Was bedeutet "Community" für Dich?

  • "Community" - ein Wort das wir oft benutzen als Youtuber.
    Die Community als unsere Zuschauer in den Kommentaren, Community mit anderen Youtubern, eine Forums- Community ect usw


    Netzwerken ist alles!?


    Was macht für Dich eine gute Community aus?
    Wie wichtig ist Dir Deine?
    Wie aktiv pflegst Du sie?
    Wie wichtig ist es wirklich, sich zu vernetzen?


    Kommt es aufs Genre an? Ist es wichtiger als Gamer zb, oder wenn man reine Lifehacks hochlädt?


    Kann man die Reise Youtube auch als einsamer Wolf ohne Community- Pflege bestreiten, Deiner Meinung nach?


    Wieviel Zusammenhalt erfährst Du?
    Oder regiert eher ein "jeder für sich" und "jeder zu seinem Vorteil" in der Youtube- Welt?

  • Was macht für Dich eine gute Community aus?

    Im Kern natürlich, dass ihnen meine Videos gefallen und sie diese auch schauen. Ein respektvoller Umgang ist mir in meiner Community aber auch sehr wichtig.


    Wie wichtig ist Dir Deine?

    Ich mache YouTube, damit meine Videos auch gesehen werden. Community sind für mich Stammzuschauer. Und die sind mir natürlich wichtiger als jemand, der nur alle paar Monate mal zufällig auf eins meiner Videos klickt. Und es freut mich, wenn ich in den Kommentaren immer wieder die gleichen Köppe sehe. :)


    Wie aktiv pflegst Du sie?

    Sehr aktiv. Ich würde sagen, dass über 50% meiner YouTube-Zeit Interaktion mit der Community sind. Ich bin nach wie vor sehr aktiv in den Kommentaren und beantworte fast jeden Kommentar unter meinen Videos, betreibe eine aktive fb-Gruppe mit 800 Mitgliedern, befeuere meinen Community-Tab regelmäßig, kommentiere selbst viel bei anderen Creatorn, beziehe die Community über Instagram mit ein (z.B. mit dem "Kommentar der Woche"), und biete - zumindest gegen Spenden - private Hilfe.


    YouTube ist für mich in erster Linie Communitypflege.


    Wie wichtig ist es wirklich, sich zu vernetzen?

    Wer mich kennt, weiß, dass mir das sehr wichtig ist. Ich sehe das als gemeinsames "Hobby". Da möchte ich mich mit Leuten austauschen, weil man immer etwas von anderen lernen kann. Wer die komplette Egoismus-Schiene auf YouTube fährt, ist in meinen Augen auf der Plattform falsch. Denn YouTube ist ein soziales Medium - das sollte man immer im Hinterkopf haben.


    Wir organisieren noch immer monatlich einen Stammtisch mit Workshop-Charakter für YouTuber. Das ist immer eine unglaublich produktive und vor allem motivierende Zeit. Man kann gemeinsam über Themen diskutieren, sich austauschen und lernt neue Leute kennen. Aus solchen Treffen sind nicht nur tolle Collabs entstanden, sondern auch gute Freundschaften. Das möchte ich nicht mehr missen. :)

  • Da ich ja auch schon so was wie eine kleine und wirklich in meinen Augen dafür sehr aktive Community habe geb ich mal meinen Senf dazu.

    Was macht für Dich eine gute Community aus?

    Eine gute Community macht für mich aus das man mit seinen Zuschauern / Abonnenten / Followern interagiert und nicht nur fordert das diese Liken etc.


    Wie wichtig ist Dir Deine?

    Meine kleine Community ist mir sehr wichtig, egal ob direkt auf Youtube, Facebook oder Twitter.


    Wie aktiv pflegst Du sie?

    Ich würde sagen ich pflege meine Community sehr aktiv. Momentan gehe ich auf Wünsche zu Faktenvideos ein. Beantworte in privaten Nachrichten oder auch auf Twitter per Tweet Fragen zu Star Trek, wie letztens ob es sowas wie ein Vulcan Day gibt. Auch bedanke ich mich hier und da mal bei ganz aktiven Zuschauern für ihren Support. Da mir ein gutes Zusammenspiel zwischen Creator und Zuschauern wichtig ist und ich eine recht aktive kleine Community habe will ich das interagieren noch ausbauen mit einem unregelmäßigen Format wo ich Zuschauerfragen zu Star Trek beantworte, egal ob Fragen zu Fakten, Fantheorien oder anderen Dingen aus dem ST Franchise.


    Wie wichtig ist es wirklich, sich zu vernetzen?

