Support Gemeinschaften gründen - Gute Idee, oder Unsinn?

  • "Support Gemeinschaften" - unnütze Zeitverschwendung, oder einziger Weg, Heutzutage noch bemerkt zu werden und einzig verbliebene Chance, zu wachsen? Was meint ihr?


    Youtube, das Internet allgemein, hat sich in Punkto Unterhaltung als Selbstdarstellungsmedium in den letzten 14 Jahren enorm entwickelt. Damals war alles noch "neu", interessant und aufregend. Coldmirror, ApeCrime, iBlali, Y-Titty, Herr Tutorial, Die Außenseiter, LeFloid, um nur mal ein paar bekannte Größen zu nennen, die damals für kurzweilige Unterhaltung sorgten. Sie wurden gefeiert wie Stars.

    Aber auch für die kleinen Youtuber war es eine gute Zeit, denn - soweit wie ich das noch in Erinnerung habe - stand der Communitygedanke noch im Vordergrund. Nahezu jeder hatte Spaß daran, mit anderen etwas zusammen zu machen, neue interessant gestaltete Kanäle zu entdecken und mitzuhelfen, dass man zusammen wachsen konnte.


    Doch wie das nun einmal so ist, wenn etwas gut läuft, kommen immer mehr dazu. Die "alten" Stars der Szene verändern sich, wandern ab, neue Stars erscheinen auf der Bildfläche, werden gefeiert, bekommen Aufmerksamkeit. Youtube verändert sich. Neue Möglichkeiten, aber auch neue Herausforderungen und Anforderungen.

    Die neuen Stars passen sich an, wachsen mit den Anforderungen und schaffen es zum Teil, immer weiter zu wachsen. Einige wenige wachsen immer weiter, bekommen immer mehr Reichweite.


    Die neuen Anforderungen werden zum Standard und kleine Youtuber versuchen, sich anzupassen, mit mehr oder weniger Erfolg. Youtube selbst wird zum neuen Medium und bietet nun ein enormes Potential und somit jedem die Möglichkeit, alles zu erreichen, was die großen Youtuber bereits besitzen.

    Doch das Ende vom Lied - man kennt es - ist quasi ein Trauermarsch. Immer mehr kleine Youtuber sehen den Erfolg der Großen und wollen das auch haben und tun alles, um so zu sein, wie ihre Vorbilder. Sie wollen genauso berühmt und "reich" werden, wie sie. Und das möglichst schnell.


    Die Zeit des "langsamen und stetigen Wachstums" ist vorbei. Nun herrscht eine neue Ära. Die Ära der Short Clips. Die Aufmerksamkeitsspanne sinkt, denn je mehr Content Creator sich auf Youtube tummeln und entsprechend Content hochladen, desto weniger Geduld scheint der Konsument von Heute zu besitzen. TikTok ist die Antwort und bietet eine Welt des leichten, schnellen Konsums für Zwischendurch. Und Youtube reagiert. ...


    Doch was ist mit den Beginnern, die jetzt auf Youtube, TikTok, Instagram, Twitch und Co. anfangen? Was ist mit all denen, die zwar schon länger Content bringen, aber den Anschluss verpasst haben? Die Regeln haben sich geändert, um jetzt noch gesehen zu werden, muss man ganz bestimmte Anforderungen erfüllen. Ansonsten geht man in der Masse gnadenlos unter.

    Gut, manche - einige ganz wenige - scheinen ein perfektes Konzept zu haben und wachsen selbst jetzt noch enorm schnell. Doch das sind die berühmten Ausnahmen von der Regel. 99,9 Prozent haben es dagegen nicht so gut.


    Für sie gibt es so genannte Push Gruppen, sprich: Communitys, die Support versprechen, so dass man mit ihrer Hilfe gesehen wird und unter Umständen Zuschauer Zuwachs erhält. Natürlich nicht einfach so, man muss schon auch selbst aktiv sein und mithelfen, dass es allen anderen genauso geht.

    Doch genau hier sehe ich persönlich ein Problem: Support gut und schön, das hebt den Communitygedanken von Damals wieder etwas mehr in den Fokus. Aber es sind eben auch nahezu nur Content Creator, die Hilfe dieser Communitys in Anspruch nehmen. Mit anderen Worten: Es befinden sich quasi nur Köche im Restaurant, aber kaum bis gar keine Gäste, die das Essen auch konsumieren wollen. Und jeder Koch hat seine eigene Vorstellung davon, wie das Essen zubereitet werden muss.


    Die große Frage, die ich mir hier also stelle, ist, wo findet man die Konsumenten, die interessierten Zuschauer, die den vorhandenen Content bei Zeiten genießen wollen, unter Umständen sogar liken und kommentieren, oder gar per Link weiter verbreiten? ...

    Für die Zusammenführung beider, also der Content Creator und der Konsumenten/Zuschauer, habe ich einen "Twitch und Youtube Support Server" auf Discord erstellt. Ein übersichtlicher Ort, an dem alle das bekommen, was sie suchen.


    Die Twitch Streamer und Youtuber können ihr Portfolio in das interne Support Forum eintragen lassen und mittels Tags gefunden werden. Während interessierte Konsumenten die Foren nach diesen für sie interessanten Tags (Twitch, Youtube, Ego Shooter, Cozy, RPG, etc.) durchsuchen können.

    Und hier wären wir wieder am Anfang dieses Threads und der Frage: Hat das Sinn, in die völlig überbevölkerte Welt der Content Creator Ordnung rein zu bringen und jedem das zu bieten, was er oder sie sucht? Oder ist es nur ein weiterer fruchtloser Versuch, anderen (inklusive sich selbst) zu helfen?

