Technik-Check: Welche Hardware benötige ich für einen flüssigen Videoschnitt und mehr! [Ratgeber]

  • Hallo liebe Leute,


    ich möchte mit diesem Therad gerne mal die gänge Technikfrage beantworten, die da lautet: Was brauche ich an Hardware für einen flüssigen Videoschnitt. Das möchte ich euch an meinen beiden Systemen einmal demonstrieren.


    Ich habe früher, d.h. im Jahr 2005 als ich mit dem Thema Videobearbeitung in Kontakt gekommen bin, meinen Gaming-PC benutzt. Dieser bestand kurzum aus "irgendeiner" Pentium CPU, später kam dann der erste Dual Core und dann lange Zeit erst einmal gar nichts. Bei der GPU, also der Grafikkarte, war ich stets ein Freund der NVIDIA-Produkte und hatte mich da zumeist auf die aktuellen Mittelkartengenerationen eingeschlossen. Was den Arbeitsspeicher oder gar die Festplattenkapazitäten anbelangte, habe ich mir damals speziell auf das Thema Bild- und Videobearbeitung bezogen, keine Gedanken gemacht. Großer Fehler, das sei an dieser Stelle schon einmal erwähnt.


    Ich möchte euch nun meine beiden High-End-System vorstellen, welche sich bezüglich der korrekten Nutzung der Bezeichnung "High End" nicht - wie manche, zumeist Gamer, glauben - am Neusten Produkt, dass auf dem Markt ist, orientieren muss - sondern sich an der Gesamtleistung des Systems orientiert. Ich habe diesbezüglich dennoch einen nicht unerheblichen Betrag in die Hand genommen, um mir ein System selbst zu bauen, was mir die nächsten Jahre gute Dienste leisten wird, ehe sich, wie zu erwarten, auch 8K und andere Spielereien als Standart etablieren dürften. Ich nutze mein System aktuell nur für 4K-Schnitt, habe jedoch bis auf den RAM (dazu komme ich später), auch die Möglichkeit bis zu 8K zu schneiden.



    Wenn ich von "Schneiden" oder Cutten schreibe, dann wird meistens die Frage gestellt: Welches Prog nutzt du? Angefangen habe ich mit zwei Spuren im Windows Movie Maker. Das waren für mich bereits nach 3 Monaten zu wenig Spuren. Es folgte der Umstieg auf Magix, dann der Umzug ins Haus von Adobe. Dort wohne ich nun schon seit knapp 10 Jahren, seit 3 Jahren nutze ich die Pro Version von Premiere Pro. Warum der Umstieg auf Pro? Nur ein kurzer Abriss: Vieles, nahezu alles was man mit den Proversionen kreieren kann, geht auch mit Elements. Man muss sich nur derbe tief in das Programm reinfuxen. Zwecks Zeitmanagement war für mich vor 3 Jahren der Umsteig auf Pro gekommen. Dadurch konnte ich meine Effizienz deutlich steigern, da ich für einen Effekt oder einen speziellen Schnitt nun nicht mehr drei Matritzen brauchte, sondern nur noch eine vorgefertigte Vorlage via Drag&Drop nutzen konnte. Auch das Interface bei Pro ist besser und macht die Arbeit schneller.



    Back 2 Technik:


    • Die CPU – Eine Frage des Content und des Geldbeutels

    Content Creation ist ein weites Feld. Vonaufwändigen Animationen über Colorgrading, Effekte, Multicam bis hin zu dem was alle zumeist gemein haben: große Video-Datensätzen.


    Im Prinzip braucht jeder, wenns man ehrlich ist, eine schnelle CPU, damit diese nicht zum limitierenden Faktor wird. Hier kommt dann aber doch meistens der eigene Fokus – der eigene Anspruch - sowie der Geldbeutel ins Spiel.


    Ich nutze den Threadripper 1950X von AMD.


