Kanal als Youtube Geschäftsmodell sichern

  • Hallo zusammen,


    ich stelle mir aktuell die Frage, wie kann man seinen erreichten Erfolg bei youtube nachhaltig sichern?


    Aktuell kommt es mir so vor, als könnte youtube recht willkürlich einfach Kanäle sperren und löschen, oder gegebenenfalls selbst dicht machen (siehe Paragraf 13 Diskussion vor wenigen Monaten). Ebenso ist es schon vorgekommen, dass die Monetarisierungsbedingungen über den Haufen geworfen wurden.


    Wir handhaben Kanäle die von den YT Einnahmen leben dieses Risiko?

  • Vorweg:
    Um von YouTube "leben" zu können, brauchst Du vermutlich erstmal einige hunderttausend Views pro Monat. Ist natürlich auch abhängig davon, wieviel man so zum Leben braucht und was man für Unkosten hat. Bis man einigermaßen verläßlich 2-3000 Euro im Monat generiert, ist es ein sehr weiter Weg. EIn bisschen dazu verdienen im Nebengewerbe, kein Problem. Aber YouTube als Vollzeit Job zu betreiben dazu gehört so einiges.


    Was ich sehr oft lese, von Leuten die es geschafft haben ein erfolgreiches Content Business aufzubauen, sind Dinge wie:
    - Verlass Dich nicht auf die YouTube Ads. Versuche nebenbei weitere Einnahmequellen zu generieren. Das beginnt mit einfachen Dingen wie Affiliate Dienste, geht über eBooks oder PodCasts, die man zu Geld machen kann, Merchandising Shops oder auch bezahltes Sponsoring durch Produkt Placements und Consultings. Alternativ gibt es Plattformen wie Patreon, wo man für Geld Extra-Dienstleistungen anbieten kann. Oder mittlerweile bietet auch YouTube selbst mit Kanalmitgliedschaften, Superchats in Livestreams und dem Merchshelf eigene Wege für Content-Monetarisierung an, die auch Content Erstellern zur Verfügung stehen, die nicht Advertiser Friendly sind.


    Hier die richtige Balance zwischen "frei und unparteisch" und "gekaufte Werbemarionette" zu finden ist aber ein ganz besonders schwerer Weg, auf dem viele dann Richtung kaufbare Influencer-Marionette wandern. Spätestens wenn es mal nicht so gut läuft, wird das Balancing extrem schwer. Aber klar ist, Content Erstellung kostet Zeit und Geld und ab einer bestimmten Größe und einer bestimmten Sorgfalt bei der Erstellung des Contents, kann man das nicht mehr als Hobby nebenbei machen. Ab einer gewissen Größe braucht man Studio und Equipment, eventuell Angestellte, Steuerbüro, Anwalt, Reisekosten, etc, etc. Das alles muss irgendwie verlässlich finanziert werden und sollte nach Möglichkeit nicht komplett zusammenbrechen, wenn man mal 2-3 Wochen krank wird.


    - Verlass Dich nicht auf eine einzelne Plattform. Egal ob YouTube, Twitter, Facebook, Instagram, jede Plattform hat Hausregeln, die teilweise merkwürdig umgesetzt werden. Wenn Meldungen, warum auch immer, gegen deinen Account eingehen, hängt dein Business manchmal an der Entscheidung einer KI oder selbst bei Widerspruch an der Entscheidung eines meistens überarbeiteten Out-Source Mitarbeiters, der im seltensten Fall eine Ahnung von deinem Content, deiner Nische und den Umständen drumherum hat. Darum erstell Dir am besten mehrere parallele Wege, deine Zuschauerschaft zu erreichen, für den Fall, dass eine Plattform dich mal sperrt und ausfällt. Im Idealfall hast Du eine Webseite und darüber eine eigene eMail-Liste, das ist das sicherste, was Dir kein Platform-Betreiber wegnehmen kann, weil es im Idealfall auf deinem eigenen Server liegt, mit Backups zuhause.

  • Aktuell kommt es mir so vor, als könnte youtube recht willkürlich einfach Kanäle sperren und löschen, oder gegebenenfalls selbst dicht machen (siehe Paragraf 13 Diskussion vor wenigen Monaten). Ebenso ist es schon vorgekommen, dass die Monetarisierungsbedingungen über den Haufen geworfen wurden.

    Ähm... Das war schon immer so. ;)


    Ich halte jeden für Naiv der seine Selbstständigkeit nur auf Youtube oder Twitch aufbaut. Das sieht man immer wieder an den großen Youtubern mit mehreren hundertausend Abonnenten oder sogar über eine Million Abos die hier und da rumjammern das Youtube aufgrund der geringen Monetarisierung oder Regeländerung ihren Kanal kaputt machen und ihre Existenz bedrohen.


    Die meisten machen sich komplett abhängig von Youtube und auch wenn andere große Konkurrenten kommen sollten wie Mixxer oder Amazon wird das Problem nicht kleiner. Solange ich von einem Konzern abhänge, was Youtube bzw. Google nunmal ist, was meine Einnahmen angeht hab ich nie ein sicheres Standbein.


    Selbst wenn man einpaar tausend Euros im Monat verdient mit Youtube und Co. sollte man immernoch ein Fuß in der Tür bei seinem eigentlich erlernten Beruf haben. Klar muss ich ihn nicht Vollzeit machen aber dann sollte man versuchen in Halbzeit zuarbeiten oder auf 450 Euro Basis für einpaar Stunden die Woche. Weil wenn der Youtube oder Twitch Kanal irgendwann nicht mehr laufen sollte muss man zwangsläufig in die "normale" Arbeitswelt irgendwann zurück wenn man nicht gerade 1 oder 2 Millionen auf Tasche hat. Da macht es sich dann gut wenn man eben die ganze Zeit immernoch in diesem Beruf tätig war, wenns auch nur einpaar Stunden in der Woche waren. Weil jemand der z.B. 5 oder 6 Jahre nur Youtube gemacht hat und dann wieder einen Job braucht wird es schwer haben bei Arbeitgebern, außer es hat was mit Medien zutun, da man zulange raus ist aus dem Job.


    Oder man macht es wie ein Gronkh und MontanaBlack sowie andere wenige Youtuber. Man baut sich unabhängig von Youtube ein oder mehrere Standbeine auf und nutzt seinen Hype dafür dies zubewerben. Monte sowie auch Gronkh sind mittlerweile in Firmen involviert, teilweise selbst von ihnen gegründet, welche eben auch unabhängig von ihrem Youtube und Twitch dasein laufen.

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