Danke für den Hinweis auf meinen Kanal. Der ist vermutlich - anders als von Dir gemeint - tatsächlich typisch für das von Dir angesprochene Phänomen.
Die "Dichter und Denker", ich nenne sie mal schlicht Autoren, sind alle (bis auf mich selbst) schon mindestens 70 Jahre tot (wegen Urheberrecht). Diese Zeit war nicht tatenlos. Die Autoren wurden gelesen oder ignoriert, bewertet. Einige Texte wurden immer wieder in Antologien gesammelt. So hat sich die Spreu vom Weizen getrennt. Natürlich profitiere ich von all dieser Arbeit. Denn ich muß ja nur noch aufsammeln, was die Zeit derart gesiebt hat.
Völlig falsch aber wäre es nun, die Sache so zu sehen, daß in der Vergangenheit doch so viel bessere Texte geschrieben wurden als heute und dabei auf die gesiebten Perlen gegenüber all dem ungesiebten Durcheinander von heute zu verweisen. Ich bin sicher, in dem heutigen Durcheinander befinden sich genausoviele Perlen wie in den Texten der Vergangenheit. Es ist nur wesentlich schwerer, sie zu erkennen, weil all das Sieben noch nicht geleistet wurde.
Ich nehme mal an, genauso geht es Dir, wenn Du an das Youtube der Vergangenheit denkst. All den Mist, der des Vergessens wert war, und den Du tatsächlich verdrängt hast (zu recht), fällt Dir nicht mehr ein. Übrig bleiben dann nur noch die Perlen. 
Das Phänomen ist übrigens sattsam bekannt (und keineswegs auf meinem Mist gewachsen). Ich dachte bisher immer, sowas gäbe es bei eher älteren Leuten (so wie mir). Auf die Schnelle mag Dir dieser Artikel als Beleg dienen. 