    "Moment, AMD? Vorhin hieß es doch du seist ein Intel-Fanboy!?“


    Das stimmt. Allerdings ist es so, dass man wenn man ernsthaften Videoschnitt betreiben möchte, auf Qualität anstatt auf Namen setzen muss. AMD ist auch ein Name, nahezu immer folgt er ja unmittelbar auf Intel. Bei Intel, das ist kein Populismus, zahlt man mindestens 20-30% für den Namen drauf. Das kann sich Intel als Marktführer auch erlauben. Das finde ich auch in Ordnung. Innovation muss sich lohnen. Warum ich mich dennoch für AMD entschied, war aber mein gefixtes Budget. Jetzt nicht erschrecken: Meine Grenze lag bei 11.000 Euro. Für dieses Geld wollte ich eine mobile und eine stationäre Workstation besitzen. Wenn allerdings schon > 10% alleine für die CPU draufgehen, muss man anderenorts Abstriche machen. Dabei reicht eigentlich schon ein Einstiegsmodell der HighEnd-Modelle für professionelle Videobearbeitung in 4K aus.



    Meine Wahl fiel also auf den Threadripper 1950X. Die Besonderheit: Er besitzt 16 Kerne (32 Threads!!!) bei einer Taktung von 3400 Mhz...ohne Overclocking. Er bietet den Creator und den Gamer-Mode. Die Modi unterscheiden sich in der Aktivität der Kerne. Beim Creator- Mode sind alle Kerne auf Anschlag und von Anfang an eingeschlatet. Preislich liegt der Mehrkerner aktuell zwischen 600 und 650 Euro. Für Technikfreaks sei erwähnt, dass er über einen recht großen L1-Cache verfügt. Besonderheit Nummer 2: In dem Preissegment zwischen 500 und 1200 Euro liegen die AMD-Prozessoren vom Preis-/Leistungsverhältnis inzwischen VOR Intel.



    Die Frage, die nun aufkommt, ist: Mehr Kerne gleich besser?


    Nein. Es kommt auf die Programme an, mit denen ihr arbeitet. Ob sie via Multi-Threading überhaupt diese Power abrufen können. Bei Premiere Pro sehe ich diesen Effekt zumindest indirekt. Hier laut mehr nicht automatisch schneller! ABER: Wenn ihr im Hintergrund noch andere Progs laufen habt (andere Creator-Progs wie Photoshop, oderaber auch Standartprogs wie Itunes, Twitch, oder viele Threads in eurem Browser), dann seit ihr nicht nur für jedes Mhz eurer CPU, sondern gleichermaßen für jeden weiteren Kern (jeden weiteren Thread) dankbar, um diese Last zu verteilen.


    Worin unterscheiden sich nun günstige von teuren CPUs?


    Hierfür gibt es wie bei Graifkkarten und anderen Hardware-Komponenten spezielle Benchmarks. Das was uns bei Premiere Pro bzgl. der CPU interessiert ist am Ende einerseits der Kumulativbefund – welche CPU ist also am Ende des Tages einfach leistungsstärker für die Aufgaben, die sie bei Premiere Pro erwarten UND wie schauts aus mit den reinen CPU-Renderzeiten sowie den Live-Wiedergaben auf dem Vorschaubildschirm (also im Live-Schnitt) aus.


    An dieser Stelle sei erwähnt: Ich empfehle jedem beim Thema „Export-Rendering“ auf die Grafikkarte zurückzugreifen. Wieso, weshalb, warum erkläre ich euch unter Die GPU – der heimliche stille Mitarbeiter.



    Was die Renderzeiten der CPU anbelangt, kann man sagen, dass man für teurere CPUs auch mehr Leistung bekommt. Die Frage, die sich ein intelligenter und ökonomisch denkender Mensch stellen muss, lautet aber zugleich: Wie viel mehr ist denn diese Mehrleistung.


