Der Wahlkampf mit den unbezahlten Influencern?!?!?

  • Wahlen 2017 in Deutschland ...


    Und der Wahlkampf wird immer perverser. Wo es irgendwann mal in grauer Vorzeit, darum ging dem Volk seine Bemühungen näher zu bringen und was man noch machen will. Geht es mittlerweile nur noch um Populismus, und nein die AFD ist hier keine Ausnahmeerscheinung sie passt sich lediglich den anderen Marktschreiern an. Während Mutti Merkel sich wiedermal ganz mutig traut den freistellbaren und nicht zuvor schwer selektierten Fragen von jungen YouTubern zu stellen, klärt Edmund Stoiber den LeFloid auf wie man wählt.


    Dies sind natürlich nur die bezahlten Auftritte zum Wahlkampf, wo noch recht verblümt umgegangen wird mit dem Thema. Und das Promis bzw. Leute mit hohen Einfluss dazu instrumentalisiert werden um auf Wahlfang zu gehen, ist nichts neues, das hat schon Elvis gemacht. Aber wie sieht es mit den nicht bezahlten Wahlkampfpropagandaschleudern aus?


    Wer keine Meinung heutzutage zu was hat, der guckt im Internet und 3 ... 2 ... 1 ... hat er schon eine Auswahl aus millionen vordefinierten Meinung die er Blindlinks übernehmen kann. Meist durch Vlogs oder Blogs eben.


    Aber hier fängt es an knifflig zu werden, ist die Meinung die man da übernimmt, überhaupt Tragbar? Oder ist sie sogar Verfassungswidrig? Oder, oder oder?


    Also Meinungsfreiheit in allen Ehren und auch ich habe mit meine ü30 Jahren schon gelernta dass jemanden einfach stupide zu beleidigen und zu erniedrigen in der Öffentlichkeit eben so zur Meinungsfreiheit gehört wie das Fürhstück zum Ei. Aber wir reden hier von den Wahlen und das der Algorythmus von YouTube nicht 100tig funzt und etiche Scheiße wie Aufrufe zum Jihad, Völkermord und Genuzid hundertfach auf YouTube zu finden ist, sollte auch keinem Neu sein.




    Wie seht ihr das ganze Influencer Wahlkampf geschehen?

    Wo seht ihr dort die Gefahren?
    Habt ihr eure Meinung auch aus dem Netz?






    *Ich habe hier nun bewusst weder für Seite A noch B Beispiele hier verlinkt, alleinig den obigen Geh Wählen Kampagnespot und das Merkelinterview, was eh jeder kennt. Bitte postet auch keine Beispiel, gerade wenn sie verfassungswidrig sind, sind nicht nur die videos dann schnell hier weg, sondern ihr kassiert dafür dann auch noch Punkte!

    Rechtsberatung sollte man sich genau so wie medizinische Diagnosen nicht im Netz in Foren, sozialen Netzwerken oder Chat Gruppen suchen!




    Alle Beiträge dieses Accounts in diesem Board dienen lediglich der Informationsweitergabe und sollen keine Rechtsberatung darstellen.

  • Ich sehe es besonders kritisch, was für einen Einfluss hier "Stars" auf die jüngere Wähler haben. Und dieser Einfluss wird auch immer gezielter genutzt.
    Was in meiner Jugend noch nicht so auffallend war (zumindest für mich), wird finde ich in den letzten Jahren immer extremer.
    Kaum ein Fernseh-, Film- oder Youtube Star äußert sich nicht in irgendwelchen Medien politisch.


    Zur Wahl aufrufen ist das eine, zu einer politischen Richtung die andere....

  • Naja, lediglich das Medium hat sich geändert ... ein Elvis war auch schon Influencer im Wahlkampf.


    Allerdings ist auch wie in der Wirtschaft, das Hauptaugenmerk von Geldverdienern auf die gegangen die man leichter beeinflussen kann, die Jugend.. Das größere Problem ist eingentlich, das nicht mehr selbstständig gedacht wird, wozu auch? es gibt doch Google ... wobei nichmal 3% der Internetnutzer dieses wirklich nutzen können, daher auch der SEOwahn + Werbewahn um unter die ersten 3 Suchergebnisse zu kommen. Warum ist Amazon so Stark, nein nciht wegen dem besten Service oder so, sondern weil der Ottonormal User einfach zu faul ist weiter runterzuscrollen.


    Natürlich wird dies auch von der Politik gefördert schließlich ist eine Konsumierende Gesellschaft gewinnbringender wie eine Gesunde und Intelligente. Und die wirtschaft ist eh mehr Wert wie das ganze Leben auf dem Planeten Erde ;)

    Rechtsberatung sollte man sich genau so wie medizinische Diagnosen nicht im Netz in Foren, sozialen Netzwerken oder Chat Gruppen suchen!




    Alle Beiträge dieses Accounts in diesem Board dienen lediglich der Informationsweitergabe und sollen keine Rechtsberatung darstellen.