    Eine Vernetzung mit anderen Creatorn halte ich für sinnvoll. Es ist zwar kein MUSS aber allein um Kontakte zu knüpfen, seine Erfahrungen aus zu tauschen bringt jemanden voran. Natürlich auch Crosspromo aber das sollte dann irgendwo thematisch passen. Es muss nicht das gleiche Genre sein doch mal sollte eben schon einen Nenner finden der in der Crosspromo zu beiden Kanälen passt.

    Bei mir z.B. ist es schwer einen Kanal zu finden mit genau so einem Konzept, jedenfalls ins deutscher Sprache. Da müsste man dann schon schauen was passen könnte wie z.B. jemand der ein Comic Format hat wäre ein potenzieller Partner da es auch von Star Trek Comics gibt. Diese könnte man in einer Crosspromo behandeln. Oder ein Bastelkanal wo man gemeinsam etwas gestaltet was mit Star Trek zutun hat. Selbst ein Star Wars Kanal wäre ein guter Partner für so ein Video wo man z.B. so was machen könnte wie Star Trek vs. Star Wars.

    Wie gesagt, die Kanälen bzw. Themen sollten irgendwo zueinander passen. Es bringt mir ja als Star Trek Kanal nichts wenn ich mit einem Kanal der sich mit Bogenschießen beschäftigt eine Crosspromo mache.

    Kommt es aufs Genre an? Ist es wichtiger als Gamer zb, oder wenn man reine Lifehacks hochlädt?

    Kurz und knapp, nein. Es gibt immer Möglichkeiten, man muss nur die Gemeinsamkeit finden. Siehe ein weiter oben.


    Kann man die Reise Youtube auch als einsamer Wolf ohne Community- Pflege bestreiten, Deiner Meinung nach?

    Bestimmt aber ich persönlich finde es interessanter und erstrebenswerter mit Zuschauern und anderen Creatorn in irgendeiner Form zu interagieren.


    Wieviel Zusammenhalt erfährst Du?
    Oder regiert eher ein "jeder für sich" und "jeder zu seinem Vorteil" in der Youtube- Welt?

    Ich selbst erfahre von meiner kleinen Community viel Zusammenhalt. Man unterhält sich nicht nur mit mir, zumindest auf Twitter sondern auch miteinander. Auch gibt mir meine Community positives sowie negatives aber sachliches Feedback, was ich sehr gut finde. Genauso tragen sie mir Wünsche vor wodurch sogar z.B. demnächst 2 neue Formate entstehen, eins für Youtube und das andere für Social Media.

  • Was macht für Dich eine gute Community aus?

    Grundsätzlich ist eine Community eine Gemeinschaft mit gemeinsamen Interessen, ähnlichen Zielen und übereinstimmenden Wertvorstellungen. Eine gute Community ist für mich eine, die zusammenhält, miteinander interagiert und sich gegenseitig hilft. Auf meinen Kanal bezogen heißt das auch, dass sich Nutzer gegenseitig bei offenen Fragen zu Comics oder Charakteren helfen, sich zusammen auf neue Geschehnisse in der Szene freuen und ein gemeinsames Hobby teilen. Auf mich als Creator bezogen ist natürlich "Treue" positiv zu werten, also Zuschauer, die wiederkehren, meinen Kanal anderen Comic-Kanälen vorziehen und aktiv kommentieren. Auch darf man natürlich Kanäle mit ähnlichen Inhalten nicht vergessen, die ebenfalls Teil der Community sind - auch hier ist ein ehrliches und offenes Miteinander daher wichtig - wenngleich nicht die Regel, da gibt es schon auch viele Quengeleien unter manchen.


    Wie wichtig ist Dir Deine?

    Naja, sehr wichtig. Man hat sie sich mühsam aufgebaut, entsprechend ist man ja dankbar für das Entstehen einer richtigen Gemeinschaft, die sich noch dazu um den eigenen Kanal und/oder die eigene Person geschart hat und gespannt auf Neues wartet. Ich versuche daher, viel zurückzugeben, in dem ich viele Comments beantworte, inflationär Herzchen verteile und für Fragen und Zuschauerwünsche zur Verfügung stehe - vor allem letzteres ist aber natürlich auch ein bisschen egoistisch. Du brauchst keine Marktforschung und Recherche für neue Themen, wenn dein Zielpublikum dir konkret sagt, was es will ^^ Andere Kanäle aus meinem Genre sind mir dafür aber bis auf wenige Ausnahmen komplett egal, muss ich sagen.


    Wie aktiv pflegst Du sie?

