Beiträge von ZapZockt

    Was würdest du darauf antworten? Vorausgesetzt natürlich, die Videos haben eine gewisse Qualität, wären also qualitativ "vorschlagungswert".


    Titel und Beschreibung helfen den KIs zu verstehen, worum es im Video geht, und damit auch wer wohl die Zuschauer sind, die sich für diesen Inhalt interessieren und denen man dieses Video anzeigen könnte. Auch in der Suche zählt ein Punkt namens "Relevanz", danach werden Suchergebnisse sortiert. Wie sxyb völlig richtig anmerkte, nicht nur in der YT Suche, sondern quer über alle Suchmaschinen, Google, Bing, Yandex, Baidu, Yahoo, etc. etc.


    Beispiel A:

    Nehmen wir an, jemand lädt einfach ein Video hoch, auf einem unbekannten Kanal, nennt es "Horst" und in der Video-Beschreibung steht "Mein tolles Video, abonniert, liked und schenkt mir Reichtum und Fame, völlig ohne Grund". Im Video wird gar nichts gesagt und es ist auch nur schwer erkennbar, was dort eigentlich abgeht. Musik dudelt und irgendwelche Dinge bewegen sich, aber für die KIs ergibt sich nicht sofort ein Sinn aus der "Handlung" im Video.


    Beispiel B:

    Jemand lädt ein Video hoch, dass exakt den gleichen Inhalt hat, aber nennt es "Pacman's Revenge - 80er Jahre Techno Musik - 8bit style Sound" und in der Videobeschreibung steht ausführlich, dass es sich um eine Abwandlung des PacMan Themas aus den frühen 80er Jahren handelt, erstellt auf einem C64 mit Soundsoftware XYZ, einem alten Synthesizer Keyboard von Firma ABC, völlig neue Komposition, mit eigenen Samples und die Animationen im Video zeigen, wie Pacman die Geister im Labyrinth so richtig fertig macht und am Ende wird Miss PacMan gerettet und alle werden glücklich. Es steht auch da, dass das Lied gedacht ist für Retro-Fans und 8bit und 16bit Elektro-Musik Liebhaber und Leute, die von der Demo-Scene der alten C64 und Amiga Computer-Musik begeistert sind.


    Was passiert wohl bei Fall A?

    Woher sollten die Systeme von YouTube wissen, wovon das Video handelt und ob es irgendwen auf der Welt gibt, der sich für den Inhalt interessiert? Welche Relevanz hat das Video für bestimmte Suchen? Das kann man so nicht feststellen. Und auch wenn es verwandte Videos gibt, ist diese Ähnlichkeit nicht direkt erkennbar.


    Das Ergebnis wird sehr wahrscheinlich sein, dass das Video fast gar keine Impressions bekommt, also niemals irgendwo wirklich angezeigt wird, und damit auch kein Zuschauer jemals ins Video reinschauen wird. Und wenn wirklich mal jemand neugierig wird, was wohl Horst bedeuten soll, hat er mit sehr, sehr hoher Wahrscheinlichkeit etwas völlig anderes erwartet, klickt ganz schnell wieder aus dem Video und die average Watchtime und das Engagement wird sehr, sehr schlecht ausfallen. Ergebnis am Ende: Das Video schläft sehr schnell ein und wird fast nie angeschaut. Einzige Chance wäre, dass Leute aus anderen Gründen auf den Kanal selbst schauen, und dann per Zufall das Video entdecken.


    Bei Fall B allerdings, kann die KI eine Menge Informationen direkt vom Start weg finden. Es weiß, dass es sich um Musik handelt und auch Genre und Zielgruppe sind genau definiert. Außerdem gibt es allerlei Keywords, nach denen das Video in Suche und bei Vorschlägen neben anderen Videos Anwendung finden kann. Das Ergebnis könnte sein, dass Leute es in der Suche finden, wenn sie nach 8bit und nach 16bit Musik suchen, oder nach C64 Demo Sounds und vielen anderen verwandten Begriffen. YouTube findet auch andere Videos, die ähnliche Inhalte haben und ist in der Lage, das Video neben diesen als Vorschlag anzuzeigen. Es kommt zu zahlreichen Impressionen, die Leute klicken und schauen und hören das Video an. Es gibt gute Engagements, weil die Zielgruppe exakt das bekommt, was sie anhand von Titel und Beschreibung bereits vor dem Klick erwartet haben.