    Wenn es beispielsweise um die Colorierung eures Filmmaterials geht, greift ihr bei Premiere mit Ansicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf „Lumetri Color“ zurück. Dieser Effekt hat bei meiner alten CPU für einen erheblichen Anstieg der Lautstärke gesorgt, die CPU war unmittelbar am Anschlag, das Vorschaubild alleine schon am Ruckeln. Vom flüssigen Videoschnitt konnte keine Rede mehr sein.


    Heutige CPUs sind diesen Anforderungen jedoch locker gewachsen, so auch der 1950X. Ausnahmslos ALLE CPUs, vom AMD 1920X (12 Kerne) bis hin zum Intel i9 7980XE und darüberhinaus liefern was den „Lumetri Color“-bench angeht, dasselbe sehr gute Ergebnis. Dann kauf ich einfach die günstigste und gut ist?


    NEIN! Denn wenn ihr zum Beispiel jetzt viel mit Effekten arbeitet, dann profitiert ihr selbstverständlich auch von einem höheren Grundtakt und mehr Kernen.
    Also doch nun der Griff zum absoluten Non-Plus-Ultra-Modell: NEIN!
    Im Fall des i9 7980XE (der auch ziemlich teuer ist) können euch seine 18 Kerne sogar mehr Leistung kosten (bzgl. effektiver Videobearbeitung), als sie bringen. Die effiziente Nutzung dieser Power ist nicht da. Stattdessen wäret ihr besser mit einem i9 7900X oder i7 7829X beraten, wenn Geld (Verweis auf die 20-30% Kostenzuschlag bei Intel) keine Rolle spielt. AMD spielt hier aber auch kein gutes Blatt, muss es sich in diesem „Heavy Effects“-Benchmark doch durch die Reihe geschlagen geben. Der einzige AMD-Mehrkerner, der ansatzweise aufschließen kann, wäre in dem Fall der 1950X (und eben nicht die auch schon wieder etwas teureren Versionen 2990W(X) mit 30 bzw 32 Kernen) für die Hälfte des Geldes einer Intel-CPU. Das war dann auch der Grund für mich hier zuzugreifen und diese CPU in meine stationäre Workstation einzubauen.


    Bei den mobilen CPUs habe ich aber wieder auf Intel gesetzt, da der Marktvorteil dort tatsächlich noch zurecht bei Intel-CPUs liegt – meiner Erfahrung nach. Hier fiel meine Wahl auf den Core i7 8086K, der mir schon sehr gute Dienste geleistet hat. Flüssiges (Nachbe-)Arbeiten von Videos auf langen Zugreisen. Auch das simultane Arbeiten mit After Effects – was sehr CPUlastig ist –, Premiere und Photoshop steckt diese CPU locker weg.


    • Die GPU – der heimliche stille Mitarbeiter

    Als ich meine beiden Workstations baute, stand die Welt kurz vor dem Release der neuen NVIDIA-Karten RTX2080 – die ersten Karten mit den sogenannten RT-Kernen, die im Gaming-Bereich das aufwändige Raytraycing (also die physikalisch korrekte Berechnung von z.B. Lichtstrahlen) übernehmen sollen. Diese versprechen mehr Power, leider nicht für Content Creation.


    Zusätzlich zu den RT-Kernen bringt NVIDIA mit der neuen Graka-Gen nun auch die Tensorkerne. Was vorher noch der fast schon lächerlich teuren Titan V von NVIDIA vorbehalten war, ist nun neuer Standart. Hier geht’s v.a. um die Berechnung der künstlichen Intelligenz (auch im Gamingbereich wichtig), auch das ein oder andere Adobe Programm weiß mit diesen Kernen etwas anzufangen – Premiere Pro gehört nicht dazu, zumindest bisher.


    Meine Frage war: Lohnt sich folglich die Investition in diese neue Grafikkartengeneration, in diese Kerne, oder nicht. Ich arbeite ja primär mit Premiere, Photoshop und After Effects.