    Ja gut, das überschneidet sich ein bisschen mit der vorherigen Frage. Ich pflege sie sehr aktiv, wobei ich auf YouTube klar am aktivsten bin, gefolgt von Instagram, Twitter und seit neuestem Facebook. Das kostet Zeit, aber auch nicht soooo viel. Also 50 % meiner Zeit wie beim guten @ChrissKiss sind es jetzt nicht, aber ich lese und tippe auch sehr schnell, und muss weniger persönliche Ratschläge erteilen als er. Mit anderen Kanälen aus meinem Genre pflege ich wenig Kontakt, da bin ich eher faul.


    Wie wichtig ist es wirklich, sich zu vernetzen?

    Nun, mit der zuschauenden Community ist es nicht so wichtig, würde ich sagen, das ist eher für andere Kanalbetreiber relevant. Da ist eine gewisse Vernetzung nicht ganz verkehrt, aber je nach Genre auch nicht immer zwingend erforderlich. Ich wahre da eine gewisse Distanz und arbeite nur mit Leuten, die mir wirklich sympathisch sind.


    Kommt es aufs Genre an? Ist es wichtiger als Gamer zb, oder wenn man reine Lifehacks hochlädt?

    Es kommt immer aufs Genre an. Bist du in einem Pool, in dem eine Million anderer Kanäle das gleiche macht? Dann ist Vernetzung viel wichtiger, als wenn du Inhalte fährst, die außer dir niemand bringt. Vernetzung KANN helfen, kann aber auch schaden. Ist immer situativ zu betrachten.


    Kann man die Reise Youtube auch als einsamer Wolf ohne Community- Pflege bestreiten, Deiner Meinung nach?

    Klar kann man. Ich bin jetzt zwar nicht ganz der "einsame Wolf", aber ich bin schon eher ein Einzelgänger, der dann ganz sporadisch mal was mit Artgenossen unternimmt ^^ Aber hier unterscheide ich jetzt auch wieder zwischen Zuschauer-Community und Creator-Community. Die Zuschauer muss man pflegen und beachten, ohne das geht's einfach nicht (und das macht ja auch Spaß). Aber ohne andere Creator auszukommen, ist ganz leicht. Mir hat noch kaum eine Coop was gebracht bis dato, außer Spaß, und selbst der bleibt meist auf der Strecke, weshalb ich da immer weniger in der Hinsicht mache. Ich bin eher an Netzwerken und großen Partnern interessiert, wie ich jetzt z.B. einen für meine neue Podcast-Reihe gewinnen konnte (Details noch geheim, aber es geht um einen großen TV-Sender) :-)



    Wieviel Zusammenhalt erfährst Du?

    Meine Zuschauer-Community ist sehr aktiv, treu und positiv eingestellt - der Klick zum Daumen hoch wird schnell getätigt, den Daumen runter gibt es fast nur von außerhalb der Gemeinschaft, Viewtime ist großartig: Die Leute haben Bock auf meinen Shit. Wer mal negativ kommentiert, darf sich den Kragen hochklappen, denn meine Community wird Gegenwind geben. Eine tolle Community. Die Creator-Community in meinem Genre ist leider ziemlich zerstritten und macht sich gerne gegenseitig fertig - weshalb ich kein Teil dieses Parts der Comic-Community bin, das ist mir zu dumm. Da ist Zusammenhalt leider nicht zu finden, im Gegenteil.


    Oder regiert eher ein "jeder für sich" und "jeder zu seinem Vorteil" in der Youtube- Welt?

    Ein bisschen ist das schon so, und das ist auch nicht so schlimm. YouTube ist ein Hobby, das vielleicht, in manchen Fällen, ein kleines Geschäft ergeben kann, im seltenen Ausnahmefall sogar ein Vollzeit-Beruf. Da geht es natürlich erstmal um einen selbst und darum, dass Spaß, aber auch Feedback und vielleicht sogar mal ein bisschen Geld stimmen. Da denkt man erstmal weniger an Dritte. Wenn die eigenen Prioritäten geklärt sind, schaue ich gerne mal über den Tellerrand. Aber wie oben schon erwähnt, ich hab aus Zusammenarbeiten ganz selten etwas Positives mitnehmen können und bin daher auch nicht mehr sonderlich an solchen interessiert. Von dem her - ich bin schon erstmal für mich und öffne mich nur gelegentlich für dritte Seiten. Und damit fahre ich auch ganz gut. Ich muss nicht auf jeden Community-Aktions-Zug aufspringen.

  • Ach, eine herrlich einfach Frage und doch so ein komplexes Thema.