    Ist ein guter Titel und eine ausführliche Beschreibung eine Garantie, dass ein Video viel angeschaut wird? Nein, denn wenn viel Konkurrenz vorhanden ist, oder die Qualität einfach nicht so richtig toll ist, wird das Video trotzdem vor sich hin dümpeln.


    Aber wenn man sein Video wie in Fall A präsentiert, hat man extrem hohe Chancen, dass niemals was daraus wird. Und dabei ist es sogar völlig egal, ob das Video schlecht, gut oder eventuell sogar phänomenal gut ist, das wird aber nie jemand bemerken, weil keiner von außen erkennen kann, worum es geht.

    Woher wisst ihr eigentlich, ob dieser mysteriöse Algo überhaupt irgendwas abscannt in der Beschreibung?

    Zuerst, es gibt nicht "den Algorithmus", sondern eine Vielzahl davon. So haben die Suche, die Home-Seite, die Vorschläge, Benachrichtigungen, und einige andere "Abteilungen" ihre eigenen KIs, mit unterschiedlichen Arbeitsweisen und Zielen. Teilweise arbeiten die direkt zusammen, teilweise teilen sie Daten miteinander, manche sind aber auch völlig getrennt von den anderen. Dazu gibt es ausführliche technische Dokumentationen.


    Ich für meinen Teil kann das z.B. auch sehr deutlich sehen, weil z.B. Videos von mir zu Suchanfragen ranken und neben anderen Videos angezeigt werden, deren Keyword Kombinationen in dieser Form weder im Titel noch in Tags oder direkt im Videotext vorkommen, sondern nur in der Video-Beschreibung. Genauso gibt es Videos, in denen ich Text-Einblendungen drin hatte, und die hinterher genau zu den dort angezeigten Texten im Ranking standen/stehen, obwohl diese Kombination von Suchbegriffen nirgendwo anders aufgetaucht ist, also ein ziemlich deutliches Indiz dazu, dass YT KIs das Bildmaterial nach Texten abscannen und diese im Video enthaltenen Texte auswerten. Übrigens passiert dies nicht nur bei YouTube, sondern auch Google und andere Internet-Suchmaschinen lesen die Titel und Videobeschreibungen und Videos tauchen dort in den Suchergebnissen auf, direkt zu diesen dort enthaltenen Begriffen.


    Aber nicht nur ich beobachte diese Zusammenhänge. Es gibt ja Millionen YouTuber, und viele davon tauschen Informationen aus, sammeln diese und daraus entstehen zum Beispiel solche Foren wie dieses, oder FB Gruppen, Reddit Topics oder andere Zusammenkünfte mit zigtausenden Posts. Außerdem kann man sehr vieles davon auch direkt oder teilweise etwas verklausuliert zwischen den Zeilen in den YouTube Dokumentationen finden, oder in den Videos des offiziellen Creators Insiders YouTube Channels mitbekommen. YouTube ist nicht immer so motiviert, genaue Informationen zu diesen Zusammenhängen zu veröffentlichen, weil alles, was sie in dieser Richtung sagen oder schreiben, von Creatorn, aber vor allem auch von Bot-Programmierern und allerlei anderen Leuten mit nicht so guten Absichten, ausgenutzt wird, um "die Algorithmen zu triggern" und auszutricksen.


    Und es gibt sozusagen einen "allgemein anerkannten Erfahrungsschatz", der sich durch all diese Quellen zieht, aber hier gibt es immer auch eine Mischung aus Richtig, Falsch und wenn Sachen veraltet sind, halten sie sich teilweise sehr lange. Dann gibt es auf oben verlinktem Creator Insider Channel manchmal "Myth Busting" Videos, wo sie Merkwürdigkeiten, die nicht zutreffend sind als "falsche Informationen" marken und benennen.


    Und daneben gibt es auch immer wieder neue Erkenntnisse, weil zum Beispiel ab und an auf Entwickler-Konferenzen YouTube-Ingenieure technische Vorträge halten, wie YouTube bestimmte Dinge baut, ändert und umsetzt. Auch wenn diese meistens auf einem technischen Niveau stattfinden, dass wir alle hier und 99% der Menschen ohne Studium in Informatik, Statistik und Datenanalyse kaum ein Wort davon verstehen. Aber da gibt es "Übersetzer", die die wichtigen Punkte dort herauslesen und veröffentlichen.