  • Ich vermisse auch die Neutralität der Medien und der Stars. Klar gab es immer mal wieder welche, die sich auch wahlkampftechnisch vorgetan haben, aber generell war es doch so, dass die meisten Schauspieler, Moderatoren usw. früher sich da rausgehalten haben und politisch neutral aufgetreten sind. Und vor allem auch die TV- und Radiosender berichteten neutral. Und das hat ja auch was mit Verantwortung zu tun, denn es ist auch eigentlich ein No-Go, mit sowas zu versuchen, die Fans auch meinungstechnisch von sich und dem, was man selbst für das Richtige hält, zu überzeugen.


    Was mich auch ganz besonders nervt, dass sogar die Comedians anfangen, Politik mit in ihr Programm einzubauen. Politisches Kabarett gab es ja schon immer, aber das hatte wenigstens Inhalt, nur was die Comedians da heute raushauen, ist ja pures Marktschreier-Niveau und Heulen mit den Wölfen! Humor könnte verbinden, Brücken schaffen, aber hier schafft er das Gegenteil, und ich möchte nicht wissen, wie oft da so manchem Zuschauer schon das Lachen im Hals steckengeblieben ist, wenn er sich selbst und die eigene Meinung plötzlich Hohn und Spott ausgesetzt sieht. Das ist ja auch keine Diskussionsgrundlage, das ist pures Bashing. Und da denke ich dann auch einfach, Leute, bleibt doch bei Euren Frauen-Männer-Witzchen und lasst die Politik aus Euren Programmen.


    Ziel und Ergebnis des Ganzen ist ja nur, dass die Kluft immer größer wird zwischen denen, die sich links einordnen und denen, die sich rechts einordnen. Und da wird sich dann über diese scharf gezogene Linie nur noch gegenseitig angebrüllt, aber diskutiert wird kaum noch. Und wenn man es DOCH mal schafft, ins Gespräch zu kommen, dann merkt man oft: Mensch, so unterschiedlich sind unsere Ziele und Vorstellungen von einer besseren Welt gar nicht. Denn im Grunde wollen doch alle dasselbe: Eine Welt, in der unsere Kinder nicht später zu uns sagen: "Sagt mal, Ihr alten Arschlöcher, was habt ihr Euch damals eigentlich DABEI gedacht? Und WIR dürfen es jetzt ausbaden!"


    Daher bin ich gegen das öffentliche Politisieren von Stars und Trendsettern, denn die Kluft wird nur immer größer dadurch und spaltet die eine Nation in Linke und Rechte. Ne Mitte gibts da gar nicht mehr!

  • Ich finde das vollkommen ok und auch gut so. Wenn Prominente, oder neumodern "Influencer" dafür sorgen, dass mehr Leute zur Wahl gehen, dann ist das vollkommen richtig.
    Ich als Privatperson, habe auf Facebook auch mein Profilbild mit dem Parteirahmen verziert und betreibe auch Haustürbesuche zur Wahlkampfzeit, einfach weil ich mir für meine Partei engagiere. Wieso sollten andere Leute ihre Meinung nicht kundtun dürfen, nur, weil sie berühmt sind? Das wäre doch auf eine gewisse Art und Weise Diskriminierung. Auch für sie gilt Meinungsfreiheit. Und nochmal: Wenn dadurch mehr Leute wählen gehen, stehe ich voll und ganz dahinter. Egal zu welcher Partei jemand gehört. Wahlen sind ein Recht, für welches sehr viele Menschen gekämpft haben - deshalb sollte eine hohe Wahlbeteiligung mehr als selbstverständlich sein.

  • Mich nervts einfach. Und ich glaube auch nicht, dass man Wahlmüde oder Unentschlossene damit ködert, in dem man echt egal, wo man TV oder Radio oder PC einschaltet, überall ungefragt mit Wahlwerbung bombardiert wird. Also, nicht nur die 10000 Plakate auf jeder Straße, die Stände in der Stadt, die Werbefilmchen, die Diskussionsrunden im TV, nein, auch wenn ich einfach nur harmlos was Nicht-Politisches gucke, bei Facebook die Chronik studiere oder ne Comedy gucke, meint wieder jemand, mir mit politischen Dingen kommen zu müssen. Und das eben oft nicht nur einfach nach dem Motto "Ich mein was" sondern mit der Botschaft "Du hast das auch zu meinen, sonst bist du ein Idiot".

  • Also ich lasse meine politische Meinung bewusst raus aus meinem Content. Ich selber bin politisch nicht aktiv (außer halt, dass ich wählen gehe), und finde auch nicht, dass es zu meiner Öffentlichen Persönlichkeit passt, mich da klar öffentlich zu positionieren.


    Selber denke ich auch, dass gerade viele Influencer oft für die wenige Ahnung, die sie haben, doch sehr viel Einfluss auf dem Gebiet haben.


