440p60 auf und das mit 100MBit/s. Ist das notwendig? Vielleicht nicht. Aber je höher die Qualität des Ausgangsmaterials, desto besser wird auch die Endqualität, zumindest in gewissen Grenzen. Wenn man zB plant in den Inhalt manchmal reinzuzoomen, kann die Qualität gar nicht hoch genug sein.


    Man muss dabei natürlich immer persönliche Vorlieben und vorhandene Hardware berücksichtigen. Je höher die Aufnahme-Qualität, desto größer die Dateien, desto bessere Hardware braucht man, um es vernünftig bearbeiten und schneiden zu können. Und die erforderlichen Speicherplatzmengen und der Zeitbedarf, die fürs Encoding oder das Importieren ins Videobearbeitungsprogramm entstehen, steigt mit der Qualität. Ob so eine hohe Qualität also das richtige für Dich ist, ist von Deiner Ausstattung mit Hardware-Power und mit Geduld abhängig.


    Wenn ich das richtig lese, hast Du aber gar nicht vor, es zu bearbeiten und zu cutten, daher fällt einiges davon aber wohl bei Dir eh weg. Und da Du planst es zu komprimieren, hat es auch nur bedingt Sinn, es viel höher aufzunehmen, als Du es später eh wieder herunterkomprimierst. Da erzeugst Du nur unnütz Datenmengen, die Du dann beim Komprimieren eh gleich wieder wegwirfst.


    Dann lieber gleich in der Größe aufnehmen, die Du für den Upload erreichen willst und gar nicht komprimieren, denn fast jede Komprimierung bringt Qualitätsverluste, Artefakte, Verzerrungen, etc. mit sich. Und dann könnte man diesen Arbeitsschritt und die Qualitätsverluste vielleicht lieber gleich vermeiden, indem man es direkt in der gewünschten Größe aufnimmt. Und einen zusätzlichen Arbeitsschritt würde es auch sparen.


    Um einen Richtwert für den Upload zu geben, ist vor allem die Qualität Deiner Internet-Leitung entscheidend, und auch ein wenig Deine persönliche Geduld. Meine bearbeiteten und am Ende mit Variable Bitrate (VBR) encodierten Videos sind meistens 6-8 GB pro 10min Laufzeit groß. Was mich aber nicht stört, da ich eh meistens vorher Tage oder Wochen an einem Video arbeite, bevor ich es hochlade. Da ist der Vorgang des Uploads nur ein winziger Abschnitt in einer längeren "Reise". Und dazu habe ich einen 50MBit/s Upload, da sind auch 20 GB Dateien relativ schnell hochgeladen. Als ich mit YT angefangen habe, hatte mein Internet-Anschluss nur 1MBit Upload, da hätte das Tage gedauert.

    Let's Play Länge. Hm, das ist ein kompliziertes Thema. Ich persönlich habe mit Let's Plays eigentlich fast komplett aufgehört, weil ich festgestellt habe, dass das Interesse daran, unter anderem durch Twitch und andere Livestream-Formate, extrem nachgelassen hat. Mir war irgendwann meine Zeit zu schade dafür, solche Sachen hochzuladen, die dann eh kaum jemand schaut, oder nur 1-2min vom 20 oder 30min langen Video. Aber das ist nicht das Thema und diese Entscheidung muss jeder selbst treffen.


    Wenn ich mir die meisten Let's Player so anschaue, die erfolgreich sind, wird oft auf 20-30min Episoden gezielt. Dies hat auch was mit den Metriken von YT zu tun, die über Erfolg und Nicht-Erfolg von Videos entscheiden. Einer der wichtigsten Werte dabei ist die "Retention" oder auf Deutsch "Zuschauerbindung" und die Average Watchtime.


    Diese beiden Werte sind bei längeren Videos sehr oft extrem schlecht, weil Menschen nur kurz rein schalten, und bei LPs nach sehr kurzer Zeit wieder aufhören zu schauen. Zumindest, wenn man nicht der Super-Entertainer ist oder eine extrem charismatische Person, aber ich schweife ab. Und das sorgt dafür, dass solche Videos meistens sehr schnell "einschlafen". Und je kürzer man dann ein LP macht, desto geringer ist diese negative Auswirkung. In Zeiten von steigender Popularität von Shorts und TikTok Videos sinkt die Aufmerksamkeitsspanne vieler Zuschauer noch weiter, und daher denke ich, dass längere Videos immer mehr Probleme bekommen in Zukunft.

  • Wenn du die Möglichkeit hast eine CRF Encodierung zu nutzen, würde ich das anraten, da du dann nicht selber Bauch raten musst, wieviel Bitrate du brauchst.

    In dem Fall fixierst du eine einheitliche Frame-Qualität anstatt einer einheitlichen Datenrate.

    Bei meinem 2560x1600 brauche ich mit NVEnc H.265 in einer 2080 Ti mit Constant Quality 19 und preset p7 durchaus 70 bis 100 mbit bei Hochskalierung auf 3200x2000 zwecks besserer Bitrate seitens Youtube bei komplexem Material wie z.B. Dirt Rally 2.0

    Die Aufnahme ist in 2560x1600 und Constant Quality 15 und Preset P3 bei NVEnc H.264 so dass die Grafikkarte mehr Leistung für's Spiel über hat, dadurch ist dann der Schnitt schon etwas höhere Raten.

    Bei 4k 60 würde ich daher die Aufnahme schon in 150 mbit anstreben, die nachcodierung sollte dann, ausgehend von h.265 preset p7 mit 100 mbit hinkommen. x264 würde aber sehr wahrscheinlich auch etwas kleiner kommen können.

    Wichtig ist auf jeden Fall das dein Quellvideo möglichst für dein Auge noch verlustfrei ist. Denn je besser die Quelle ist, desto bessere effizienz kann der Encoder später noch rausholen.

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