    Moin Speed Ride


    freut mich, dass Du wieder vorbeischaust. Lange nichts von Dir gelesen.


    Ich habe Deinen Videolink entfernt. Nach den Regeländerungen vom Januar 2020 sind Kanalvorstellungen mittlerweile nicht mehr für neue Videos vorgesehen, dafür gibt es den eigenen Bereich "Videos", bitte dort noch mal in der richtigen Kategorie posten und beachten, dass dort immer mindestens 2-3 Sätze zum Inhalt dazu gehören. Ich wünsche Dir ein tolles Wochenende und immer eine gute nächste Fahrt.

    Seit neusten habe ich mal Youtube Support beansprucht, weil bei einem Interview ganz leise ein lied gelaufen ist und mir mein komplettes video versaut. Der support hat gesagt ich soll Einspruch erheben und auf " Fair Use" reklammieren, da nicht meine absichten war dieses Lied zu laufen und allgemein der Schausteller GEMA Lizensen ( GEMA Pauschal ) zahlt.

    Das Problem an dieser Argumentation ist, dass "Fair Use" in der EU nicht wirklich existiert, sondern diese Aussage auf einem US-Gesetz basiert. Und auch dort ist es keine generelle Erlaubnis, sondern nur eine Argumentationshilfe für Einzelfallentscheidungen, falls es zu einem Gerichtsprozess kommt.


    Der YouTube Support-Mitarbeiter hat da vermutlich auch nicht die nötige rechtliche Ausbildung, um solche Aussagen zu treffen. Ich bin ebenfalls kein Anwalt, also ist das nur meine Meinung, aber die GEMA wird sich sehr wahrscheinlich auch nicht auf diese "Die Schausteller haben schon bezahlt" Argumentation einlassen. Diese Gebühren sind für die öffentliche Vorführung auf dieser Veranstaltung oder für diesen Tag im Park, je nachdem, was es war. Damit ist nicht abgedeckt, dass man das lizenzierte Material im Internet hochlädt und eventuell zigtausendfach oder gar millionenfach vorführt.

    Imho ist Wiederholung schon wichtig, ich persönlich bin ja auch ein großer Verfechter davon, dass man Videotitel (in ähnlicher Form) auch in den ersten 10 Sekunden des Videos wiederholen sollte, zumindest wenn man wirklich bestimmte Suchbegriffe targeted

    Ja, ich denke auch, dass YT da in den Closed Captions nach Keywords sucht, und je weiter vorn "im Text" etwas auftaucht, desto höher die Relevanz. Da bin ich bei Dir. Das ist dann eine "Wiederholung" an verschiedenen Orten, wie im Titel, in der Beschreibung und im gesprochenen Wort. Aber ich denke, es wird halt nicht relevanter, wenn man es am gleichen Ort wiederholt. Es schadet auch nicht, aber wenn man andere "Keyword Phrases" platzieren kann, hat man vermutlich mehr davon.


    Aber wie bei allem rund um die Algorithmen, es gibt keine Dokumentation, wie sie genau funktionieren. Daher kann man nur experimentieren, beobachten und Schlüsse ziehen. Aber wenn man nicht gerade eine große Menge an verschiedenen Kanälen, mit unterschiedlichen Audiences und von klein bis groß als Datenbasis parat hat, wird niemand wirklich exakte Analysen machen können. Und falls man solche Daten haben sollte, dauert die Auswertung vermutlich so lange, dass das Ergebnis veraltet ist, wenn die Auswertung fertig ist, weil YT in der Zeit 20mal was geändert hat :D


    Daher ist fast alles nur Annäherung. Bis auf die exakten Dinge, wo YT direkt sagt, dass die nicht mehr beachtet werden, wie z.B. die Anzeige an den Tags.

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    Das meiste unterschreibe ich sofort. Video-Beschreibungen sollten unbedingt für Menschen geschrieben sein, extrem wichtig in den ersten 300-500 Zeichen (nicht Worten) und auch die Sache mit dem Verlinken verwandter Videos und Playlisten kann wirklich helfen, weil diese Links aus der Beschreibung zu anderen YT Inhalten bemerkt werden.


