Wollte mich mal vorstellen

  • Hallo. Ich wollte mich mal vorstellen. ich bin 23 Jahre alt. ich arbeite momentan in einer Behindertenwerkstatt. Ich bin jedoch nicht behindert. Es liegt daran, dass ich lange Zeit Medikamente nehmen musste die mich träge und müde gemacht haben. Ich musste mich immer zwingen zur Arbeit zu gehen obwohl ich gar nicht wollte. Nicht weil ich keinen Bock hatte sondern wegen dem Medikament. Das Medikament hat mich komplett emotionslos gemacht. Die einzigsten Emotion die ich mit dem Medikament wahrnehmen konnte, war Freude und Verzweiflung mehr nicht. Aber keine richtige Freude sondern nur ein Lächeln im Gesicht. Wegen dem Medikament habe ich mich sogar selber verletzt und hatte jahrelang Suizidgedanken. Jetzt wo ich es nicht mehr nehme ist dies zum Glück vorbei und ich habe wieder Emotionen. Allerdings ist es ungewohnt für mich und ich schäme mich für mein Emotionen. Als ich das Medikament habe habe ich mich in der Öffentlichkeit blamiert, da ich auf die Straße gegangen bin und komische Bewegung gemacht habe. Zu meinen Eltern habe ich keinen Kontakt, da meine Mutter eine Alkoholikerin ist und mich schon mehrmals fast ins Koma als Kind geprügelt hat wo ich vier war. Zu meinem Vater habe ich leider keinen Kontakt da ich durch das Medikament den Kontakt zu meinem Vater abgebrochen habe obwohl er eigentlich ein guter Umgang war für mich. Stattdessen habe ich nur die Leute gesucht die mir geschadet haben und haben sich lächerlich über mich gemacht. Mittlerweile habe ich begriffen dass Leute die einen Schaden wollen nicht gut sein können. Als ich jedoch das Medikament genommen habe wusste ich dies nicht. Ich sage mal so ich bin ziemlich schüchtern und will mein Gesicht nicht öffentlich im Internet zeigen. Wisst ihr ich will mich nicht blamieren mit dem was ich auf YouTube mache und habe jetzt Angst davor dass irgendwann meine wahre Identität ans Licht kommt. :( es ist echt belastend, wenn man sich nicht frei fühlt. Und sich vor seinen eigenen Emotionen schämt. Dann kommt noch hinzu dass ich pansexuell bin und mich nicht traue darüber zu sprechen. Und ich habe noch viel mehr Probleme. Da mir meine Eltern mit 12 Jahren Amphetamine rein gezwungen haben, habe ich bis heute etwas was mich belastet. Es sind die Langzeitschädigungen durch das Medikament also das Amphetamin was ich fünf Jahre lang nehmen musste. :pensive: leider kann ich es nicht mehr rückgängig machen. Ich wünschte ich hätte das Medikament niemals nehmen müssen. Na ja was passiert ist, ist passiert ich kann es so oder so nicht mehr ändern. und es gibt noch ein paar Probleme. Ich kiffe seit 6 Jahren. Allerdings ist es mir total peinlich. Das liegt an meinem Bekannten. Wenn ich nämlich gekifft habe, traue ich mich nicht meine Bekannten anzusehen da ich mich dafür schäme. Die denken dann sofort, dass ich ne Pychose habe und sperren mich in die Entzugsklink. Das obwohl ich gar keine Psychose habe, sondern mich schäme. Sie haben mich schon öfters eingewiesen, weil ich behauptet habe das ich Stimmen höre, obwohl es nicht der Fall war. Ich wurde daraufhin Medikamentös behandelt. Allerdings war es ein Albtraum, da ich nur Nebenwirkungen hatte. Ich hörte gar keine Stimmen. Es war totale Antriebslosigkeit vom Medikament. Dann kommt noch hinzu dass ich pansexuell bin und es nur ganz wenig Leute wissen. Auch dafür schäme ich mich und es belastet mich dass ich nicht frei sein kann. also habe ich mich entschlossen mir einen YouTube-Kanal zu errichten damit ich meinen Gedanken freien Lauf lassen kann. außerdem bin ich mein Leben lang immer ausgegrenzt worden, da ich keine Emotionen hatte und die Leute Angst vor mir hatten. weil sie einfach nicht wussten was in mir vorgeht. und jetzt habe ich eben halt einen schlechten Ruf als Hampelmann.