    Klar ist es jedermanns recht sich zu positionieren. Dennoch denke ich, liegt es auch in jedermanns Verantwortung einzuschätzen, ob man mit dem Einfluss da so in dem Bereich umgehen kann und will. Ich selber habe von vielen Themen viel zu wenig Ahnung um da öffentlich drüber diskutieren zu können. Für mich ist diese Art des Einflusses durchaus auch eine Verantwortung die ich trage, und die mit jedem bisschen an Reichweitenzugewinn auch wächst. Positionieren würde ich mich wohl wenn, dann nur bei Themen, wo ich auch wirklich Ahnung von habe. Für eine reine Meinung, die nicht auf einer gewissen Erfahrung oder einem Wissensschatz auf dem jeweiligen Gebiet fußt, finde ich, ist das ein sehr heikles Thema sich zu positionieren, das wohlüberlegt sein sollte.


    Wäre ich jetzt Mitglied einer Partei oder ähnliches, ist es natürlich logisch, sich dazu auch zu positionieren. Das gehört ja zu einem als öffentliche Person auch dazu.


    Ich selber bin aber Parteilos, und in vielen Themen auch einfach Ahnungslos. Egal ob man nun viel Einfluss hat oder nicht. Bei dem Thema sollte man dem Einfluss mit einer gewissen Verantwortung begegnen und einschätzen können, ob es nun Sinn macht dazu was zu sagen, oder nicht.

  • An die 40% der Bürger sind noch unentschlossen, wen sie wählen. Selbst wenn es nur 20% wären, wären das bei 61,5 Mio Wahlberechtigten immerhin 12,2 Millionen unentschlossene Wähler. Diese gilt es zu überzeugen - und dazu ist Werbung nun mal wichtig. Sei es im TV, im Radio oder halt auf den Straßen. Wer nicht wirbt, stirbt. So halt auch Parteien.

    für die wenige Ahnung, die sie haben

    Du kannst ja nicht wissen, ob eine Sophia Thomalla Ahnung über Politik hat, oder nicht. Wenn sie Werbung für die CDU machen will, soll sie es auch ruhig machen - sie ist ja schließlich schon seit Jahren CDU Mitglied.


    Politik aufgezwungen zu bekommen, ist aber ein NoGo. Das versuchen "Influencer" ja gar nicht, die machen einfach nur Werbung für die Partei. Viele Medien werden von großen Konzernen gesteuert, da ist es weniger verwunderlich, dass ein Pro7 doch sehr, sehr SPD-nah ist. Die öffentlich/rechtlichen sind da neutraler.


    Ich hoffe, wir reden nicht am Thema vorbei :D Für mich geht es um Werbung wie zB Sophia Thomalla und Heino für die CDU und nicht um einen Bülent Ceylan, der den Türken sagt, dass sie Erdogan nicht mögen dürfen. Übrigens: Politiker sind nicht anders. Schließlich schließt Merkel eine Koalition mit Linken und Rechten aus, was ich sehr gut finde und auch richtig - obwohl sie einem, dann doch, eine "Meinung" aufzwingt.

  • Wie gesagt, ich sage nicht, dass Influencer keine Werbung machen sollen. Das habe ich nie, und werde ich auch nie sagen ^^


    Ich sage nur, dass man sich seines Einflusses bewusst sein sollte, und abwägen sollte, ob man selber wirklich was dazu sagen kann, was die Aussage mit der Menge an Einfluss rechtfertigt. Eben durch ein gewisses Maß an Wissen und Erfahrung auf dem jeweiligen Gebiet.


    Vergleichbar vielleicht mit einem Auto-Kauf. Wer seit Ewigkeiten in dem Thema drin ist, der kann bei einem neuen Modell von Hersteller XY sagen, was ihm an dem Auto passt, und was nicht, und bildet darüber eine Kaufhilfe. Dafür muss man auch keine Ausbildung in dem Gebiet haben oder ein Studium. Es reicht auch völlig aus, sich mit dem Thema regelmäßig zu beschäftigen, oder vor der Aussage sich wirklich mal fundiert einzulesen.
    Wenn sich jemand aber hinsetzt und sagt "eeeey, das auto is voll geil weil das is rot", dann ist das kein Sinnvoller Beitrag.


    Bei einem Autokauf ist das nun recht einfach zu sehen ob einer weiß wovon er redet.
    Bei Wahlen ist das oft deutlich schwieriger, gerade bei der Zielgruppe "nicht viel Ahnung von Politik / Wirtschaft / etc." - man sollte sich einfach vorher überlegen ob man der Verantwortung der Reichweite auch wirklich was zu bestimmten Themen sagen sollte, oder nicht.


    Ich spreche niemandem sein Recht ab sich zu positionieren und kritisiere auch niemanden. Mir ging es einzig und allein darum, dass man sich eben der Verantwortung bewusst sein sollte, und sich vorher halt gut überlegen sollte, ob es wirklich sinnvoll ist zu Thema XY eine öffentliche Meinung zu haben.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite?
Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!