    Ich glaube nur, die Wiederholungen sind sinnlos, denn YT ist durchaus in der Lage ein Keyword beim ersten Mal zu erkennen, die Wiederholung ist dann nur Redundanz. Kann man machen, ist eventuell sogar für menschliche Leser hilfreich, aber ansonsten bringt es nichts mehr. Eine exakte Wiederholung von 3 bis 5 Mal wäre eventuell sogar schon im Bereich Keyword-Stuffing zu sehen, aber vermutlich noch nicht in dem Maße, dass es Konsequenzen geben würde. Was ich dagegen unbedingt empfehlen würde, sind Varianten von komplexen Keyword Phrases und andere Schreibweisen. Und auf gar keinen Fall irgendwelchen Kram da reinschreiben, der mit dem Video gar nichts zu tun hat, weil dann landet man schnell im Spam- oder Irreführungsbereich.


    Und die Sache mit Linktree... Das lese und höre ich in letzter Zeit immer öfter als tollen Tipp, aber ich zweifle da stark. Nunja, ich würde das mal als "Verschleierung" eines trotzdem weiterhin existenten Problems betrachten. YouTube hat klar definiert, dass man für die Links in der Beschreibung verantwortlich ist, und auch für den Inhalt der verlinkten Seiten. Und wenn dabei Low-Quality Links sind, oder gar schädliche Inhalte, dann ist es ziemlich egal, ob sie direkt in der Videobeschreibung stehen oder auf eine Linktree-Seite verwiesen wird, wo dann der Müll steht. Wenn etwas dabei ist, was einen Community Guidelines Strike wert ist, wird es so oder so zu Problemen führen, egal um wie viel Ecken man umleitet oder ob man Linkverkürzer oder Linktree nutzt. Ich vermute sogar, je mehr man versucht, das zu verschleiern, desto eher wird ein menschlicher Prüfer diese Sachen am Ende beanstanden. Linktree kann allerdings dabei helfen die 5000 Zeichen Grenze einzuhalten, für den Fall, dass man sonst nicht alles in die Beschreibung gepackt bekommt.


    Und für den Fall, dass man tatsächlich möchte, dass jemand auf die Links klickt, ist jede Umleitung grob geschätzt eine Verschlechterung der Klickrate um den Faktor 5-20. Und da die Klickraten auf Links in Videobeschreibungen sowieso extremst gering sind, sollte man sich überlegen, ob man solche Umleitungen verwendet, weil es irgendwann fast keinen Unterschied mehr macht, ob man überhaupt irgendwelche Links setzt, weil am Ende so gut wie niemand mehr am Ende der Klick-Kette ankommen wird. Oder anders gesagt, von 10.000 Leuten, die ein Video anschauen, lesen vermutlich maximal 100 die Videobeschreibung, 10 davon klicken auf einen der Links und mit Umleitung bleiben dann am Ende noch 1 oder 2 Leute, die auf der Linktree Seite weiterklicken werden. Das sind geschätzte Zahlen, gemischt mit eigener Erfahrung, aber eine Klickrate auf weiterführende Links von 10 % ist in vielen Branchen ein Traum-Ergebnis, meistens liegt man eher bei 1-2 %

    Denkt ihr wirklich, die Beschreiung bewirkt irgendwas?

    Jepp, das wird auch in aktuellen Aussagen von YouTube Mitarbeitern aus dem Search & Discovery Team immer wieder bestätigt. Tags sind ein Auslaufmodell, das fast gar keine Wirkung mehr hat. Titel und Beschreibung sind zumindest bei kleinen Channels erstmal die Hauptquelle dafür, wie die KIs anfangen zu lernen, worum es im Video geht. Daneben werden Infos automatisch aus dem Video generiert, per Spracherkennung, die sowieso auch für die Untertitel verwendet wird; per Textanalyse im Bild, sowohl Thumbnail wie auch im Video selbst; und auch teilweise bereits durch Bilderkennung, sprich es wird analysiert, was im Video zu sehen ist.


    Und mit jedem View, wird das Zuschauerverhalten immer stärker gewichtet und die sogenannten Metadaten immer unwichtiger. Besonders die User-generierten Metadaten, sprich die Informationen, die man als Creator selbst eingeben kann, werden nach und nach immer weniger Einfluss haben. Dies liegt halt daran, dass in den letzten 15 Jahren alle Creator immer versucht haben "die KI auszutricksen", dadurch sind diese Daten sozusagen als "unzuverlässig" und "manipulierbar" eingestuft. Dann geht es irgendwann nur noch um Interessengruppen und um die Reaktion der bisherigen Zuschauer auf das Video, weniger um "Im Titel steht Keyword XYZ" als um "Zuschauer, die sich XYZ angesehen haben, haben auch Video ABC besonders lang angesehen".


