variable Bitrate und konstante Bitrate unterscheiden sich zuerst einmal nicht in der Qualität.
Wichtig ist hier vor Allem die Art des Ausgangsmaterials. Grob vereinfacht: je einfacher das Material zu komprimieren ist (beispielsweise Standbilder, statische Hintergründe...) umso eher kann die Bitrate reduziert werden - je komplexer das Material umso höher muss die Bitrate sein um ohne Qualitätsverlust zu komprimieren.
VBR eignet sich also am Besten für Mischmaterial mit einfachen und komplexen Szenen. Hierbei wird die Endqualität recht konstant sein, egal ob gut oder schlecht.
CBR eignet sich für gleichmäßiges Material
Wichtiges FunFact: visuell schlechteres Material wird als besser empfunden, wenn keine Qualitätsunterschiede zu sehen sind. Also idealer wäre gleichmäßig schlecht als mal gut und mal schlecht
VBR gibt eine Ober- und Untergrenze der Bitrate an, also beispielsweise 6MBit und 8 MBit.... das Resultat gibt dann 7MBit mit 1MBit Toleranz nach oben und unten. Einfache Szenen werden mit 6MBit komprimiert, komplexe mit 8MBit. Das Resultat sieht dann gleichmäßiger aus wie 7MBit konstant.
Grundsätzlich ist Komprimierung nicht nur das Reduzieren von Informationen (bzw Datenmenge) sondern immer auch ein mehr oder weniger gutes Täuschen des Betrachters. Technisch gutes Material kann schlecht aussehen - wohingegen auch durchschnittlich gutes Material einen hervorragenden Eindruck machen kann. Da ist viel Psychologie dabei
Ich könnte jetzt einen 2-Stunden-Vortrag darüber halten... aber kurz gesagt:
Für Powerpoint-Tutorials immer CBR
Für Games wie Tetris immer CBR
Für Games mit gleichmäßiger Komplexität (Metro Exodus, Hitman....) immer CBR
Für Games mit unterschiedlicher Komplexität wie Egoshooter immer VBR
Für Street-Aufnahmen... kommt darauf an - meist VBR
Für Instagram-mäßige, studioähnliche Umgebungen eher CBR
....
Als Bonbon wäre noch der passende Codec für das jeweilige Material, die korrekte Quantisierung... und und und.
Heutige Tools machen aber schon fast alles automatisch oder halbautomatisch in brauchbarer Qualität.
Da YT zum Schluss eh nochmal drüber-encodiert wäre es ideal, bereits das YT-gerechte Format hochzuladen. Da sind 30GB-Uploads recht kontraproduktiv, es sei denn man verlässt sich einfach auf die YT-interne Encodierung und gut isses.
Beste Grüße,