    Also ich sehe "Community" als eine Gruppe von Menschen, die gemeinsame Interessen haben, oder mit denen man aus unterschiedlichen Gründen gemeinsame Zeit verbringt und für die man einen Teil seiner Lebenszeit aufwendet. Menschen sind für mich erstmal grundlegend immer was Positives und als Mensch, der früher auch mal Depressionen, Probleme mit Selbstbewußtsein, Gruppendruck und Wünschen nach Anerkennung hatte, weiß ich dass dies ein zweischneidiges Schwert ist. Menschen sind wichtig, man braucht sie, aber Menschen können auch wehtun und nicht gut für einen sein. Ich halte meine Zeit für ein hohes Gut und wende sie gern für nette Menschen auf, reduziere dies aber immer sofort auf ein absolutes Mindestmaß wenn jemand mir zeigt, dass ich für ihn unwichtig bin, oder dass die Person nicht nett ist oder nicht nett zu anderen Menschen ist.


    So gibt es viele Verschiedene Arten von Menschen, natürlich ist jeder Mensch ein Individuum, und man sollte jeden Menschen auch einzeln beurteilen und seine eigene Chance geben und nicht durch Schubladen denken und vorzeitiges einsortieren Menschen ausgrenzen oder sogar diskriminieren.


    Aber unser Gehirn funktioniert mit Schubladen besser. Also kann man Menschen in Schubladen stecken um besser über sie nachzudenken. Man sollte aber beachten, dass man Menschen nicht für immer in eine Schublade einsperrt, sondern ihnen die Chance gibt, die Schubladen immer mal wieder zu wechseln. Wer in welcher Schublade steckt, kann aber extrem Einfluss haben, was die Wichtigkeit für mich anbelangt und ich denke, es ist auch sehr nötig hier zu unterschieden.


    Ich sortiere das für mich im Kopf sehr stark. Und so setze ich ganz unterschiedliche Prioritäten, was meine Mitgliedschaft in unterschiedlichen Communities angebelangt. Und ich denke, wenn man seine Prioritäten da komisch sortiert, kann sehr schnell einiges im Leben richtig falsch laufen.


    Es handelt sich hier also um meine persönlichen Denkmuster zu diesem Thema, die ich in mittlerweile 22 Jahren Online Leben und 45 Jahren Leben so für mich entwickelt habe. Wie bereits gesagt, jeder Mensch ist anders, braucht vielleicht auch andere Denkmuster, aber vielleicht kann dies jemandem eine Hilfestellung bieten :


    Beziehung, Familie, Freunde
    Meine wichtigste Community ist meine Beziehung, meine Familie und mein Freundeskreis. Auch wenn ich Mitglied in manch anderen Communities bin, hat diese immer die allerhöchste Priorität. Egal was in den anderen Communities anliegt, diese hat immer den ersten Anspruch auf Zeit und Aufmerksamkeit.


    Erwerbscommunity
    Als Selbständiger im Einzelhandel ist für mich am 2. wichtigsten die Gemeinschaft der Leute, die ich kenne und als meine Stammkunden ansehe. Diese Menschen bestimmen über mein Einkommen, darüber ob ich meine Rechnungen bezahlen kann oder ob ich nächsten Monat nur was zu essen hab oder vielleicht auch ein paar Mal schick Essen gehen kann. Ihre Interessen zu "befriedigen" hat sehr hohe Priorität und absolut direkten Einfluß auf mein Leben. Hier schlampig mit der Pflege von Beziehungen und Unaufmerksam gegenüber diesen Menschen zu sein, würde bedeuten, dass mein ganzer Alltag zusammen brechen würde.


    Wäre ich ein Angestellter, würde ich vermutlich auch bei der Arbeitsstelle eine hohe Priorität setzen, aber vermutlich nicht ganz so hoch, da man leichter einen neuen Job finden kann, als mal eben ein neues Business aufbauen. Da ich ein lokales Unternehmen habe, sind viele dieser Kunden auch gleichzeitig Nachbarn, Dorfbekannte, die Menschen mit losen Bekanntschaften, die man aber seit 20-30 Jahren kennt, etc, dies macht diesen Teil zumindest für mich auch noch wichtiger.


    Wenn der YouTube Channel vielleicht irgendwann mal Haupterwerb wird, wird diese Community vielleicht teilweise mit der YT Community verschmelzen.


    Web-Community
    Hier sammel ich alle, mit denen ich im Netz zu tun habe. Dies sortiere ich aber noch etwas feiner in 2 Gruppen. Als erstes ist da der Teil, der von sich aus auf mich zu geht, wie YouTube Zuschauer, Twitter Follower, nur Facebook-Freunde. Also die Leute die irgendwas von mir gesehen oder gelesen haben und dann deshalb mit mir direkteren Kontakt aufgenommen haben. Vermutlich ist das mit dem Begriff "Follower" abzudecken, auch wenn ich den Begriff nicht mag, denn ein Follower hat einen Leader und wenn man Leader übersetzt ins deutsche ist das ein ziemlich negativ behafteter Begriff ;) Wenn jemand Vorschläge hat für einen besseren Begriff wäre ich sehr dankbar.