    Und immer daran denken, YouTube sucht nicht mehr Zuschauer für ein Video. YouTube analysiert die Zuschauer und schaut dann, welche Videos es im Repertoir gibt, die diese Zuschauer interessieren und länger auf der Plattform halten könnten. Hört sich sehr ähnlich an, ist aber im Grund ein völlig anderer Ansatz.

    Das ist mehr als erhofft und deckt sich ja ungefähr mit den Zahlen vom Threadstarter.

    Das ist aber mehr Zufall, als ein Indiz dafür, dass das eine oder das andere "normal" ist. Die RPM schwankt extrem stark, auch abseits der oben genannten Besonderheiten. Je nach Themen, Zuschauergruppen, nach Jahreszeit und vor allem auch nach der Menge der Konkurrenz im Themenbereich (woraus die Anzahl der verkaufbaren Werbeplätze für bestimmte Themenwerbung resultiert) sind da große Spannweiten möglich.


    Hier sind grob Werte von 0,1$ bis 100$ realistisch, wobei die 10-100$ Werte meistens den US-Zuschauern mit Finance, Insurance und Real Estate Interessen vorbehalten sind (also Kredit, Hausverkauf und Versicherungen) und die 0,1$ eher auftreten, wenn Zuschauer aus sehr armen Regionen der Welt einen großen Anteil der Zuschauer ausmachen. Das muss aber nicht zwingend bedeuten, dass man nur mit Hausverkauf-Themen in USA richtig Geld verdienen kann, sondern nur, dass die Chancen sich verbessern bei Channels, die Themen bieten, die von Interessenten für diese Produkte angeschaut werden. Und Hauskäufer oder Kreditnehmer schauen sich auch mal Fußball oder Gaming Themen an.


    Die Auswahl der Werbeblöcke ist da ja nicht nur vom Kanal abhängig, sondern oft viel mehr davon, wofür sich ein einzelner Zuschauer generell interessiert, denn die Werbung ist ja fast immer personalisiert und sehr stark von vorherigem Kaufinteresse, Kaufkraft, Google-Suchen, eventuellen Klicks auf irgendwelche Werbungen, unvollendeten Warenkörben, etc. abhängig.

    Wie Steve schon schrieb, vermutlich saisonale Schwankungen als Hauptursache. Daneben kann es natürlich noch andere Gründe haben, wie die momentane Entwicklung der Wirtschaft.


    Es war gerade Quartalswechsel, und in der Werbebranche wird sehr quartalsabhängig gearbeitet. Da gibt es meistens 3-Monats-Budgets und zum Beginn des Quartals wird erstmal vorsichtiger verplant, und am Ende des Quartals der Rest rausgehauen. Dazu kommen Unterschiede, je nach Branche. In der Reisebranche wird zum Beispiel viel Geld im Winter und Frühjahr ausgegeben, wenn die Leute ihren Sommer-Urlaub planen. Wenn es aber erstmal Sommer ist, dann werden die Ausgaben dort etwas runtergefahren, da Urlaub buchen immer etwas Vorlaufzeit hat und wenn jemand im Sommer plant, dann eher den Herbst oder Winter Urlaub, da sind aber die Umsätze weitaus geringer und damit auch die Werbung. Im Einzelhandel wird vor Weihnachten massiv hochgefahren und der höchste Punkt des Jahres liegt kurz vor dem Black Friday (erstes Wochenende mit Weihnachtsgeld, also meist Ende Nov/Anfang Dez).




    Dazu kommt, dass wir uns gerade in einer weltweiten wirtschaftlichen Turbulenz befinden. Aktienbörsen rauschen nach unten, der Coin-Kram fährt fast komplett in den Keller, viele Unternehmen können gar nicht so liefern, wie sie gern würden, weil es weltweite Transport-Probleme gibt, etc. Durch die Inflationssteigerung weltweit haben sehr viele Kunden effektiv weniger Geld/Kaufkraft in der Tasche, um neue, hochpreisige Produkte zu kaufen. Für sehr viele Branchen bedeutet dies einen starken Nachfragerückgang und auch einen Umsatzrückgang, und daraus folgt dann auch eine Reduzierung der Werbeetats. Da Werbeplätze meistbietend versteigert werden, bedeutet dies weniger Konkurrenz bei den Auktionen um die Werbeslots und damit niedrigere Einnahmen von Adsense pro Ad. Und am Ende kommt dann irgendwann auch weniger bei YouTube und bei den Creatorn an.