    Ich mach es kurz. Nein, die Investition lohnt sich aktuell noch nicht. Die nahezu identische Leistung, das haben diverse Benchmarks gezeigt, liefern die „älteren“ Modelle 1080Ti/1080/1070 für gerade einmal die Hälfte des Geldes. Die 2080Ti/2080/2070 sind gerade einmal 1-2% schneller.


    Ein Rechenbeispiel: Wenn du unter einer 1080Ti ein Video 5:00 Minuten rendern musst, dann musst du es mit der Power einer 2080Ti 4:54 Minuten rendern. Dieser Gewinn von 6 Sekunden fällt bei Youtube-Videos (mit einer Länge selbst bis zu 60 Minuten und mehr) zumindest für mich nicht ins Gewicht.


    Wer also wieder ökonomisch klug handeln möchte, und nicht iwie noch nebenbei zockt, dem empfehle ich ganz klar den Griff zur HighEnd-Variante der letzten Nvidia-Generation. Für Letzplayer wird allerdings die Grafikkarte natürlich immer einen besonderen Stellenwert haben, hier würde ich dann doch eher schon zu den RTX-Karten tendieren, da ich an die Chance von Raytracing im Gamingsegment glaube. Außerdem ist es auch fürs parallele Arbeiten und Zocken nicht verkehrt, ein Grafik-Flakschiff bei sich zu wisssen.


    Meine Wahl fiel am Ende des Tages auf die 1080Ti in meiner stationären Workstation und auf die 1070 bei der mobilen Workstation. Meine Renderzeiten haben sich im Vgl. zu meinem alten System (Nvidia 650 TI) damit drastisch reduziert. Anstelle von 60 Minuten und mehr render ich ein – durch die Möglichkeiten dieser Power jetzt auch aufwändiger gestaltetes Video mit einer Videodauer von 5-15 Minuten – innerhalb von 5 bis 10 Minuten in 4K.
    4K war vorher wie bereits erwähnt nicht denkbar. Da ist mir Premiere Pro fast immer abgeschmiert, da sowohl CPU als auch GPU einen Hänger hatten.


    • RAM – dein Freund & Helfer im Hintergrund

    Beim RAM kann man sich tatsächlich einfach mal ganz plakativ an den Satz halten:


    MEHR IST MEHR!


    Für 1080p Videos sollten in eurem Rechner mindestens 32Gb RAM stecken, von denen ihr in Premiere Pro gut und gerne 26 Gb alleine an Adobe abtreten dürft. Eine meiner Ansicht nach gelungene Option, den Hardware-Hunger der Programme zu kontrollieren. Wenn ihr dem Programm selbst den Rahmen absteckt, in dem es arbeiten soll, habt ihr die maximale Freiheit auch im Hintergrund noch andere Prozesse laufen zu haben.


    Für 4K-Videos müsst ihr noch eine Schippe drauflegen. Da sind 64Gb als Standart anzusehen. In den Premiere-Voreinstellung habe ich auf meiner stationären Workstation 58Gb den Adobe-Anwendungen (wenn gestartet) zugesprochen, 6 Gb habe ich für alle andere Prozesse frei. Ich nutze DDR4-Speicher von Corsair (Dominator Platinum). Das reicht locker – kein Ruckeln, kein gar nichts. Während ich diesen Beitrag schreibe, rendert im Hintergrund ein Premiere Video, in After Effects rendert ein Effekt, ich habe Word offen um den Text vorzuschreiben, im Hintergrund läuft via Itunes ne Folge Southpark und mein Browser ist mit diversen Tabs auch geöffnet.


    Auf meiner mobilen Workstation habe ich 26Gb für Adobe freigestellt.


    Moment – 4K sollten doch 64 Gb sein, wieso hast du nur 26Gb auf deiner mobilen Station?