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  • Hallo Anonym,


    du hast ganz offensichtlich schwere Zeiten hinter Dir und dein Lebensweg bisher war wohl alles andere als leicht. Mein absolutes Mitgefühl dafür. Und Du kannst Dir sicher sein, dass ich dich ganz bestimmt nicht auslachen werde.


    Ich kenne deine Probleme nicht, kann mir auch nicht anmassen, darüber zu urteilen, wie schlecht es Dir geht. Aber ich hab es auch an vielen Stellen in meinem Leben schwer gehabt, viel Zeit meiner Jugend in Krankenhäusern verbracht, bin von 6 oder 7 Schulen geflogen, war mit 18 an einem schweren Verkehrsunfall beteiligt, bei dem jemand starb, wofür ich wegen Todschlag verurteilt wurde. Dann hab ich danach viele Jahre lang extreme Alkohol und Drogenprobleme gehabt und war extrem Depressiv und Selbstmordgefährdet, hab teilweise auf der Straße gelebt. Ich hatte schlimme Phobien, so stark, dass ich körperliche Mangelerscheinungen hatte, weil ich so starke Angst hatte nach draussen zu gehen, um mir was zu essen zu kaufen.


    Solche Dinge hängen einem wie ein Betonklotz am Bein. Aber es kann besser werden. Es hat mich viele Jahre gekostet, um mich aus Sucht, Depression, Antriebslosigkeit, Menschenangst und Menschenhass, mangelnden Selbstwertgefühlen, Scham, und all den anderen Dingen zu befreien und irgendwann der Mensch zu werden, der ich heute bin. Heute bin ich 13 Jahre komplett nüchtern, Selbständiger Geschäftsmann, führe eine glückliche Beziehung und bin täglich in der Öffentlichkeit unterwegs. Und ich hab Spaß daran mit Menschen zu reden, auch Menschenmengen sind kein Problem und ich fühle mich rundum wohl.


    Es kann also besser werden, gib dich nicht auf, kämpfe und strample bis der seelische Betonklotz abfällt. Immer winzige kleine Steine anpeilen, loswerden, den nächsten anpeilen. Lass vor allem die Leute los, die nicht gut für dich sind und hör auf denen nachzulaufen, denen du eigentlich egal bist. Such Dir unbedingt 1-2 Menschen, die dich akzeptieren genau so wie du bist, wo du dich nicht verstellen musst. Und lass Dir von diesen Menschen helfen, rede mit denen und versuche deine Probleme gemeinsam mit ihnen zu lösen.


    Und versuch vor allem unbedingt nüchtern zu werden. Alkohol und Drogen können Dir nicht helfen, sie können nur Schmerz verdecken. Aber verdeckten Schmerz kann man nicht loswerden, der beisst einem dann immer wieder in den Hintern, wenn man gerade nicht damit rechnet. Schäme dich nicht dafür, was Du bist. Wenn Dir etwas an Dir nicht gefällt, du kannst es ändern, wenn Du dich stark drauf konzentrierst. Was Du bist, ist nicht 100% vorbestimmt, das meiste was Dich ausmacht kannst Du selbst bestimmen und entscheiden. Du musst nur das Ruder in die Hand nehmen und bewußt steuern, und dich nicht mehr treiben lassen. Das wird auf jeden Fall viele Jahre dauern, aber gib nicht auf, es ist nicht aussichtslos. Es kann besser werden.