    Den ungefähren Verlauf des weltweiten Werbeaufkommens im Online-Bereich kannst Du in der folgenden Grafik gut ablesen (klicken zum vergrößern). Da sieht man auch sehr deutlich, wie die Kurven zu fast jedem Quartalswechsel absacken, und besonders auch, dass die letzten Jahre die Ausgaben stark gestiegen waren, während der bisherige Verlauf von 2022, bedingt durch die Lage auf den Weltmärkten, eher stark underperformt.

    Quelle: https://adrevenueindex.ezoic.com/

    Ein wichtiger Punkt ist wohl bei der Prüfung auch, hat das Material eine einzigartige Note, oder bietet es nur immer wiederkehrende Elemente oder Inhalte, die keinerlei "Informationsgehalt" oder "Unterhaltungswert" bieten. YouTube lässt sich nicht in die Karten schauen, was alles Ausschlusskriterien sind, aber es gibt bestimmte Tendenzen. Videos, die mehrere Stunden lang sind, Videos, die weder menschliche Sprache noch eine Person beinhalten, und einige weitere Indikatoren scheinen jedenfalls sehr stark in die Richtung "keine Monetarisierung" zu gehen.


    Wir hatten vor einigen Tagen auch bereits einen sehr anders gearteten Fall, der aber trotzdem sehr verwandt ist im Prinzip. Dort ging es um einen Gameplay Kanal, der in großer Menge ungeschnittenes, unkommentiertes Material aus Spielen hochlädt, also ebenfalls weder Sprache noch Personen bietet und auch eigentlich keine persönliche Note oder derlei Faktoren enthält. Dort habe ich schon einiges zum Thema geschrieben: RE: Hilfe: YouTube Monetarisierung Beschwerdeantrag abgelehnt

    Darf man fragen was bei dir finanziell ca rumkommt?

    Eher so Taschengeld-Dimensionen, aber ich bin da auch nicht super hinterher, dabei das Optimum rauszuquetschen. Immerhin bekomme ich zumindest öfter mal Testmuster und für ein paar neue Geräte hier und da reicht es auch ab und zu. Aber um davon leben zu können, bräuchte ich ein Wachstum um den Faktor 25-50.

    Wenn es sich um ein eingetragenes Warenzeichen handelt und die Konkurrenz diesen Markennamen verwenden sollte in ihrer Werbung, kann man zumindest dagegen eine Beschwerde einreichen. Das geht hier: https://services.google.com/inquiry/aw_tmcomplaint?hl=de


    Ansonsten gilt das zwar im Marketing gemeinhin als "schlechtes Benehmen", aber wird trotzdem massiv gemacht, in allen Branchen. Und eine rechtliche Handhabe dagegen ist schwer zu finden, solange der Konkurrent vermeidet, dass Produktnamen oder Markennamen verwendet werden, direkte Vergleiche vermieden werden und keinerlei Verwechslungsgefahr besteht, durch irreführendes Branding, etc. Es gab einige Auseinandersetzungen vor Gericht dazu, die aber meistens nicht zugunsten desjenigen ausgegangen sind, der gegen "invasive" Konkurrenz geklagt hat.


    Aktive Gegenwehr kann sein, dass man erstmal versucht, die Anzahl der Werbeplätze an eigenem Content knappzuhalten, indem man nicht bewusst Werbe-Plätze verkauft, sprich die Monetarisierung ausgeschaltet lässt. Allerdings kann YT trotzdem Werbung auf dem Kanal verkaufen, das ist Ihr Recht als Plattform, das in ihren AGBs enthalten ist und diesen hat man als Plattform-Nutzer zugestimmt. Zumindest gab es dazu eine Änderungsmitteilung vor 1-2 Jahren, und durch nicht-Kündigen des Accounts hat man diese automatisch akzeptiert. Und wenn ein Konkurrent bereit ist, viel Geld auszugeben, um diese Keywords zu bekommen, würde YT/Adsense bestimmt nicht gern auf dieses Geld verzichten.