    Auf meiner mobilen Station sind 2x16Gb DDR4 RAM von G.Skill RipJaws mit einer Taktung von 2666 Mhz verbaut. Denn wenn auch die Rechnung „Mehr ist Mehr“ beim RAM zutrifft, so gibt es auch hier noch das Feintuning. Denn 32Gb qualitativ hochgertiger Speicher ist leistungsstärker als 64Gb einer anderen Speichergeneration oder niedrigerer Taktung.



    Wichtig (Auch für Zocker / Letzplayer interessant!): Auch auf die Details achten. Was beim RAM in meiner Zocker-Zeit manchmal zu Problemen geführt hat ist, dass der leicht schnell überhitzte. Als ich selber noch an Gaming-PCs schraubte kam es insgesamt 3x vor, dass mit RAM-Speicher im wahrsten Sinne des Wortes durchgebrannt ist.


    Wer also ne Workstation bauen will, der sollte auch auf einen RAM-Speicher setzen, der vom Bau her auch ne eigenständige Kühlung besitzt. Daher fiel meine Entscheidung auch auf den Dominator Platinum Riegel von Corsair, da dieser die hauseigene Kühlung namens „Dual-Path DHX-Kühl-Technologie“ besitzt. Dabei handelt es sich um eine Konstruktion, die den Riegel via Heatspreader (eloxiertes Aluminium) und speziell in die Platine eingebaute Kupferschichten runterkühlt. Dieses Monster bringt niemand zum Schmelzen, geschweige denn zum Durchschmoren.


    Die Investition lohnt sich, v.a. da zum Ende des ersten Quartals 2019 die Preise noch einmal um bis zu 20% sinken sollen. Wer also in RAM investieren möchte, sollte noch ein paar Wochen abwarten und die Preisentwicklung gut im Auge behalten!



    • Speicherplatz – Das Gehirn deiner Workstation

    Wer Videos macht, egal in welcher Auflösung, der hat am Ende immer mit der Frage zu kämpfen: Wohin mit dem ganzen Zeug? Wo mach ich was?


    Während die Interaktion zwischen CPU, GPU und RAM das Herz der Workstation darstellt, so ist der Speicherplatz das Gehirn.


    Der Speicherplatz ist der Ort deines OS. Ohne Speicherplatz kein OS, ohne OS keine Interaktion mit der digitalen Oberfläche. Gleichzeitig ist der Speicherplatz aber auch Lang- und kurzzeitgedächtnis. Dementsprechend aufgebaut sind auch die Komponeten der Speichersystem. Diese Komponenten sind genauso anzuordnen wie bei uns Menschen.


    Schneller Speicher für akute Handlungen (Videoschnittprogramm, OS), langsamerer aber beständiger Speicher für das Langzeitgedächtnis (Archiv).


    So habe ich auch meinen Speicherplatz verteilt.


    Auf einer Samsung 860 Pro SSD habe ich mein OS installiert. Die größere Samsung 970 Pro (1Tb) nutze ich primär als Laufwerk für aktuelle Projekte. Damit gewährleiste ich hohe Abtastraten auf die Dateien, die benötige. Seien es nun Programmrelevante Daten, oder meine einzelnen Videodateien, die sich ggf. auf unterschiedlichen Subplatten befinden, aber schnell am selben Ort zur Verfügung sein müssen und dafür fix verknüpft werden müssen. Eine 2TB große Seagate-HDD nutze ich als Archiv. Hier ist meine klare Empfehlung die Verteilung auch so vorzunehmen. Hauptsache SSD-Speicher für OS und Programme, da eine HDD merklich zu verlängerten Ladezeiten führt – was zumindest meinen Workflow stören würde. Aus meiner Zockerzeit und Rapidshare-Zeit *Hust* habe ich inzwischen auch noch diverse externe Festplatte, die ich inzwischen zum Großteil zum „Denkarium“ umfunktioniert habe. Harry Potter-Kenner wissen Bescheid. Ist mein internes Archiv voll, kommt die Verlagerung ins externe Gedächtnis.