  • Hey Anonym,


    ich kann nur sagen: Es ist gut, dass du mittlerweile sagen kannst, wie es dir geht und wie es dir ging!
    Persönlich habe ich seit ca. 2012 mit Depressionen (mittel bis schwer) zu tun und kann schon sehr gut nachvollziehen, wie es dir geht und ging.
    Bitte sei dir nur sicher, dass es hier bestimmt mehr Personen gibt, die das auch kennen. Nur nicht jeder kann darüber reden.
    Mit dem Prügeln, Drogen etc. habe ich auch alles als Beobachter mitgemacht, sogar 2 Suizide (was natürlich stark auf mich gewirkt hatte). Da bist du leider nicht der einzige..


    Falls etwas sein sollte, fühl dich frei mit mir zu reden. Generell ist es glaube ich gut, wenn man Personen hat, die wenigstens ohne Vorurteile zuhören können!


    Für dich und deinen Kanal nur alles Gute!


    MfG


    KurzipLP

    „Der Erfolg ist nicht danach zu beurteilen, was ein Mensch im Leben erreicht, sondern nach den Hindernissen, die er auf dem Weg zum Erfolg überwunden hat.“
    Booker T. Washington - amerikanischer Sozialreformer und Bürgerrechtler


  • Ich hätte da noch eine Frage die ich wirklich ernst meine. Es geht darum. Ich habe ja ein Video veröffentlicht mit dem Namen:


    Sorry leider gelöscht


    Meine Frage ist: wie sieht es mit meinem Ruf aus wenn andere es sehen? Habe Angst wieder meinen Ruf zu ruinieren. Wegen diesem Video. Auch wenn ich weiß dass ich absolut anonym bin. Bitte antwortet mal jemand. Und bitte ehrlich sein was haltet ihr von dem Video? Auch wenn es nicht euer Geschmack ist bitte sachlich bleiben. Danke

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  • Ehrliche Meinung:
    Ich hab mir das Video nicht wirklich angeschaut, weil mich Titel und Thumbnail eher abschrecken als anlocken. Sowas ist wohl definitiv erst ab 16+, und meinen Geschmack trifft es nicht. Bin zwar sexuell aktiv und nicht prüde, aber trotzdem halte ich Sexualität nicht für etwas, was man in der Öffentlichkeit besprechen muss, oder wie eine Fahne vor sich hertragen sollte.


    Aber das darf ja gern jeder anders sehen, nur meine Meinung. Für mich ist Sexualität etwas privates, was man nicht verheimlichen muss, aber auch nicht dauernd aktiv an die Öffentlichkeit bringen sollte. Zumal nicht in Umgebungen, wo man Leute damit "anspricht", die eventuell das gar nicht mögen.


    Das ist für mich ähnlich wie Veganer, die einen dauernd fragen, ob man Fleischesser ist, und dann sofort eine pseudo-religiöse Diskussion anfangen, oder Leute, die versuchen einen zu einer Religion zu bekehren, oder Leute die permanent politisch diskutieren wollen, nicht um eine ernsthafte Diskussion darüber zu führen, sondern um andere von "ihrer einzigen Wahrheit" zu überzeugen. Ist eher unangenehm und sorgt dafür, dass ich Abstand halte.


    Vor allem trifft das dann noch mehr zu, wenn Kinder und Minderjährige "in der Nähe" sind. Und auf YouTube sind viele Kinder unterwegs, und selbst eine ab 18 Einstellung beim Video sorgt nicht zwingend dafür, dass Minderjährige es nicht zu sehen kriegen. Aber vermutlich ist das heute eh durch die leichte Verfügbarkeit von Pornographie im Internet eher verwaschen.


    Für mich sorgen solche VIdeos auf jeden Fall dafür, dass ich mir den anderen Content gar nicht erst genauer anschaue.

  • Habe es nicht mehr ausgehalten und habe das Video deshalb gelöscht. Sorry dafür aber es kam vom Medikament. Hätte mir die Frage auch eigentlich sparen können. Na ja aus Fehlern lernt man. Hätte ich das gewusst, dass mich dieses Medikament so stark verändert, hätte ich es höchstwahrscheinlich niemals genommen!

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