    Die Frage ist, wie nutzt man selbst diese Inhalte, auf denen die Konkurrenz Werbung schaltet. Wird damit selbst YT Werbung betrieben? Dann kann man die Videos auf ungelistet stellen, sollte die Impressionen der Konkurrenz reduzieren. Werden die Videos auf Webseiten und in Social Media verlinkt? Oder hofft man auf organische Views auf dem eigenen Kanal?


    Wenn ich als Marke Werbung mit Video-Content vor solchen "invasiven" Werbungen schützen wollte, würde ich meinen Content selbst hosten und dann von dort verlinken. Dadurch verliert man zwar organische Reichweite, aber die wird vermutlich eh nicht sonderlich groß sein in den meisten Fällen. Dadurch kann man dann aber systematisch ausschließen, dass andere sich da einklinken.


    Öffentliche Plattformen wie YT sind zwar leicht zugänglich und bieten kostenlosen Speicherplatz, was erstmal ein leichter Einstieg ist und auf den ersten Blick verlockend sein kann. Aber Dinge, die nichts kosten, werden andere Nachteile haben, wie halt diese Werbung der Konkurrenz. Hier sollte man gut abwägen, ob es nicht doch sinnvoller ist, selbst in entsprechende digitale Infrastruktur zu investieren. Aber wo genau da der Punkt des ROI (Return of Investment) erreicht wird, ist für jede Firma unterschiedlich und auch schwer im Vorfeld zu beziffern. Weil klar ist, ausreichende Bandbreite für eigenes Video-Hosting bereitzuhalten und dauerhaft zu warten kostet auch einiges.


    Alternativ bieten sich Plattformen wie z.B. Vimeo an, die bezahlten, aber dafür werbefreien, Hosting-Space für Video-Content verkaufen.

    Ist wohl untergegangen. Aber das Problem ist auch sehr, sehr speziell. Die meisten Livestreamer erzeugen gleich auf dem eigenen PC hochwertige Mitschnitte, direkt während des Livestreams. Je nach verwendeter Software sollten das nur ein paar Klicks sein. Bei OBS oder z.B. bei AMDs Relive kann man das auch so machen, dass man die Aufnahme in höherer Qualität (Bitrate) abspeichert, als die für den Livestream hochzuladende Qualität, die man meistens eher niedriger wählt.


    Wenn man die Sachen erst zu YT hochlädt und dann wieder herunterlädt, verliert man sehr, sehr viel von der ursprünglichen Bildqualität. Es ist also eigentlich nicht ratsam, das so durchzuführen.


    Und da diese Funktion wohl extrem selten genutzt wird, stellt YT auch vermutlich nur sehr wenig Server-Kapazitäten zur Verfügung. Alternativ würde ich es mit einem anderen Gerät und im Idealfall per Kabelverbindung und nicht per WLAN durchführen. Aber wie gesagt, wenn man es gleich speichert, braucht man es später nicht in noch viel schlechter wieder runterladen.

    Es gibt einfache Infrarot-Kamera-Aufsätze für Handys bei fast allen Technik-Online-Shops für kleines Geld und, mit etwas mehr Geldeinsatz, kann man spezialisierte Wärmebildkameras kaufen. Wo ist das Problem?


    Es ist übrigens völlig normal, dass alle Tiere und Menschen Wärmestrahlung erzeugen. Das ist keine ominöse Superkraft, nichts Fantastisches oder Unglaubliches, das passiert immer und überall, ständig bei aller lebenden Materie. Fast alle Lebewesen sind "im Betriebszustand" im Temperaturbereich von 35 bis 39 Grad Celsius, und das ist, außer im akutesten Hochsommer oder bei Tagen, die durch die Klimakatastrophe heißer werden, höher als die Umgebungstemperatur. Wärme wird dann vom wärmeren (Lebewesen) zum kälteren Material (Umgebungsluft) abgegeben, durch Wärmestrahlung im Infrarot-Bereich.


    Allerdings kann kein Mensch so etwas sehen, Infrarot-Strahlung liegt außerhalb des normalen menschlichen Seh-Vermögens. Wenn jemand da behauptet, irgendwas sehen zu können, verfügt die Person entweder über eine extrem seltene "Superkraft" der Augen oder, was viel wahrscheinlicher sein dürfte, entweder über eine enorme Fantasie; bösartige Absichten, anderen etwas weismachen zu wollen, was nicht existiert; oder psychische Probleme, um die sich ein Arzt kümmern sollte.