    Ein anderer Teil ist ein Teil, wo ich bewußt hingegangen bin, weil ich mit dieser Gruppe etwas zu tun haben möchte, hierzu zähle ich zB dieses Forum und seine Mitglieder, meine Online Gaming Gilde, Facebook Gruppen, etc. Diese 2. Gruppe ist sehr komplex, manche sind fast wie Familie (Gilde), weil ich sie seit >10-15 Jahren kenne und täglich mit ihnen verkehre, andere sind eher unwichtig, wie die meisten Facebook Gruppen, ihr als Forum-Community liegt da eher in der Oberen Mitte dazwischen.


    So kommen wir also dann zu dem besonderen Konstrukt, um das es hier meistens geht.
    Die Follower-Community
    Meine YouTube Community, um die es Dir vermutlich auch am meisten geht, ist noch im Wachstum. Bei Twitter, Facebook, Insta etc bin ich jetzt noch extremst unwichtig, von daher schreib ich hier mal nur über YouTube, aber das meiste dürfte sich übertragen lassen.


    Als ich 10-50 Views pro Video hatte, war es für mich erstmal schwer die Leute zu sortieren und jeder Zuschauer war für sich eine Sensation und sehr wichtig. Diese Menschen sind auch wichtig, sie haben scheinbar ähnliche Interesse wie Du, sie haben Zeit investiert um deinen Content zu sehen und dann sogar vielleicht noch mehr Zeit investiert für den Abo-Knopf und/oder einen Kommentar. Und sie werden sich freuen, wenn du mit ihnen interagierst. Also mach das auch, das ist wichtig.


    Ich sehe oft Mini-Creator, die auf keinen Kommentar antworten, nicht mal Herzen vergeben oder Daumen. Das ist nicht der richtige Weg. Wer eine Community aufbauen möchte, der muss sich mit ihr beschäftigen und Zeit aufwenden für diese Menschen. Auf Kommentare reagieren ist ein ganz, ganz wichtiger Punkt. Teilweise genauso wichtig wie Videos zu machen.


    Wenn der Kanal wächst und größer wird, wechselt das etwas. Mit ein paar tausend Views und 100+ Kommentaren am Tag reicht an irgendeinem Punkt die Zeit nicht mehr, um sich um jeden gleich gut zu kümern, und ich beginne deshalb langsam meine Zuschauer-Community immer mehr nochmals in 4 Rängen zu "sortieren" in meinem Kopf.



    Schicht 1: "Die Gesamtmenge"
    Die "große Menge" der Zuschauer sehe ich in den Statistiken. Hier sehe ich, welche Themen gut gehen, welche ich besser lassen sollte, weil es keinen interessiert. Hier sehe ich, an welchen Momenten im Video viele Abschalten, weil ich mich vielleicht langweilig ausgedrückt habe, hier sehe ich aber auch, den Trend den die Menge geht. Je mehr Zuschauer man hat, desto eher kann man aus diesen Daten hilfreiches ableiten, denk ich.


    Aber man darf diese Daten auch nicht absolut über alles stellen. Denn das bessere ist der Feind des Guten, und nur weil man mit 1-2 Dingen gut zurecht kommt, sollte man nicht vergessen, dass es vielleicht auch noch andere Dinge gibt, die vielleicht viel besser funktionieren. Experimente sind wichtig, aber dann kann man danach wiederrum in den Statistiken sehen, wie die "große Community" darauf reagiert.


    Schicht 2: "Die nette, laute Stammzuschauer Menge"
    Ich habe Stammzuschauer und die sind mir auch sehr wichtig. Es ist mir eine besondere Ehre, dass diese Menschen ihre Lebenszeit aufwenden, um Dinge die ich gemacht, geschrieben oder gesagt habe aufzunehmen und dann dazu auch teilweise Feedback liefern. Hier findet ein Austausch statt, der auch manchmal sehr persönlich sein kann. Auf jeden Fall investiere ich Lebenszeit für sie und sie für mich, ich denke das ist schon was besonderes.


    Da investiere ich auch gern mal einige Minuten, um ganz detailiert auf ihre Fragen einzugehen. Wenn jemand aus diesem Kreis zu mir kommt und Probleme hat, versuche ich zu helfen. Es kann auch mal vorkommen, dass die Meinung dieser Stammzuschauer Videothemen beeinflußt oder Dinge über den Haufen werfen, wie ich etwas mache, weil ich Kritik und Verbesserungsvorschläge gerade dieser Leute als wichtig ansehe. Wichtig, aber nicht als Befehl. Ich find das auch extrem wichtig für den langen Weg, wo einen auch die Stammzuschauer irgendwann verlassen oder sich ändern, dass man nicht 100% hörig für diese Gruppe wird.


