Das Problem mit 60FPS und YouTube

  • Hey Ho,


    Mir ist letztens der starke Qualitätsverlust bei 60FPS aufgefallen, sei es 720p oder 1080p. Die Erhöhung der Bitrate von 30FPS auf 60FPS ist eigentlich ein Witz.


    Wenn ich das gleiche Video auf 30 Bilder rendere ist die Verwaschung bei schnellen Bewegung nicht vorhanden. Bei 60 Bildern sieht das alles wirklich bescheiden aus.


    Ich finde da sollte Youtube die Bitraten für 60FPS anheben, denn diese stehen meiner Meinung nach nicht in Relation.


    Ich benutze beim Rendern die vorgegebenen Daten und dennoch verlieren Videos durch die Komprimierung seitens YouTube viel an Qualität bei 60FPS.
    https://support.google.com/youtube/answer/1722171?hl=de


    Ich bin kurz davor nicht mehr auf 60 FPS hochzuladen um Pixelmassaker zu vermeiden :P


    Wie steht ihr dazu und gibt es irgendwelche Tricks das Video vor dem Upload YouTube Ready zu machen.


    Gruß tdiddi

  • Hallo tdiddi,
    ja.. Qualität und YouTube war schon immer ein Problem. Seitens YouTube gibt es natürlich vorgegebene Renderingdaten, allerdings sind diese totaler mist, da YouTube deine Videos eh immer runterrendert bis zum geht nichtmehr, was aber auch teilweise verständlich ist schließlich müssen sie ja den ganzen Kram irgendwo speichern und da immer mehr Leute 4k Let's Plays veröffentlichen.. naya egal.


    Da man dennoch natürlich einen Unterschied zwischen 30FPS und 60FPS erkennt empfehle ich dir mal 50FPS zu testen ;) Dies ist nicht zu langsam aber auch nicht zu gut, dass YouTube groß damit etwas anfängt.
    Und natürlich sollte man es auch nicht mit der Bitrate übertreiben schließlich nutzt Twitch maximal eine Bitrate von 3500, was komplett ausreicht für 720p. Daher ist es totaler Nonsens (auch wenn es YouTube ist) eine Bitrate von wir sagen mal 50.000 zu nutzen.. Auch hier sage ich persönlich maximum für 1080p liegt bei ungefähr 8000. Viele Leute sagen ja: "Je mehr desto besser!" aber bei YouTube würde ich behaupten ist es doch eher andersrum ;)
    Deine Uploads kannst du nie YouTube Ready machen aber du kannst mit einigen Tricks wie z.B 50FPS oder einer nicht zu übertriebenen Bitrate das Rendern dem YouTube Encoder erleichtern ;)


    Beste Grüße
    Lucas aka Casttime

  • Hey,


    Das mit 50 FPS wäre tatsächlich mal einen Versuch wert.
    Auch wenn ich unterkomprimiert oder lossless hochlade, das Ergebnis macht mir YouTube leider immer zu nichte :-D


    Vorgabe YouTube:
    1080p30FPS = 8000
    1080p60FPS = 12000


    Logisch wäre ja die doppelte Bitrate, weil doppelt so viele Bilder/Sekunde.
    Oder denke ich naiv?


    Gruß tdiddi

  • kommt stark auf das material an. für deailreiche und schnelle geschichten, sind 12 mbit viel zu wenig. für civilization reicht es dicke aus.

  • Klar macht man das normalerweise. Bei schnellen Spielen nutzt man auch eine höhere Bitrate. Das Problem bei YouTube liegt halt einfach daran, dass es kein großen Sinn hat. YouTube rendert jedes Video so stark runter, dass es sich nicht lohnt soviel hochzurendern. Zum anderen ist das Problem, dass sich dann keiner ankucken könnte.. Twitch als erklärung: Die erlaubte Bitrate liegt bei 3500, empfohlen sind aber nicht mehr als 2500. Warum? Ganz einfach auch wenn deine Bitrate hoch genug ist würde das Video bei den Zuschauern 24/7 puffern..


    Ich geb dir einfach nochmal den Tipp vergiss die Vorgaben von YouTube ^^ Sie sollen helfen.. tun sie aber nicht..

  • Auch wenn ich unterkomprimiert oder lossless hochlade, das Ergebnis macht mir YouTube leider immer zu nichte

    Gute Qualität gibts bei Youtube nur auf hohen Stufen. Ab 1440p siehts idR geil aus.
    Hängt aber auch drauf an, wie komplex das Video ist. Standbild sieht auch auf 1080p gut aus.


    1080p30FPS = 8000
    1080p60FPS = 12000


    Logisch wäre ja die doppelte Bitrate, weil doppelt so viele Bilder/Sekunde.
    Oder denke ich naiv?

    Die Empfehlungen sind Müll, aber du denkst auch zu naiv.


    Das wäre nämlich nur der Fall, wenn dein Encoder schlecht ist und jedes Bild komplett speichert.
    Die meisten Encoder sind aber effizienter, speichern das erste Bild voll und bei denen danach nur noch die Änderung zum vorigen (also sogenannte Referenz-Frames).
    Also stell dir vor, du hast ein Video von einer Autobahnbrücke aus auf die Autobahn. Dann würde der Encoder das erste Bild komplett speichern ("Da ist eine Autobahn, drei Spuren, links neben der Fahrbahn stehen drei Bäume, ein rotes Auto ist 2 m vom Bildrand entfernt"). Beim nächsten Bild würde er dann aber nur noch die Änderungen speichern ("Wie vorher, aber das Auto ist jetzt 4 m vom Bildrand entfernt"). "Wie voriges Bild" ist viel weniger, als noch mal die komplette Autobahn mit dem Fahrbahnrand, der Anzahl der Spuren usw. zu beschreiben.
    Wenn du jetzt von 30 auf 60 fps gehst, dann liegt halt zwischen je zwei Bildern, die vorher schon da waren, immer noch mal eins, das aber beiden sehr ähnlich ist. Daher kann der Encoder hier wieder einen Verweiß aufs Bild vorher nennen und muss nur die Änderungen reinschreiben. Dadurch wird das Video durch die zusätzlichen Frames nicht sonderlich viel größer.


    Wirklich verdoppeln würde sich die benötigte Bitrate nur, wenn da wirklich gar keine Ähnlichkeit zwischen den Bildern wäre, sodass jedes Bild voll gespeichert werden müsste (bei Rauschen wäre das z. B. der Fall, weil sich dort jeder Pixel in jedem Frame komplett ändert), oder eben, wenn du einen richtig beschissenen Encoder verwendest.


    Ansonsten sagt der Erfahrungswert wohl, dass die benötigte Bitrate im Schnitt so um 15 bis 40 Prozent steigt, wenn ich mich recht entsinne (habe es selbst nie getestet, nur von anderen Leuten aus einem anderen Forum so gehört). Youtube ist hier mit der Empfehlung von 50 % mehr sogar noch drüber und gibt auch bei seinen Stufen von 30 auf 60 fps ca. 50 % mehr Bitrate, weshalb die Qualität des Youtube-Videos in der Regel durch das reine Wechseln auf 60 fps zumindest ein bisschen steigt.

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