    Gehen wir davon aus, ich würde nach tausenden Videos nun damit anfangen meinen Videos eine noch persönlichere Note zu verleihen, muss ich denn meinen ganzen bereits erstellten Inhalt löschen oder bezieht sich YouTube dann auf den neuen Inhalt?

    Laut Aussagen von YouTube wird bei einer Prüfung nicht der komplette Channel untersucht, sondern vor allem eine (nicht näher definierte) Auswahl der erfolgreichsten Videos und es wird versucht, ein Gesamteindruck des Channels zu bekommen. Und da ist das Problem, bei vielen Channels sind ein Großteil der Views, der Watchtime und indirekt auch der Abonnenten an 1 bis 20 Videos geknüpft, und eine Löschung von Content, der bei der Prüfung dafür sorgte, dass der Kanal nicht akzeptiert wird, würde dann vermutlich genau diese Videos betreffen, die den Channel groß gemacht haben und die ihn im Endeffekt ausmachen.


    Allerdings ist für eine Zulassung zur Prüfung für die Monetarisierung erstmal nur 1000 Abos und 240.000 Minuten (4000 Stunden) Watchtime erforderlich. Wenn Du also neue Videos machst, mit ausreichend persönlicher Note, und die halbwegs erfolgreich sind, und Du die dicksten Brummer aus dem alten Format löschst, könnte das irgendwann genügen. Aber niemand kann Dir genau sagen, wo die Grenzen sind, wie viel wovon, etc.


    Wegen persönlicher Note: Das mit dem Gesicht verstehe ich gut, geht mir auch so. Aber über die Stimme würde ich nochmal nachdenken, denn diese wäre eventuell "ein geringes Übel", hätte kaum Möglichkeiten nachträglich erkannt zu werden. Aber es grenzt natürlich auch den Zuschauerkreis ein, wenn man ENG Videos machen sollte, aber nicht gut und akzentarm Englisch spricht, ist das ein dickes Hindernis. Kenne ich aus eigener Erfahrung nur zu gut. Es wäre auch möglich, mit Text-Einblendungen, kleinen Bildchen oder ähnlichen Elementen für "besondere Unterscheidbarkeit" zu sorgen. Aber dies ist bei weitem aufwändiger und auch hier kann Dir ohne Gesicht und/oder Stimme leider niemand sagen, wo die Grenze liegen könnte.


    Ich kann mir vorstellen, wie frustrierend dies ist, und wie gemein sich das anfühlen muss, so abgelehnt zu werden.


    Erstmal kannst Du sicher immer mal wieder einfach probieren, ob Du vielleicht bei einem späteren Versuch an einen Prüfer gerätst, der ein Einsehen hat. Du kannst den Antrag mehrmals pro Jahr wieder stellen.


    Ich würde auch erstmal sehr, sehr gründlich darüber nachdenken, irgendwelchen Content zu löschen und Alternativen suchen, den bestehenden Kanal zu Deinem Vorteil zu nutzen. Löschen kann man nur einmal und es ist nicht rückgängig zu machen, daher lieber erstmal andere Wege ausprobieren.


    Auch ohne Monetarisierung stehen Dir aber noch einige Möglichkeiten offen, trotzdem Geld mit Deinem Kanal zu verdienen. Dies beginnt schon damit, dass Du zum Beispiel per Patreon, Kofi oder anderen Diensten Spenden annehmen kannst, Du kannst Sponsoring-Partner suchen oder Du kannst Affiliate-Links setzen. Aber auch hier gibt es einiges zu beachten, wenn man das falsch macht, kann man seinen Kanal komplett verlieren.


    Alternativ kannst Du einen zweiten Channel eröffnen, der Content beinhaltet, der mehr Chancen auf Monetarisierung hat. Und diesen neuen Kanal dann einfach massiv bewerben mit dem erfolgreichen und bestehenden. Links dazu auf der Kanalseite, in VIdeobeschreibungen, Endcards, Du kannst gemeinsame Playlists erstellen, oder auch einfach direkt Werbevideos für Deinen neuen Channel machen, um Zuschauer von einem auf den anderen Kanal zu lenken. Da gibt es einige Möglichkeiten, die Prominenz des nicht-genehmigten Channels in einen Start-Anschub für einen neuen Channel umzuwandeln, zumindest wenn der Inhalt grundlegend die gleiche Interessengruppe anspricht.


    Also nicht gleich völlig frustriert sein, oder gar aufgeben. Das Problem ist schwierig, aber nicht unlösbar.