    Ich seh immer wieder Video-Creator und ganz besonders häufig und teilweise schon richtig schlimm bei Streamern, so ein völlig unterwürfiges Verhalten gegenüber ihren Zuschauern, a la "Sagt mir was ich machen soll in meinem nächsten Video, Stream" oder wo Leute auf Grund von den Aussagen weniger Leute ihren ganzen Content danach ausrichten. Und auch im Stream immer mehr oder weniger sofort hüpfen, wenn ein Zuschauer im Kommentar Bereich was schreibt. Das führt dann auch schnell zu einer miesen Erwartungshaltung auf Zuschauerseite und zu einem devoten Creator, der eigentlich nicht sich selbst zeigt, sondern ein Bild, dass die Zuschauer gern sehen wollen. Für manche mag das ja schauspielerisch eine Art Herausforderung darstellen, aber ich halte das für gefährlich.


    Auch wenn ich den Begriff nicht mag, wir reden hier von "followern", das hat was damit zu tun, dass diese Leute Respekt gegenüber dem haben, was ihr macht und sagt. Mit unterwürfigem Befehlsempfänger Verhalten kann man sich den Respekt nicht verdienen, sondern man untergräbt alles, was man vorher an Respekt aufgebaut hat.


    Hier verliert man sich auch selbst irgendwann, denke ich. Wenn man nur dem Zuschauer hinterher hechelt, wird man zu einer Marionette und das ist der beste Weg nach einiger Zeit den BurnOut zu bekommen, von dem so viele YouTuber reden und schreiben. Die Stammzuschauer sind wichtig, aber nicht die oberste Priorität, vielleicht werden sie noch wichtiger, wenn sie wirklich Jahrelang dabei sind. Dazu kann ich jetzt noch nicht direkt was sagen. Vermutlich gibt es dann die Möglichkeit, dass ganz selten mal einzelne aus dieser Gruppe in die Kategorie "Freunde" aufsteigen, aber da wäre ich sehr vorsichtig. Sowas braucht Jahre.


    Und denkt immer daran, dass ihr bei eurem Kanal "bleiben müßt", zumindest ist es etwas langfristiges, in das ihr hunderte oder im Laufe der Zeit viele tausend Stunden eures Leben investiert. Dies einfach aufzugeben wird aber mit jeder Stunde, die ihr investiert, nach und nach immer schwieriger. Diese Stammzuschauer, die momentan Euch intensiv anschauen, aber jeden Tag aufs neue wieder die Entscheidung treffen können, ach ne, der Kanal ist doch nicht mehr interessant und sie können einfach wortlos woanders hingehen. Für sie ist es viel einfacher sich zu trennen als für Euch.


    Und wenn ihr Euren Content und vielleicht sogar zu einem kleinen Teil Euch selbst auf diese Leute ausgerichtet habt und diese dann gehen, seht ihr sehr verlassen aus. Darum bleibt ihr selbst, macht die Dinge die für Euch wichtig sind. Macht nur Sachen, wo ihr dahinter steht, und fangt nicht an Kram zu machen, nur weil Zuschauer das von Euch verlangen, wenn dies nicht Euer Ding ist. Ihr lauft Gefahr Euch und Euren Kanal aus der Bahn zu bringen. Ihr müßt der Mittelpunkt sein. Dies gilt zumindest für die meisten Kanäle, für einen HowTo Channel ist das vermutlich weniger wichtig, da zählt nur die Information pur.


    Schicht 3: "Normal-Zuschauer":
    Hier sinken die Prioritäten. Also die "Normalos" sind nicht unwichtig, das will ich nicht sagen, denn aus dieser Menge gewinnt man neue Stammzuschauer. Von daher macht es auch Sinn Zeit in sie zu investieren, vielleicht steckt hier ein wichtiger Mensch der Zukunft und wenn man sie nicht beachten würde, verpasst man das vielleicht. Aber hier gilt noch viel mehr, jeder dieser Zuschauer kann mal zufällig da sein und danach niemals wieder auftauchen. Also nicht zu viel Aufmerksamkeit und vor allem, nicht hinterher hecheln und mit einem "Ja, lieber Zuschauer, mach ich sofort" Verhalten auf sie zugehen.