  • Unabhängig von dieser sehr guten und vorbildlichen Technikdarstellung ;) hat man je nach Schnittprogramm auch die Möglichkeit, „mangelnde Hardware“ durch Videoproxys (teilweise) zu kompensieren.


    Für diejenigen die das nicht kennen: Man kann, je nachdem wie fähig Dein Schnittprogramm ist, für jeden Clip ein Videoproxy erstellen, z.B. wenn man 4k Videos schneiden möchte aber man keine flüssige Vorschaudarstellung hat. Das Schnittprogramm rendert den entsprechenden Clip in ein kleineres beherrschbares Format runter und arbeitet mit diesem. Als Anwender sieht man keinen Unterschied, man muss auch nichts am Schnitt verändern oder den „neuen“ Clip explizit auswählen, das passiert alles automatisch. Und wenn am Ende das Video gerendert wird, tauscht das Schnittprogramm automatisch die Clips mit Videoproxys mit den eigentlichen Clips aus. Sollte es dennoch trotz Videoproxy ruckeln, dann brauchst Du definitiv neue Hardware…

  • Danke für deinen Beitrag, ist sehr interessant zu lesen. Man merkt, dass Du Dir sehr viel Gedanken zum Thema gemacht hast.


    Sind schon 2 ziemlich schicke, aber auch sehr teure Gerät, die Du da hast. Wenn man über unendlich Kapital verfügt ist das vermutlich nah dran an "perfekte Maschine", die Überschrift zum Thema "Welche Hardware benötige ich" find ich im Zusammenhang mit diesen heftigen Investitionen aber schon etwas irreführend. Das als Empfehlung auszusprechen gilt vermutlich für die "wenn Du unendlich Budget hast"-Creator. Aber ich denke, da sind nur sehr, sehr wenige, die mit diesem Ansatz an das Thema rangehen. Und oft sind Investitionen in eine bessere Kamera, bessere Beleuchtung, besseren Hintergrund, etc vermutlich weitaus sinnvoller, als wenn man das Geld in eine so teure Schnittmaschine steckt. Klar, ich hätte auch gern so eine Superkiste, aber das man sie "benötigt" halte ich für nicht zutreffend.


    Wenn man täglich 2-5 Videos produzieren will, in 8k und mit seinem Kanal auch richtig Umsatz macht, dann würde dieses Setup bestimmt Sinn machen. Wenn man einen Angestellten bezahlt, der die Arbeit an den Videos macht und mit normalen Stundenlohn für hochqualifizierte Fachkräfte bezahlen muss, würde es Sinn machen, da dieses Setup die Arbeitskraft optimaler nutzen könnte, und sich das im Endeffekt wieder einspart durch mehr Output pro Lohnkosten.


    Wenn man aber der normale, kleine Hobby-YouTuber ist, weniger als 1000 Euro Einnahmen im Monat mit seinem Kanal generiert und entweder nur in 1080p oder sowieso nur 1-2mal pro Woche ein Video veröffentlicht, egal in welcher Qualität, dann halte ich deine Empfehlung für mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Ich arbeite mit 1440p Aufnahmen in Vegas 14 pro auf einem x Jahre alten i7 4790k, 2HDDs, 2SSDs, 16GB Ram (DDR3 1333 sogar nur) und muss sagen, dass Video Editing und "rendering" (umstrittener Begriff) max 10-15% meiner Arbeitszeit an meinen Videos ausmachen. Die meiste Zeit geht zumindest bei mir sowieso für Recherche, Materialsammlung, Scripting, Bildbearbeitung 2D, Sound-Editing etc drauf, und das geht auch mit alten und langsamen Maschinen wunderbar. Wenn ich das Geld über hätte, würde ich vermutlich eine Maschine für 2-3k Euro zusammen bauen und den Rest des Geld anderweitig investieren und am Ende mehr für bessere Videoqualität tun, aber auch nur sehr wenig Zeit mehr pro Video brauchen.

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