Anfragen von Firmen für Pre-Rolls Werbung

  • Hallo zusammen,


    ich habe einen noch relativ kleinen Youtube Musik Kanal. Doch mittlerweile bekomme ich immer öfter Anfragen von z.B Kleiderunternehmen, ob ich in meinen Videos sogenannte Pre-Roll Werbung platzieren kann. Soweit ich mich schlau gemacht habe, wird das nur von Youtube Seite gemacht. Ich könnte zwar einen fertigen Werbeblock im Video einfügen, aber gleich 2 am Anfang ist für den Zuschauer wohl ziemlich nervig.


    Wie seriös sind solche Anfragen? Hat jemand von euch Erfahrung mit solchen Firmen und wenn ja, wieviel kann man für so eine Werbung verlangen? Wird das pro 1000 Klicks bezahlt, nach Videoanzahl oder Tagen?

    Bin für Infos sehr dankbar:-)


    VG

    Oliver

  • Natürlich wollen diese Firmen, dass Du sozusagen "ihren" Werbeblock am Anfang einfügst. Zusätzlich zu eventueller Werbung von YouTube.


    Und ich denke, neben dem Gedanken, ob man damit nicht Zuschauer verschreckt, sollte man erstmal an zwei Dinge dabei denken:


    • Sind das real-existierende Firmen und auch wirklich deren Vertreter, mit denen Du dort schreibst/sprichst/verhandelst?

      Leider gibt es zur Zeit eine große Masche, die Creatorn solche und ähnliche Werbe-Kooperationen anbietet, und es handelt sich dabei aber nicht um die tatsächlichen Firmen, sondern um personalisierte Phishing Attacken. Ich hab das bisher noch nicht mit Kleidung gesehen, aber schon sehr oft mit Software. Dabei wird einem YT Kanal viel Geld geboten, um eine Werbung zu schalten und dann soll man sich eine bestimmte Software zum testen runterladen oder auf einer Webseite anmelden.

      Entweder wird dann irgendwann im Laufe dieses Prozesses direkt ein Trojaner installiert, der dann auf dem PC der Person, die den Kanal betreibt die Login-Daten abgreift oder noch direkter im Browser mit eingeloggter YouTube Session im Hintergrund die Daten und die verbundene eMail und eventuell sogar die 2-Faktor Anmeldung (2FA) ändert. Oder es wird in der primitiveren Variante eine Login-Seite gefaked und so versucht die Login-Daten des YouTube Kanals abzugreifen. Hinterher werden dann oft diese BitCoin-Scam Video Channels daraus. Das ist mit ein Grund, warum YouTube ab November von allen YPP Mitgliedern verlangt, dass sie 2FA aktivieren.

      Zur Prüfung unbedingt auf die eMail Adresse des Anschreibens achten, große Firmen nutzen extrem selten irgendwelche Maria958347@gmail.com-eMail-Adressen. Fordere sie auf, dass sie Dich über eine offizielle Firmen-Adresse anschreiben. Wenn sie auf Webseiten verlinken oder irgendwo Social Profile angeben, checke gegen, ob es sich tatsächlich um die richtigen Adressen handelt (teilweise werden auch billige Fake-Websites aufgebaut für sowas) und im Zweifelsfall schreib einfach mal diese Accounts der Firma an, und frag nach, ob die Anfrage wirklich von dort kommt. Gibt es die Firma schon länger? Einfach mal den Firmennamen googlen und schauen, ob es andere Quellen gibt, die über die Firma schreiben. Hat sie Social Media Profile auf der Webseite angegeben, die eine entsprechende Followerschaft besitzen und schon entsprechende Zeit existieren?
    • Im Falle von tatsächlichen Firmen: Für welche Zeit und wie viele Views will man hier bezahlt werden?

      Die Bezahlung, falls man auf so etwas eingeht, sollte nach den typischen Views in einem bestimmten Zeitraum gehen, das ein Video auf dem Kanal erzeugt, eventuell mit etwas Wachstumsrate einberechnet. Ich würde einer Firma dabei direkt vorschlagen, dass sie nur für eine bestimmte Zeit bezahlen, und dann danach das Video, mit dem YouTube Editor so verändert wird, dass der Werbeblock entfernt wird. Und typische CPM (Cost per Mille, also Kosten pro tausend Klicks) sind dabei wohl je nach Inhalt zwischen 5 und 25 € pro tausend zu erwartende Views. Ich habe leider keine Erfahrungswerte für die Musik-Branche.

      Meistens springen hier die Firmen dann schon ab, denn oft wird gehofft, dass man das für einen niedrigen Pauschal-Betrag realisiert. Bisher war es bei mir meistens so, wenn die Gegenseite gemerkt hat, dass man selbst nicht einfach jubelnd "JA" zu allen vorgeschlagenen Dingen sagt, sondern verhandeln will, dass sie dann die Verhandlung abbrechen. Aber es gibt positive Ausnahmen, gerade vor kurzem hat eine Userin hier um Forum eine ähnliche Sache ausgehandelt und da wurde dann die vorgeschlagene Summe direkt angenommen.

    Denk dran, dass Du im Falle eines solchen Sponsorings verpflichtet bist, das Video als "gesponsert" in den Einstellungen des Videos bei YouTube zu markieren (sonst Community Guideline Strike möglich). Und dass Du nach deutschen Medienrechten zusätzlich verpflichtet bist, das Video als Werbevideo zu markieren, in dem Sinne, dass im Titel und/oder in der Videobeschreibung darauf hingewiesen wird, z. B. mit #Werbung, #Ad, #sponsored oder ähnlichen Markierungen.

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