    Schicht 4: "Trolle und Hater":
    Kommen wir beim Bodensatz an. Die meisten Personen in dieser Gruppe interessieren sich nicht die Bohne für Euch. Ihnen macht es Spaß Eure Zuschauer gegen Euch aufzubringen und Euch runterzuputzen. Aber irgendwie seit ihr auch wichtig für sie, so eine Art Haßliebe. Manche behaupten ja, dass solche Beziehungen die intensivsten sind :D


    Hier kommt es vor allem darauf an, wie stark ihr euch seelisch gerade fühlt. Wenn eure Psyche gerade eher verletzlich ist und ihr generell nah am Wasser gebaut seit, dann ignoriert diese Leute soweit ihr könnt und sie Eure anderen Schichten nicht angreifen. Aber ansonsten, ban, delete & forget


    Falls ihr gerade stark seit und freie Zeit habt, kann man sich mit dieser Gruppe beschäftigen. Ein Haßliebe bietet die Option den Haß zu reduzieren und die Liebe zu verstärken. Etwas Liebe ist ja dann doch schon da drin, und da kann man eventuell aufbauen. Oft sind Trolle und Hater Personen denen es an Aufmerksamkeit mangelt. Meistens haben sie ein schweres Leben, wo sie extrem untergehen und versuchen dies zu kompensieren indem sie anderen Menschen das Leben schwer machen. Da zitiere ich mal die Ärzte "Deine Gewalt ist nur ein stummer Schrei nach Liebe". Manchmal kann man sie dann etwas glücklicher machen, indem man sie beachtet und mit ihnen versucht auf einer normalen Ebene zu kommunizieren. Einfach die Beleidigungen und Gemeinheiten komplett ignorieren und versuchen rational auf sie einzugehen. Psychologisch ist ein Troll meistens mehr in der Emotionalen unbedachte Ebene, wenn man es schafft ihn vom Fühlen mehr zum Nachdenken zu bekommen, kann dies den Troll-Reiz in seinem Gehirn eventuell unterbrechen. Ok, hier geht es in Richtung Freud, 3 geteiltes Bewußtsein, etc Könnt ihr ja mal nach Googlen.



    tl;dr:
    Jeder Mensch ist ein Individuum, aber unser Gehirn denkt gern in Schubladen. Teile deine Communities sorgfältig ein und mache Dir bewußt, dass nicht alle gleich wichtig sein können. Achte immer darauf, dass Du das Wichtigste in deinem Leben bist. Communities sind wichtig, aber nicht wichtiger als Du selbst.

  • Was macht für Dich eine gute Community aus?

    Da mein YT-Kanal eher eine Art Spiegelbild meiner Interessen darstellt, kann ich selbst nur sehr lose von einer Community sprechen. Meine Interessen sind sehr eklektisch und somit kommen Leute mit sehr unterschiedlichen Motivationen zu meinem Channel. Einen Community-Charakter würde man da nicht unbedingt erkennen. Ich vermute mal, eine gute Community ist eine solche, in der möglichst viele Mitglieder auf das "Glöckchen klicken". Aber grundsätzlich scheinen Communitys vorrangig ein Thema bei jenen Kanälen zu sein, die einen präzise abgesteckten Content haben. Und ich bin da leider das komplette Gegenteil. Doch damit muss ich leben. Das ganze würde sogleich jeglichen Sinn für mich verlieren, wenn ich gezwungen wäre, mich inhaltlich einzuschränken, nur damit eine kohärente Community aufgebaut werden kann.


    Wenn ich z.B. ein Video über die Musik der 70er Jahre mache, meldet sich oft jemand zu Wort und schreibt mir: Ja, aber wann machst du die nächste Episode über die Hexenverfolgung in Lemgo? Wenn ich ein Video über ein politisches Thema mache, schreibt mir jemand: aber wann ist die nächste Tintin-Episode da?


    Da zeichnet sich also eher ab, dass ich gar keine Community habe (trotz netter, wenn auch dezenter, View-Zahlen), da ich selbst eigentlich keiner Community angehöre und meine Besucher da vielleicht doch mehr mich selbst reflektieren.


    Wie wichtig ist Dir Deine?


    Hätte ich eine, wäre sie mir vermutlich sehr wichtig - da ihrer Entstehung und ihrem Aufbau so viel Arbeit vorangegangen ist. Aber das ist auch ein wenig gefährlich, denn ich weiß nicht, ob es mir so gut tut, ständig in dem Stress zu leben, dass die Community nicht wächst, dass sie vielleicht wieder schrumpft, dass ich vielleicht etwas falsches gesagt habe und sich das nun rächt - und ob ich das nächste Mal nicht besser aufpassen sollte, was ich da eigentlich sage oder vorlese.