  • "Support-Gemeinschaften" oder "Push-Gruppen" laufen fast immer auf ein Konzept hinaus: SupportGegenSupport, AboGegenAbo oder auf Englisch "Sub4Sub" hinaus. Gegenseitiges, künstliches Hochtreiben von Views, Likes und Abos also, was eindeutig gegen die YouTube Guidelines verstößt:


    • Inhalte, die Dienste von Drittanbietern bewerben, deren Zweck es ist, Messwerte wie Aufruf- und Abonnentenzahlen sowie „Mag ich“-Bewertungen künstlich zu steigern, oder Links, die auf solche Dienste verweisen
    • Inhalte, die zu Websites oder Diensten weiterleiten, durch die die Aufruf- oder Abonnentenzahlen manipuliert werden, oder Inhalte, die solche Dienste bewerben
    • Einem anderen Creator anzubieten, seinen Kanal zu abonnieren, wenn er im Gegenzug deinen abonniert („Sub4Sub“)
      • Hinweis: Du darfst deine Zuschauer natürlich dazu ermutigen, deinen Kanal zu abonnieren, Videos mit „Mag ich“ zu bewerten, Inhalte zu teilen oder einen Kommentar zu hinterlassen.
    • Inhalte, die einen Creator zeigen, der seine Aufrufe von einem Drittanbieter kauft, wobei die Absicht des Inhalts ist, diesen Dienst zu bewerben

    Quelle: https://support.google.com/youtube/answer/3399767?hl=de


    Kurz gesagt, die Nutzung solcher Methoden kann dazu führen, dass Views, Likes und Abos sofort wieder aberkannt werden, sehr oft schon allein, weil die Fake Views der Sub4Sub kein wirkliches Engagement mit dem Content erreichen, und das ist auf vielfältige Weise messbar. Ein von Dir erwähntes Tag-System gibt es auch bereits auf YouTube selbst, genauso wie auf allen anderen Plattformen, wo solche Gruppen sich treffen und gemeinsam am Niedergang ihres YT-Channels arbeiten. Ich denke, einen weiteren Discord-Server dazu aufzumachen, ist in meinen Augen reine Zeitverschwendung. FB, X, Discord und viele andere Plattformen sind gesättigt mit solchen Gruppen, und ganz ehrlich, niemand davon ist wirklich erfolgreich.


    Denn anstatt an ihrem Kanal und an der Qualität ihre Inhalte zu arbeiten, fangen sie lieber an, Zeit und Energie in Betrugsmethoden zu stecken. Das macht ihren Content nicht besser und nicht beliebter, das ist einfach nur Selbstbetrug und Zeitverschwendung. In sehr vielen Fällen werden solche Methoden entdeckt und die Views im Nachhinein genullt. Und wenn es zu vermehrten Vorfällen dieser Art kommt, folgen Strikes und eventuell die Kanallöschung.


    Und für die Zuschauer ist das auch weder ein hilfreiches noch ein neues Angebot. Überall im Internet werden potentielle Zuschauer dauernd mit Self-Promotion überschüttet, seit vielen Jahren. Darum reagieren viele Leute heute fast allergisch darauf. In den meisten Gruppen und Foren ist Self-Promotion daher entweder komplett verboten, oder stark eingeschränkt (wie hier im Forum). Und in jedem zweiten Discord gibt es bereits diese "Self-Promotion"-Ecken, wo die Leute ihre Inhalte posten können, und dann schaut halt trotzdem fast niemand zu, weil die echten Zuschauer solche Bereich meiden. Wenn also wirklich mal jemand auf der Suche sein sollte, einen neuen Kanal zu finden, gibt es neben den vielen normalen und legalen Methoden innerhalb von YT, bereits hunderte oder tausende Discord-Server, wo kleine Creator ihre Inhalte wie Sauerbier anbieten und trotzdem nicht viele Views aus dieser Self-Promotion gewinnen.


    Was also tun? Arbeitet lieber an der Qualität Eurer Videos. Versucht Inhalte anzubieten, die Zuschauern tatsächlich ihre Bedürfnisse erfüllen, Fragen beantworten, Neuigkeiten vermitteln, Hilfe leisten und generiert dadurch Evergreen Content, der dauerhaft in der Suche läuft. So entdecken immer wieder neue Leute Euren Channel. Verbessert Eure Bearbeitungsqualität, arbeitet an Eurer Sprecherstimme, versucht eine Zielgruppe anzupeilen und bleibt dann bei dieser, nicht so ein wahlloses umhergehüpfe.

  • Mir geht es ja nicht um das plumpe "Follow für Follow" oder "Abo gegen Abo", das dieses Konzept nicht aufgeht, dürfte inzwischen selbst dem Dümmsten klar sein. Mir ging es beim erstellen des Discord Servers darum, eine Plattform zu bieten, die eh schon von nahezu allen genutzt wird, als "Ersatz" für die Foren, von denen es scheinbar immer weniger gibt. Ein Ort für direkten Austausch. Ich träume davon, dass man sich hier finden kann. Interessierte Zuschauer wie Content Creator gleichermaßen. Und statt lange zu suchen, wo man etwas finden könnte, was für einen interessant ist, wird man an an Ort und Stelle direkt fündig, weil alles geordnet und mit entsprechenden Tags versehen ist.

    Eine Win-Win-Situation für alle. Ohne dieses lästige gebettel um Aufrufe und/oder Zuschauer. Jeder so wie er oder sie Zeit und Lust hat.

  • Bis vorhin war dies eine neutrale Diskussion, da Du nun aber den Discord-Server in Deiner Signatur führst, betrachte ich dieses Thema allerdings als Werbemaßnahme für Deinen Discord und das widerspricht den Forenregeln. Und daher mache ich dann hier zu und verschiebe das Thema.


    CLOSED

  • ZapZockt

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