Hallo,
heute ein kleines Tutorial, wie man asynchrone Tonspuren beim Arbeiten mit .mp4 Dateien von Nvidia Shadowplay behebt. Insbesondere Adobe Premiere hat ein Problem mit den .mp4 Dateien von Shadowplay.
Erklärung: Warum ist das so?
Da Shadowplay eine variable Bildrate setzt und keine konstante, kann Premiere den Ton nicht den richtigen Bildern zuordnen. Nimmt man z.B. mit 60 FPS auf, hat dann durch Performanceeinbrüche manchmal aber nur um die 45 FPS, dann zeichnet Shadowplay in diesem Moment durch die variable Bildrate auch nur 45 FPS auf. Was heißt das für den Durschnitt der Bildrate? Genau! Er liegt letztendlich nicht mehr bei 60 FPS sondern vielleicht bei 57 oder 54 FPS, je nachdem wie niedrig die FPS zwischendurch waren.
Nun kennt Adobe Premiere weder 57 oder 54 FPS, noch eine variable Bildrate und stuft das Videomaterial auf 60 FPS ein. Es rundet sozusagen auf und läuft das Videomaterial konstant mit 60 FPS durch. Das hat zur Folge, dass sich die Audiospur im Bezug zum Videomaterial verschiebt. Habe ich z.B. über einen Zeitraum von 30 Sekunden eine FPS-Rate von 45, Premiere erkennt diese aber als 60 FPS, bin ich mit der Audiospur jede weitere Sekunde um 15 FPS weiter. D.h. das Audio läuft sozusagen mit 60 FPS obwohl im Video nur 45 FPS vorhanden sind. Das geht dann von ein paar Sekunden Verzögerung bis hin zu ganzen 10 Minuten oder mehr.
Aber genug zur Problemerklärung!
Wie löse ich das Ganze nun?
Wir müssen nun also dafür sorgen, dass die Datei die wir in Adobe Premiere einlesen keine variable Bildrate hat. Das kann man nicht direkt in Shadowplay einstellen. Wir müssen nun also die bereits aufgenommen Datei nehmen und (leider) neu kodieren. Dazu nutze ich persönlich die frei erhältliche Software Handbrake. In Handbrake öffnet ihr die Datei, die ihr neu kodieren wollt. Habt ihr das gemacht, geht ihr auf den Reiter “Video” und wählt dort “Constant Framerate” aus. Stellt nun die Framerate entsprechend auf 30 FPS oder 60 FPS, je nachdem ob ihr Shadowplay auf 30 oder 60 FPS stehen habt. Stellt das CRF auf 20 (kann natürlich nach Belieben angepasst werden) und nutzt auf jeden Fall den h.264 Codec (bestes Dateigröße/Qualität Verhältnis)
Geht dann unter “Presets -> Regular” auf das “High Profile”. Stellt noch einmal sicher, dass der Container .mp4 ist (Premiere erkennt keine .mkv Videodateien). Stellt bei Audio noch die Bitrate entsprechend der Originaldatei ein und lasst alle weiteren Einstellungen so wie sie sind.
Nun könnt ihr mit “Add to Queue” und “Start” diesen Job abarbeiten lassen. Ist das Programm fertig, habt ihr eine neue .mp4 Datei. Diese könnt ihr nun in Adobe Premiere einlesen und die Tonspur sollte nun nicht mehr asynchron sein.
Ich hoffe dem ein oder Anderem, der mit dieser Kombination von Programmen arbeitet, konnte ich helfen.
Downloads:
Hanbrake: https://handbrake.fr/downloads.php
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