    Was mir aber ab und zu auffällt und missfällt, ist dieses Phänomen, das ich als "Drive-By-Shooting" bezeichne. Meine Themen sind eklektisch und sie folgen keiner vorgezeichneten politischen Schablone. Das führt dazu, dass eine Person z.B. 9x auf diverse Video positiv reagiert. Das zehnte Thema missfällt ihm oder ihr dann aber und das kriege ich dann vor die Füße vorgeworfen: "Hey, das finde ich voll daneben! Sorry - DEABO!"


    Das passiert nicht so oft, aber es zeigt, dass es schwierig ist, es ständig allen recht zu machen. Aber ich denke natürlich, wenn ich bei manchen Leuten immer nur einen "Strike" vom "De-Abonieren" entfernt bin, hat sich da kein echter Community-Charakter gebildet. Und bei 300 Abos tun dann 10 Abspringer mehr weh, als wenn man 30.000 Abos hat.


    Deshalb ist es für mich etwas gesünder, nicht zu viel über "Community" nachzudenken und einfach nur mein Ding zu machen. Wobei natürlich eine Community ein guter Maßstab sein kann, dass man sich formal und technisch verbessert.



    Wie aktiv pflegst Du sie?

    Überhaupt nicht, da man sie bei mir nur schwer abstecken kann. Und natürlich könnte ich mir irgendwelche eifrigen Marketing-Ratschläge zu Herzen nehmen, und Content und Format so anpassen, dass eine Community-Pflege relevant wird. Aber um ehrlich zu sein wäre das nicht mein Ding. Am Ende glaube ich, dass mein Alleinstehungsmerkmal gerade darin besteht, dass ich nicht so sehr über Community nachdenke und auch nicht darüber, wie ich mich beim Zuschauer beliebter machen kann.


    ABER: Es ist wahr, dass ich mir gerne einen Fußtritt gebe, wenn mich jemand anschreibt und z.B. fragt: "Wann ist denn endlich die nächste Folge von So-und-so da? Da versuche ich dann, dieses Thema in der endlosen To-Do-Liste weiter nach oben zu drücken. Und das könnte man dann letztendlich als Community-Pflege bezeichnen.


    Wie wichtig ist es wirklich, sich zu vernetzen?

    Eigentlich sehr wichtig. Aber es findet sich niemand, der sich mit mir vernetzen würde. Ich bin sozusagen ein Video-INCEL. Doch ich mache da niemandem Vorwürfe. Bei einem eklektischen Kanal ist das vermutlich nicht so ungewöhnlich, denn eine Vernetzung und ein Cross-Over von Kanälen gelingt leichter, wenn eine klare thematische Linie vorgegeben ist. Vermutlich bin ich auch etwas zu skeptisch (aka wählerisch), so dass ich selbst zu selten (aka nie) die Initiative ergreife. Aber ich habe nie wirklich aufgehört, die Foren und das YouTube nach dem perfekten "Match" zu durchforsten. :happysmile:

  • Meine Themen sind eklektisch und sie folgen keiner vorgezeichneten politischen Schablone.

    Nur weil deine Videothemen nicht zusammenhängend sind, sind sie nicht "eklektisch". Das musste ich jetzt einfach mal erwähnen, sorry ^^


    Und natürlich könnte ich mir irgendwelche eifrigen Marketing-Ratschläge zu Herzen nehmen, und Content und Format so anpassen, dass eine Community-Pflege relevant wird

    Du bräuchtest nur ein paar Optimierungen für deinen Kanal, dann würde da einiges mehr gehen, und dann wäre da auch ganz schnell "mehr Community " da, die gepflegt werden will. Du sitzt halt im dunklen und nimmst dich selbst unscharf auf, das kommt einfach nicht. Für deinen - meiner Ansicht nach - durchaus hörenswerten Content gäbe es sonst bestimmt mehr Publikum :-)




    Sorry, das war ein bisschen offtopic. Back 2 topic :-D


    Ähm...Community yay :-D

  • Community ist das Herzblut eines jeden Kanals. Der Creator ist mit seinen Ideen und Visionen das Herz.
    Und so behandle ich auch jeden auf meinem Kanal. Sofern ich konstruktive Vorschläge, Tipps bekomme, eben etwas mit dem ich etwas anfangen kann - gehe ich gerne darauf ein. Wenn man mir schreibt wie schlecht ich bin ohne zu schreiben was ich verbessern soll (außer mich löschen versteht sich) kann ich diesen Teil der Community nicht ernstnehmen.
    Es ist ein geben und nehmen und ich möchte das es konstruktiv und respektvoll von statten geht.


    Was dieses Forum angeht klappt es ja.

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